Aktuell gehen Tausende Menschen in MV auf die Straße, um ein Zeichen gegen rechte Politik, Rassismus und Faschismus zu setzen. Wir fassen alle bekannten Demos für euch zusammen.
80 Menschen stellten sich gestern am Ufer der Müritz lautstark gegen eine Kundgebung der rechtsextremen „Neue Stärke Partei“. Diese hatte zu einer Zusammenkunft am Warener Weltkriegsdenkmal aufgerufen. Diesem Aufruf folgten jedoch gerade einmal 14 Teilnehmer:innen.
Nachdem bei Veranstaltungen in Bergholz und Neukalen ausländerfeindliche Parolen auf einen 90er-Hit gesungen wurden, schreiten die Ermittlungen in beiden Fällen voran. So vermeldete die Polizei Neubrandenburg fünf Hausdurchsuchungen zum Fall Neukalen. Dabei seien Handys beschlagnahmt worden, deren Inhalt Aufschluss über den Partyabend und weitere Tatverdächtige geben soll. Für Bergholz – wo mutmaßlich auch der Sohn des Pasewalker Bürgermeisters mitgesungen haben soll – sind die polizeilichen Ermittlungen mittlerweile abgeschlossen. Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft. Unterdessen wurde besagter Bürgermeistersohn beim rechtsextremen Tollensemarsch beobachtet.
Auf den Stufen des Anklamer Rathauses gaben sich gestern Menschen aus Politik, Kirche, Kultur und Gesellschaft am Mikrofon die Klinke in die Hand. Unter dem Motto „Aufstehen für die Demokratie“ sprachen sie sich gegen die Vertreibungspläne der AfD und für eine starke Demokratie aus. Mehr als 200 Menschen folgten dem Aufruf der Bündnisse „Anklam für alle“ und „Vorpommern – weltoffen, demokratisch, bunt“. Am Rand, aber auch in der Menge der Demonstrierenden waren auch Akteure der rechtsextremen Szene zu sehen. Während sie die Versammlung selbst nicht störten, fotografierten sie doch unter anderem die Teilnehmer:innen.
12.01.2024
Alle Entwicklungen beim Bau des LNG-Terminals auf Rügen
Nach dem Aus für Nord Stream und die Versorgung mit russischem Erdgas setzt die Bundesregierung nun auf verflüssigtes Gas als Energieträger. Dafür wird auf Rügen das fünfte deutsche LNG-Terminal gebaut – im Schnellverfahren. Das Großprojekt wird von Anwohner:innen, Expert:innen und Umweltverbänden heftig kritisiert. Wir verfolgen die Entwicklungen in einem Newsblog.
Ein Anwalt aus Neubrandenburg posiert auf seinem Facebook-Profil mit Rechtsextremen und Rockerbanden. Nachdem er im Dezember 2023 einen Auftritt der rechtsextremen Band „Die Lunikoff Verschwörung“ in Neubrandenburg ankündigt und KATAPULT MV mit der Recherche beginnt, schränkt der Jurist sein Profil plötzlich für KATAPULT MV ein.
Mitte Dezember veröffentlichte die schwedische Antifa gehackte Daten des Neonazi-Onlineshops „Midgård“. In den über 17.000 Datensätzen finden sich auch 86 Namen aus Mecklenburg-Vorpommern. Einer von ihnen: der ehemalige NPD-Politiker Christian Hilse, der in den vergangenen Monaten als Mitorganisator des Lassaner Parkfests und der Festschrift zum Stadtjubiläum Aufmerksamkeit erregte. Sein Fall zeigt nicht nur, dass es häufig an Abgrenzung nach rechts fehlt, sondern auch, wie weit rechtsextreme Strukturen im Land bereits etabliert sind.
Fünf tolle Menschen haben sogar ein Intendant:innen-Abo für 15 Euro im Monat abgeschlossen. Und eine fabelhafte Person ist Superintendant:in geworden und unterstützt uns mit 100 Euro im Monat! Vielen Dank! Schaffen wir noch 100 Abos?
Die AfD in MV hat auf Facebook mehr Follower:innen als alle anderen Landtagsfraktionen zusammen. Damit folgen der Rechtsaußenpartei mehr Menschen, als in Waren an der Müritz wohnen.
Der Sohn des Pasewalker Bürgermeisters taucht allem Anschein nach in einem Video von einem Erntefest im vorpommerschen Bergholz auf und skandiert darin gemeinsam mit anderen ausländerfeindliche und rechte Parolen. Während er und sein Vater die Vorwürfe weder bestätigen noch dementieren, wurde das Instagram-Profil des Sohns gelöscht. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Volksverhetzung.
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KATAPULT MV ist zu 66,7% nicht insolvent! Sogar unsere Tanten und Opas haben ein Abo abgeschlossen. Ihr alle gebt uns Hoffnung, aber wir sind noch nicht über den Berg.
Jedes Abo hilft, um dauerhaft zu überleben.
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Wir lesen derzeit jeden Tag Hunderte Mails. Eure Hilfe scheint unendlich. Viele wollen uns beraten, viele wollen spenden und viele haben sich überlegt, jetzt aktiv zu werden.
Wir verkünden unsere drohende Insolvenz. Dann kommt ihr, schließt neue Abos ab, lasst euch zu Indendant:innen hochstufen und stimmt einer Preiserhöhung unseres Original-Abos zu. Was für ein Wahnsinn! Wir sind noch nicht übern Berg, aber das alles hier macht Mut. Danke, dass ihr an uns glaubt.
2023 jährt sich das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen zum 31. Mal. Ende August 1992: Tagelange Menschenansammlungen und kollektive Gewalt vor dem sogenannten Sonnenblumenhaus im Rostocker Stadtteil. Das größte Pogrom der deutschen Nachkriegsgeschichte richtete sich gegen Asylsuchende und Vertragsarbeiter:innen mit ihren Familien, die dort untergebracht waren. Die mediale Berichterstattung heizte die Situation zusätzlich auf. Politik und Polizei waren maßlos überfordert. Katapult MV gibt einen Überblick über die Vorfälle an jedem einzelnen Tag.
Wie wird mit Fällen sexualisierter Belästigung oder gar Gewalt umgegangen? Bestenfalls finden Aufklärung und Aufarbeitung statt. Dies geschieht leider nicht immer, wie ein Fall auf der Insel Usedom zeigt. Dort hatten zwei Pädagogen der Nordkirche Foto- und Videoaufnahmen von Minderjährigen gemacht und Datenträger sexualisiert gestaltet, wie wir in unserer neuen Ausgabe berichten.
Wie können Medien das Thema verantwortungsvoll aufgreifen? Auch vor dem Hintergrund einer möglichen neuerlichen Traumatisierung der Betroffenen?
Mit dem „III. Weg“ hat eine neue rechtsextreme Kleinstpartei ihr Revier offiziell nach Mecklenburg-Vorpommern ausgeweitet. Nachdem Anfang 2022 bereits die ebenfalls rechtsextreme „Neue Stärke Partei“ einen Ableger im Raum Neubrandenburg gründete, stellt sich die Frage nach der Bedeutung beider Gruppen im Bundesland. Obwohl das Mobilisierungspotenzial der Parteien niedrig erscheint, die geschätzten Mitgliederzahlen gering sind und wenig Anbindung an etablierte Strukturen besteht, plädieren Expert:innen dafür, die Bedrohung nicht zu unterschätzen.
Heute vor zwei Jahren ging KATAPULT MV an den Start. Seitdem hat sich viel verändert – vieles aber auch nicht.
Till Backhaus ist immer noch Landwirtschaftsminister. Die Ostsee-Zeitung und Aida sind beste Freundinnen geblieben. Der geilste Club ist nach wie vor die Erlebniswelt Diskothek Neukalen. MV=Hansa-Zone. Der Darß steht im Schatten von Usedom und Rügen. Wir wollen weitermachen und zur journalistischen Vielfalt in MV beitragen. Dazu brauchen wir euer Feedback und eure Abos. Auf die nächsten zwei Jahre KATAPULT MV. Unsere Prognose: Till Backhaus ist dann immer noch am Start.
Während ein buntes Bündnis aus der Mitte der Gesellschaft am 8. Mai in Demmin des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Opfer des Nationalsozialismus gedachte, hielten Mitglieder der Neonaziszene auch in diesem Jahr einen „Trauermarsch“ ab. Dazu versammelten sich laut Polizei rund 150 Personen und zogen durch die Demminer Innenstadt zum Hafen. Am Friedensfest und dem anschließenden Spaziergang des Aktionsbündnisses „Demmin Nazifrei“ nahmen mehr als 250 Menschen teil. Zu Zusammenstößen beider Protestlager kam es nicht, es wurden aber verfassungswidrige Symbole angezeigt.
Nach Auskunft des Innenministeriums fanden in Meck-Vorp seit 2006 bestätigt insgesamt zehn rechtsextremistische Ferienlager beziehungsweise Jugendcamps statt. Zwei 2006, eins 2007, drei 2008, 2009/2010 eins, eins 2014, eins 2015 und eins 2022. Ob diese Zahl die Realität in MV abbildet, ist unklar. Denn solche Lager werden in der Regel so geheim wie möglich organisiert und durchgeführt, weshalb es häufig den Zufall braucht, um von ihnen zu erfahren.
Triff die Redaktion! Wir sind morgen ab 17 Uhr im KATAPULT-Kiosk! Auch Rostock ist dabei! Kommt vorbei – für Lob, Kritik, einen Schnack ... Bis morgen!
Mecklenburg geht alle an! Deshalb suchen wir KATAPULTE in Nordwestmecklenburg, Ludwigslust-Parchim, im Kreis Rostock und an der Mecklenburgischen Seenplatte.
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Der Gemütliche! So heißt der erste und katapultigste Wintermarkt in Greifswald. Ab dem 7. Dezember gibt es in der Wilhelm-Holtz-Straße Spiele, Speisen, Witze, Musik, was zum Anzünden und was mit Äpfeln. Bringt eure Omas und Opas mit!
Die Initiative „Schwerin schweig nicht“ rechnet bei ihrer heutigen Demonstration mit über 5.000 Teilnehmer:innen. In der vergangenen Woche war Daniel Gurr, der Anmelder der Demos, noch von der großen Teilnehmer:innenzahl überrascht. Es kamen 4.500 Leute. Gurr fordert jedoch nicht nur von seinen Anhänger:innen, mit ihm gemeinsam „Geschichte zu schreiben“. Er wirbt auch öffentlich für die Ausstellung „Galerie des Grauens“ des bayerischen Verschwörungstheoretikers Peter Ganz.
Geboren wurde Jana Michael in der damaligen Tschechoslowakischen Republik. Sie gründete Organisationen für und von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, setzte sich für die migrantische Community in MV ein und erhielt für ihr Engagement das Bundesverdienstkreuz. Dieses Jahr wurde sie Integrationsbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Im Interview mit dem Rostocker Lokalradio Lohro und KATAPULT MV sprach sie über das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen 1992, Rassismus heute und die Aufgaben der Landesregierung. Das Interview führte Lohro-Redakteurin Flavia.
Beim Spiel von Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli am 21. August 2022 im Ostseestadion, gab es noch anderes zu sehen, als die zwei Tore des Gastgebers. Auf der Rostocker Fankurve fanden sich neben Plakaten Verunglimpfungen des Spielgegners, homophobe Äußerungen und ein aus aktuellem Anlass fragwürdiges Banner mit der Aufschrift „Lichtenhagen“. Der Verein äußerte sich dazu bisher nicht. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass Fans des Clubs etwa durch Diskriminierung auffallen. So ist seit Jahren bereits ein Flyer im Umlauf, die „Regeln der Süd-Tribüne“ betreffend. Darauf werden Frauen explizit ausgegrenzt.
Ein rechtsextremes Feriencamp in Annenhof bei Demmin hat am Wochenende für mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Etwa 30 Jugendliche trafen sich dort zum Zeltlager auf dem Grundstück eines bekannten Holocaustleugners, Reichsbürgers und Rechtsextremisten. Ein Einzelfall ist dieses Lager, bei dem deutlich sichtbar rechte Symbole gezeigt wurden, bei Weitem nicht. Solche Ferienangebote gibt es seit Jahren. Während Initiativen und Parteien Alarm schlagen, sind Polizei und Staatsanwaltschaft nach eigenen Aussagen rechtlich die Hände gebunden, um Veranstaltungen wie diese zu verhindern.
Das große KATAPULT-Festival findet Ende Juli in Greifswald statt. Wir bauen eine Festivalredaktion auf, die live über das genialste aller Feste berichtet. Und ihr könnt Teil davon sein!
Im landesweiten Anzeigenblatt Blitz wurde in mehreren regionalen Ausgaben eine prorussische Veranstaltung des rechtsextremen Magazins Compact beworben. Anwesend wird auch Faschist Jürgen Elsässer sein. Während er sich jetzt für „Frieden mit Russland“ aussprechen will, befeuerte vor einem viertel Jahr noch Anti-Corona-Demos, wie in Wolgast.
Ein Neonazi aus Greifswald ist in einer Bonner Anwaltskanzlei als Strafverteidiger tätig. Ebenjene Kanzlei verklagte KATAPULT. Eine Recherche zu rechten Netzwerken und deren Geschäftsmodell.
83 Journalist:innen wurden in Deutschland 2021 tätlich angegriffen – so viele wie nie zuvor. Die meisten Angriffe gab es dabei auf Demonstrationen gegen Corona-Schutzmaßnahmen. So auch in Rostock, wo am 27. Dezember ein Kameramann mit einem Stück Eis am Kopf getroffen wurde.
Seit gestern sind drei Busse aus Mecklenburg-Vorpommern auf dem Weg zur ukrainischen Grenze. Sie bringen Sachspenden, um vor Ort zu helfen. Weitere Städte im Land wollen sich in den kommenden Tagen anschließen.
Auch Donnerstag und Freitag wurden in Mecklenburg-Vorpommern wieder Solidaritätsaktionen angemeldet. Die Anmelder:innen wollen damit ihre Betroffenheit für die Situation in der Ukraine zeigen und demonstrieren für Frieden.
Auch am Mittwoch, Donnerstag und Freitag wurden in Mecklenburg-Vorpommern wieder Solidaritätsaktionen angemeldet. Die Anmelder wollen damit ihre Betroffenheit für die Situation in der Ukraine zeigen und demonstrieren für Frieden.
Es sind noch ein paar neue Mahnwachen und Aktionen hinzugekommen. Teilweise werden auch die Gegendemonstrationen der Corona-Maßnahmen-Proteste umgewidmet, um ein Zeichen für Frieden in Europa zu setzen.
In Anklam wurde gestern ein regelmäßiger „Spaziergang“ gegen die Corona-Politik zum ersten Mal angemeldet. In Rostock hingegen wurde die Veranstaltung der Maßnahmenkritiker:innen vom Versammlungsleiter aufgelöst, bevor sie überhaupt begonnen hatte. In Greifswald trafen wir auf „Demo-Touristen“. Wir waren in acht Städten vor Ort. Nicht überall gab es Gegenprotest, Maskenfaulheit und -verweigerung hingegen schon.
Gestern fanden in MV wieder vielerorts Demonstrationen gegen die Corona-Politik und sogenannte Spaziergänge statt. Es gibt jedoch zunehmend Gegenproteste. KATAPULT MV hat für euch die Demos in Rostock, Güstrow, Neubrandenburg, Anklam, Schwerin und Greifswald begleitet.
Ein Interview mit einer Prostituierten aus Rostock. Das ist die Titelstory unserer neuen Ausgabe. Was sind die skurrilsten Kunden? Was nervt am meisten? Kann eine Prostituierte politisch sein? Ihr Leben ist überraschend anders.
Von Bickhusen bis Kamminke, von Polz bis Putgarten - das ist MV, das schönste Bundesland der Welt! Deshalb haben wir euch ein MV-Poster mit über 1.200 Orten gebaut. Zum Ortelernen und Navigieren!
Seit den Neunzigern entstehen in Mecklenburg-Vorpommern völkische Siedlungsprojekte und nationale Dörfer. Sie wirken mit ihrer Naziideologie in die Zivilgesellschaft und in die Dorfgemeinschaften hinein. Was macht sie so gefährlich?
Die Lage auf den Intensivstationen in MV spitzt sich zu. Immer mehr Krankenhäuser sind ausgelastet und haben keine Möglichkeiten mehr, weitere Patient:innen aufzunehmen.
Viele Naturschutzgebiete, die Vorliebe für gutes Bier und ach ja, offene Skipisten! Und das, obwohl im kleinen Nachbarland doch seit gestern wieder Lockdown ist. Na ja, zumindest kann sich Österreich mit seinen vielen Pistenkilometern rühmen. MV hat da noch ein bisschen Nachholbedarf.