Seit den 1990er-Jahren gehen die Kiebitzbestände stark zurück, auch in Mecklenburg-Vorpommern. Der Vogel zählt zu den Agrarvögeln, weil er in offenen Lebensräumen vorkommt, die landwirtschaftlich genutzt werden. Also auf Feldern, Wiesen und Weiden. Der Kiebitz versucht auf Äckern zu brüten, was aber oft von nur wenig oder gar keinem Erfolg gekrönt ist. Agrarvögel wie der Kiebitz leiden vor allem unter der Intensivierung der Landwirtschaft: mehr Maschinen, immer größere Felder, Wegfall von Brachflächen und weniger Restflächen wie Hecken oder Baumreihen. Die Vogelarten verlieren somit ihre Brutmöglichkeiten. Aber nicht nur das: Monokulturen und Überdüngung bewirken einen Rückgang der Insektenvielfalt, wodurch eine wichtige Nahrungsquelle für insektenfressende Vögel entfällt. Um ihren genauen Bestand im Land zu überwachen, bittet der Naturschutzbund (Nabu) MV nun um Sichtungsmeldungen. Wer einen einzelnen Kiebitz, Brutpaare oder größere Ansammlungen entdeckt, solle sich an Benjamin Weigelt wenden. „Wir hoffen, durch die Meldungen auch Rückschlüsse auf die bevorzugten Gebiete ziehen zu können, deshalb ist uns eine möglichst genaue Angabe der Flächen, auf denen die Kiebitze gesichtet wurden – zum Beispiel Stoppelacker, Maisacker, Feuchtgrünland und so weiter –, am besten mit GPS-Daten, sehr willkommen“, erklärt der Nabu-Ornithologe. Es sei außerdem interessant, zu erfahren, ob sich schon in den Vorjahren Kiebitze an der jeweiligen Stelle aufgehalten haben oder sich dort erst neu angesiedelt haben. Die Sichtungsdaten mögen bitte an die E-Mail-Adresse Benjamin.Weigelt@NABU-MV.de gesandt werden. Die Erhebung endet im Juni. Weitere Informationen gibt es hier. MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo! KATAPULT MV abonnieren!