Etwa 3.000 Menschen protestierten gestern landesweit erneut auf sogenannten Montagsdemonstrationen gegen Corona-Auflagen, steigende Energiepreise und Waffenlieferungen – etwa ein Drittel weniger als in der Vorwoche. Daneben fand in Schwerin eine Demonstration der anderen Art statt: Das Bündnis Schwerin für alle und der Flüchtlingsrat MV gingen erstmals zusammen mit etwa 170 Teilnehmenden unter dem Motto „Für Frieden und Zusammenhalt – gegen die Angst“ auf die Straße. Die Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates, Ulrike Seemann-Katz (Grüne), fasste die Forderungen der Demonstration zur Begrüßung zusammen: „Solidarisch durch die Krisen, Lasten fair verteilen, Spaltung überwinden und Zusammenhalt fördern, Humanität zeigen und Geflüchtete aufnehmen, Rechtsextremismus und Rassismus nicht dulden und beim Namen nennen, Demokratie wertschätzen und mitmachen.“ Landtagspräsidentin Birgit Hesse (SPD) äußerte sich auch zum Verbot der „One Love“-Binde bei der umstrittenen Fußball-WM in Katar: „Ich finde es einfach zum Kotzen.“ Weitere Redebeiträge gab es von MVs Integrationsbeauftragter Jana Michael (Linke), der Grünen-Landesvorsitzenden Katharina Horn, Bürgerrechtler Heiko Lietz und der Landtagsabgeordneten Dagmar Kaselitz (SPD). Nach einem Musikbeitrag der Ukrainerinnen Olga Mikheeva und Natalia Mykytenko am Alten Garten führte der Demonstrationszug durch die Innenstadt zum Grunthalplatz, auf dem Daniel Trepsdorf (Linke) ein selbstgeschriebenes Gedicht über Geflüchtete vortrug und Antonina Solovei aus der Ukraine eine emotionale Rede hielt. Sie appellierte daran, die „Männer, die Soldaten“ in der Ukraine nicht zu vergessen und dankte für die Hilfe und Bereitschaft, Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen. Kurz nach 20 Uhr wurde die Veranstaltung nach fast zwei Stunden beendet. Ob es weitere geben wird, steht noch nicht fest. MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo! KATAPULT MV abonnieren!