„Kraftvoll, ruhig und beharrlich liegt das Bauwerk vor der Stadt am Wasser“, heißt es in der Beschreibung des Siegerentwurfs für das Archäologische Landesmuseum, das am Stadthafen von Rostock entstehen soll. Der Backsteinbau von verschiedenen Architektur- und Ingenieurbüros aus Kopenhagen und Berlin soll am Christinenhafen auf Höhe der Schnickmannstraße gebaut werden. Kulturministerin Bettina Martin (SPD) präsentierte den Entwurf am Mittwoch in der Rostocker Nikolaikirche und kommentierte: „Diese Sammlung wird hier nicht nur der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sondern auch wissenschaftlich begleitet.“ Das Archäologische Landesmuseum werde 12.000 Jahre Landesgeschichte an einem Ort vereinen. Mecklenburg-Vorpommern ist das letzte Bundesland ohne Archäologisches Landesmuseum. Finanzminister Heiko Geue (SPD) nannte das neue Archäologische Landesmuseum in einem Atemzug mit den bedeutendsten Museumsbauten in MV: dem Ozeaneum in Stralsund, dem Pommerschen Landesmuseum in Greifswald und dem Staatlichen Museum in Schwerin. Er nennt es eine „Perle Mecklenburg-Vorpommerns“. OB Madsen überzeugt „Mich persönlich hat der von hochwertigem Backstein dominierte Entwurf überzeugt als Hommage an die Gebäudestruktur am Stadthafen und als Bereicherung für unsere Stadtsilhouette“, sagte Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos). Das Museum füge sich in das Panorama der Stadt ein, ohne sie zu überstrahlen. Gleichzeitig symbolisiere es Stärke und Schutz: „Der Bau erinnert nicht an ein klassisches Museum, sondern eher an eine geöffnete Schatztruhe.“ Das Museum umfasst eine Nutzfläche von 3.620 Quadratmetern für Dauer- und Sonderausstellungen, ein Café sowie Bereiche für Tagungen, Museumspädagogik und Mitarbeitende. Die Baukosten werden auf 45 Millionen Euro geschätzt und anteilig von Land und Stadt getragen. Nun sollen die Vertragsverhandlungen aufgenommen werden. Der Baubeginn ist für 2026, die Fertigstellung für 2030 geplant. Das Museum soll laut Ausschreibung unverwechselbar sein, die Aufenthaltsqualität im Stadthafen erhöhen und „mit höchstem gestalterischen Anspruch den Übergang von der Altstadt Rostocks zur Warnow inszenieren“. Weitere Kriterien des Neubaus in Bezug auf die Nachhaltigkeit: ein optimales Verhältnis zwischen Langlebigkeit, Energieeffizienz, niedrigen Betriebskosten und wirtschaftlicher Erstellung.  Entwürfe im Rathaus ausgestellt Im Sommer 2021 wurde der Wettbewerb europaweit ausgeschrieben. Es beteiligten sich 54 Teams aus zwölf Ländern, in die Endauswahl kamen 20 Entwürfe aus acht Ländern. Die Jury bestand aus 15 Expert:innen aus den Bereichen Architektur, Archäologie und Museumskunde sowie Vertreter:innen der Landesregierung und der Stadt Rostock. Vom 22. Februar um 16 Uhr bis zum 3. März werden alle Entwürfe im Rostocker Rathaus ausgestellt und können zwischen 11 und 18 Uhr besichtigt werden. Nach vorheriger Anmeldung unter alm@sbl-mv.de werden täglich um 11 und 14 Uhr Führungen angeboten. MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo! KATAPULT MV abonnieren!