Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für die Küste heftigen Sturm mit orkanartigen Böen und Dauerregen angekündigt. Am Freitagnachmittag und in der Nacht zu Samstag werden die Ostsee-Höchststände erwartet. Nach Mitternacht sollen diese abklingen. Am Samstagvormittag werde es noch Windböen geben, so eine Meteorologin des DWD. Die Umweltbehörden des Landes rechnen nicht mit Schäden durch das Hochwasser, teilte Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) am Freitag mit. Grund seien die Küstenschutzmaßnahmen. Er hält das Hochwasser in MV medial aufgebauscht. An Haffen und Bodden, also mit der Ostsee verbundenen Buchten, könne es allerdings zu Überflutungen kommen. Außerdem rät Backhaus dazu, Steilküsten aus Sicherheitsgründen zu meiden. Mehr zum Küstenschutz im MV: Das Meer schafft Tatsachen Sturmfluten entstehen durch starken Wind, der das Wasser an die Küste drückt. Der Ostwind führt vor allem in der Kieler und Lübecker Bucht zu schweren bis sehr schweren Sturmfluten.  Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sagt für die Küste westlich Rügens einen Wasserstand von bis zu 145 Zentimetern über dem mittleren Wasserstand voraus; für den Bereich östlich von Rügen bis zu 140 Zentimeter und für das Kleine Haff bis zu 100 Zentimeter. Damit sind in MV nur leichte Sturmfluten zu erwarten, im Unterschied zur Ostseeküste Schleswig-Holsteins.  Sturmfluten an der deutschen Ostseeküste werden laut BSH in vier Klassen eingeteilt:  Sturmflut: 1,00 bis 1,25 Meter über mittlerem Wasserstandmittlere Sturmflut: 1,25 bis 1,50 Meter über mittlerem Wasserstand schwere Sturmflut: 1,50 bis 2,00 Meter über mittlerem Wasserstand sehr schwere Sturmflut: mehr als 2,00 Meter über mittlerem Wasserstand. Wegen der Unwetterwarnung ist der geplante Marathon in Stralsund am Samstag abgesagt worden, der Fährbetrieb am Standort Rostock wurde bis Samstagfrüh eingestellt und Schulen dürfen entscheiden, ob der Unterricht am Freitagnachmittag stattfinden soll. Der Bundestag hat ein Signal der Anteilnahme an die Küsten gesandt: Präsident Wolfgang Kubicki (FDP) unterbrach die Tagesordnung und sagte, MV und Schleswig-Holstein stünden vor der wahrscheinlich schwersten Sturmflut seit 100 Jahren. „Ich finde, das Haus sollte den Menschen wünschen, dass die Sachschäden gering bleiben und Menschenschäden nicht zu befürchten sind.“ Laut Backhaus werde das aktuelle Hochwasser für MV als höchster Wasserstand seit 14 Jahren eingestuft.  MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo! KATAPULT MV abonnieren!