Greifswald hat das Neun-Euro-Ticket bis einschließlich Oktober für das Stadtgebiet verlängert. Das hat die Bürgerschaft im Juni beschlossen. Nun heißt es Greifswaldticket, wie Andreas Zahnow mitteilt, Leiter des Bereichs Verkehr bei den Stadtwerken Greifswald, zu denen der Verkehrsbetrieb Greifswald (VBG) gehört. Das Greifswaldticket gilt bis zur Einführung des digitalen Ein-Euro-Tickets – einen Euro soll dann die Fahrt mit dem Bus kosten, sofern es digital als Handyticket erworben wird. Es soll frühestens ab November verfügbar sein. Die Stadt lässt sich das aktuelle Nachfolgeangebot mindestens 480.000 Euro kosten. Außerdem soll das Busliniennetz der Stadt erneuert werden: Statt bisher drei Buslinien soll es künftig acht geben, inklusive einer Nachtbuslinie. Ursprünglich sollte die Erweiterung ab dem 12. Dezember gelten, zeitgleich mit dem alljährlichen Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn. Doch aufgrund der Vollsperrung der Tallinner Straße könnte sich das Vorhaben bis zum Ende der Bauarbeiten verzögern. „Fünf der neuen Buslinien würden über diese Straße führen“, erklärt Zahnow. Auch das Verkehrsunternehmen Nahbus in Nordwestmecklenburg hat einen Nachfolger des Neun-Euro-Tickets im Angebot: Wer bis einschließlich Dezember ein dreimonatiges Schnupperabo abschließt, zahlt nur die Hälfte des regulären Preises. Außerdem ist vom 23. bis 25. September das Fahren auf allen Nahbus-Linien kostenfrei. Ticketpreiserhöhung in Rostock Währenddessen wird der Verkehrsverbund Warnow (VVW) in Hansestadt und Landkreis Rostock die Ticketpreise zum 1. Oktober um durchschnittlich 6,6 Prozent erhöhen. Grund dafür seien die gestiegenen Energiekosten. „Angesichts der klima- und verkehrspolitischen Ziele steht der VVW wie die gesamte ÖPNV-Branche vor der Herausforderung, einen attraktiven ÖPNV auf eine solide finanzielle Grundlage zu stellen“, lässt sich der Geschäftsführer des VVW, Stefan Wiedmer, in einer Pressemitteilung zitieren. Zum VVW gehören die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) für die Hansestadt, der Regionalbus Rostock (Rebus) für den Landkreis, die Fähren der Weißen Flotte zwischen Warnemünde und Hohe Düne, die Mecklenburgische Bäderbahn Molli zwischen Kühlungsborn, Heiligendamm und Bad Doberan, die Ostdeutsche Eisenbahn (Odeg) zwischen Rostock und Gelbensande sowie Teile der DB Regio Nordost. Mit der Tariferhöhung einher gehen noch weitere Neuerungen. So gibt es ab Oktober ermäßigte Tarife für Einzelfahr-, Tages-, Wochen- und Monatskarte für Inhabende eines gültigen Warnowpasses. Diesen erhalten Personen, die Arbeitslosengeld 2 – auch Hartz IV genannt –, Sozialhilfe oder Hilfe nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen. Für Inhaber:innen einer Rostocker Ehrenamts-Card gibt es ermäßigte Tarife für Einzelfahr- und Tageskarten. Die Citybuslinie in Bad Doberan bleibt kostenfrei, die alten Tickets können noch bis zum 30. November genutzt werden. Modellprojekt Mirror Bereits seit August gibt es mit dem von Bund und Land mit insgesamt 30 Millionen Euro geförderten Projekt Mirror ein Warnowticket für den Verkehrsverbund: einen Sozialtarif für Personen mit Warnowpass für 30,42 Euro im Monat – also etwa 365 Euro im Jahr. Die Molli ist von dem Sozialtarif ausgenommen. Für den gleichen Preis erhalten Mieter:innen bestimmter Wohnungsunternehmen ein Mirrorticket. Das Modellprojekt soll noch bis zum 31. Dezember 2024 laufen. Mehr zu öffentlichem Nahverkehr und Mobilität:Neun-Euro-Ticket offenbart Schwächen des ÖPNVSchüler:innen fahren demnächst kostenlosStreckenvergleich in Meck-VorpE-Roller ersetzen CO2-neutrale VerkehrsmittelSozialdarwinismus am TicketautomatenBus und Bahn kostenlos für Schweriner Schüler:innen ab 7. Klasse MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo! KATAPULT MV abonnieren!