Vielfältiger hätten die Bewerbungen nicht sein können. Meditation für den Menstruationszyklus, eine Onlineplattform für Plattdeutsch, elastische Titanimplantate, eine Kommunikationsplattform namens „Schafe vorm Fenster“ speziell für den ländlichen Raum, eine Wildtierrettungsdrohne und Kastanienwaschmittel in Pfandflaschen – beim Inno-Award traten in diesem Jahr 32 Teams an.

Das Ziel? Den Innovationspreis von Meck-Vorp abräumen. Insgesamt wurden 18.000 Preisgeld verteilt. Wer gewann? Die Titanium Textiles AG aus der Nähe von Rostock, die Gewebe aus Titan herstellt und vor allem in der Medizin verwendet.

Platz 1
ging also an das Start-up aus Bentwisch. Was ist so besonders an denen? Es produziert elastisches Gewebe aus 100 Prozent Titan, weil es eine bessere Verträglichkeit und Lebensdauer als die herkömmlichen Implantate aus Kunststoff hat. Die neuartigen Produkte werden in Russland bereits eingesetzt. Die Gründer Andrey Noskov, Janos Grajetzky, Michael Haas und Christoph Ehlers bemühen sich derzeit um eine europäische Zulassung.

Platz 2
ergatterten Tino Freiheit und Björn Rüsch von der Schweriner Hydrogen Innovation GmbH. Ihr Unternehmen entwickelt eine Technologie, die eine zukünftige Serienfertigung von sogenannten PEM-Elektrolysestacks ermöglicht. Diese Stapel von Brennstoffzellen werden beispielsweise bei der Wasserstoffbetankung genutzt.

Platz 3
erreichten Benjamin Reif, Bjarne Christian Wilhelm und Andreas Wieczorke von der Rostocker Sawayo GmbH. Sie helfen mittels einer Software kleinen und mittelständischen Unternehmen, interne Richtlinien und gesetzliche Bestimmungen einzuhalten. Dies umfasst Themen wie Datenschutz, Arbeitssicherheit, Belehrungen, Arbeitszeiterfassungen und Corona-Testdokumentationen. Die Software ist seit Ende 2020 auf dem Markt und kommt derzeit bereits in etwa 50 Unternehmen zum Einsatz.
Der Sonderpreis
ging an das Team von „Buddel Briesken“ aus Wismar. Was machen die? Ein nachhaltiges Waschmittel aus Rosskastanien. Wäsche waschen ohne Plastikverpackung und Umweltbelastung. Auf diese Idee kamen die Wismarer BWL-Studentinnen Francis Kordel und Julia Nass. Die in Rosskastanien enthaltenen Seifenstoffe besitzen eine gute Reinigungswirkung und sind eine nachhaltige Alternative zu synthetischen Tensiden. Zudem wird das Produkt in Pfandglasflaschen abgefüllt.

Die Frauenquote von 22 Prozent war gewohnt gering für die Gründer:innen-Szene, aber immerhin etwas über dem Bundesdurchschnitt. Die feierliche Preisverleihung fand am 14. September 2021 in Greifswald statt. Der Vorsitzende des Verbundes der Technologiezentren, Wolfgang Blank, moderierte die Veranstaltung zusammen mit der Vizevorsitzenden Petra Ludwig.
Den KATAPULT-Spezialpreis
erhielt ein Unternehmen, das zwar offiziell keinen Innovationspreis gewonnen hat, aber ein relevantes Problem löst und deshalb nachträglich den KATAPULT-Spezialpreis (fünf Bücher) gewann: Die Thermal Drones GmbH lässt Drohnen vor Mähdreschern fliegen und über einen Wärmesensor Alarm schlagen, wenn sich Wildtiere im Feld befinden. Die Technik rettet Rehkitze, Feldhasen und Brutvögel vor der Zerschredderung. Danke! Die Bewerber:innen stellen ihre Ideen vor. Auf der Bühne steht Jasmin Krieger und präsentiert ihre Zyklus-App „SISTA“! Hier noch beim Vortrag, direkt danach auf Platz eins: Titanium Textiles. Julia Nass von „Buddel Briesken“ – dem nachwachsenden Waschmittel aus Kastanien. Spontan Platz zwei abgeräumt! Petra Ludwig und Wolfgang Blank vergeben Platz drei an das Software-Unternehmen Sawayo. Irgendein Typ erzählt was von einem gedruckten Magazin aus Greifswald. Kompakt oder so. Alles eher unglaubwürdig! Das Publikum bleibt skeptisch. Futtern Futtern II Glückwunsch an alle Gewinner:innen und Preisstifter:innen! MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo! KATAPULT MV abonnieren!