Neustrelitz hat eine der höchsten Quoten für erneuerbare Energien im Land. 90 Prozent des gesamten Strom- und Energiebedarfs werden mittlerweile aus Erneuerbaren gedeckt.

In Neustrelitz gibt es Biogasanlagen und zwei große Solarparks: „Am Kamp“ und „Domjüchsee“. Dazu gibt es private Photovoltaikanlagen. Den größten Anteil hat allerding ein Biomasseheizkraftwerk. Es deckt 43 Prozent der Wärmebedarfs der Stadt, produziert nebenbei aber auch Strom.

Der Bau dieses Kraftwerks wurde zunächst skeptisch gesehen. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Neustrelitz gibt in einer Pressemitteilung zu verstehen, dass die Idee, Neustrelitz damit mit Wärme zu versorgen, am Anfang „eher belächelt“ wurde. Heute spart das Kraftwerk 14.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Es verwertet Hackschnitzel, die aus Waldrestholz, Baum- und Strauchschnitt bestehen.

Durch diese Investitionen hat die Stadt 2016 den Titel „Bioenergiekommune“ vom Bundeslandwirtschaftsministerium verliehen bekommen. Die Auszeichnung ist auch mit Preisgeld verbunden. Wenig überraschend entschied sich die Stadt dafür, davon direkt öffentliche Ladesäulen für E-Autos zu bauen.

Den nächsten Titel hat sich Neustrelitz nun dieses Jahr gesichert. Zu Jahresbeginn wurde die Stadt zusätzlich als staatlich anerkannter Erholungsort anerkannt. Was ist das Ziel des Bürgermeisters? Er will die touristische Attraktivität der Region stärken. Dieses Ziel über eine durchaus radikale und progressive Energiepolitik zu erreichen, ist einigermaßen neu und beachtenswert.
Quelle:
Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern (Hg.): Themenmonat Februar: das Leea – Neustrelitz auf dem Weg zur Klimaneutralität, auf: lifepr.de (17.2.2022). MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo! KATAPULT MV abonnieren!