Ab Mai soll das sogenannte Deutschlandticket gelten, das 49-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland. Es soll das Nachfolgeangebot zum Neun-Euro-Ticket des Sommers 2022 sein. Das Verkehrsministerium von MV plant, dazu ein ermäßigtes Deutschlandticket für Senior:innen für 365 Euro im Jahr anzubieten. Berechtigt zum Kauf werden voraussichtlich Personen ab 64 Jahren mit Wohnsitz in MV sein. Für das Ticket sollen die gleichen Tarifbestimmungen gelten wie für das Deutschlandticket: Es wird im Jahresabo angeboten, kann aber monatlich gekündigt werden. Darüber hinaus soll das Ticket in Form einer Chipkarte oder einer Smartphone-App zur Verfügung stehen. Die Preisdifferenz zum 49-Euro-Ticket, also rund 19 Euro monatlich, trägt das Land. Einführung verzögert sich Das Senior:innenticket sollte ursprünglich zeitgleich mit dem Deutschlandticket im Januar angeboten werden. Doch dessen Einführung verzögerte sich und damit auch das 365-Euro-Ticket für Ältere. Nun soll es „zeitnah“ zum Deutschlandticket kommen. Ein genauer Starttermin für den Verkauf stehe noch nicht fest. Laut dem Verkehrsministerium sei darüber hinaus ein vergünstigtes Deutschlandticket für Auszubildende geplant. Es gibt bereits das 365-Euro-Ticket für Azubis für den Nahverkehr in MV, das auch Freiwilligendienstleistende nutzen können. Details zu den Plänen zum Azubi-Ticket nannte das Ministerium nicht. Bildungsticket gefordert Für Studierende hingegen bleibt das Semesterticketmodell zunächst bestehen. Mit dem Semesterbeitrag wird auch ein Semesterticket bezahlt, mit dem Studierende den örtlichen Nahverkehr ohne weitere Fahrkarte nutzen können. Doch es solle auch eine bundesweite Regel für Studierende im Zusammenhang mit dem Deutschlandticket geschaffen werden, heißt es vom Verkehrsministerium. Währenddessen fordern die elf Landesstudierendenkonferenzen der Bundesländer ein Bildungsticket für den deutschlandweiten Nahverkehr für 29 Euro. Und zwar nicht nur für Studierende, sondern auch für Schüler:innen, Azubis und Freiwilligendienstleistende. Sie befürchten, dass das Semesterticketmodell mit der Einführung des Deutschlandtickets zusammenbrechen könnte. Ein Aufstocken des Semestertickets zum Deutschlandtickets soll grundsätzlich möglich sein, so haben es Bund und Länder verabredet. In Stadt und Landkreis Rostock verhandeln daher derzeit der Allgemeine Studierendenausschuss der Uni Rostock und der Verkehrsverbund Warnow über ein Upgrade-Modell: Damit sollen Studierende ihren monatlichen Beitrag des Semestertickets von 22,85 Euro auf die 49 Euro des Deutschlandtickets aufstocken können, um so ihr Semesterticket als Deutschlandticket nutzen zu können. Das werde allerdings noch nicht ab Mai möglich sein. Was in MV noch gänzlich fehlt: Ein Sozialticket für Personen mit geringem oder keinem Einkommen. Mehr dazu: Sozialdarwinismus am Ticketautomaten MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo! KATAPULT MV abonnieren!