Seit Herbst vergangenen Jahres dürfen Frauen in Herrenfußballteams kicken, und zwar nicht nur in Freundschaftsspielen, sondern auch bei Pflichtspielen in der Kreisoberliga. Meck-Vorps erste Frau im Männerfußball ist Anna Geßner: Seit November letzten Jahres ist die 23-Jährige beim HFC Greifswald 92 spielberechtigt. Im März begann für sie offiziell der Spielbetrieb.
Paradigmenwechsel: Laut Bundesgesetz steht der Ausbau erneuerbarer Energien nun im „überragenden öffentlichen Interesse“. Auch in MV tut sich derzeit viel, um den Ausbau der Windkraft endlich voranzutreiben, die Ausbauziele des Bundes zu erreichen und den massiven Genehmigungsstau aufzulösen.
Im Nahverkehr in Stadt und Region Rostock steigen die Fahrkartenpreise. Schon wieder. Der Verkehrsverbund Warnow erhöht zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres die Tarife. Steigende Energie- und Personalkosten machten den Schritt unumgänglich, erklärt das Unternehmen. Im Mai kommt das Deutschlandticket für 49 Euro.
Am Mittwoch wurde im Rostocker Rathaus die Ausstellung der afghanischen Künstlerin und Frauenrechtsaktivistin Hafiza Qasimi eröffnet. Es war das erste Mal, dass die 24-Jährige dies persönlich tun konnte. Seit anderthalb Jahren ist sie auf der Flucht vor den Taliban, von Afghanistan kam sie über Iran nach Deutschland.
Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban in Afghanistan wurde die Künstlerin und Frauenrechtsaktivistin Hafiza Qasimi in ihrer Heimat verfolgt. Ein Jahr später floh sie nach Iran, wo sie nicht nur als Frau, sondern auch als Afghanin diskriminiert wurde. Anderthalb Jahre lang hat sie zusammen mit ihrem Bruder Anosh dafür gekämpft, nach Deutschland zu kommen. Seit nicht einmal einer Woche ist sie nun in Rostock. Und kann das erste Mal persönlich ihre Ausstellung „Kunst inmitten des Krieges“ eröffnen. Wir haben mit Hafiza und Anosh gesprochen. Über ihr Leben als Frau in Afghanistan, ihre Flucht und ihre Kunst.
Die aktuell wieder entflammte Debatte über Geflüchtete in Deutschland und insbesondere in MV – von Loitz über Upahl bis nach Greifswald – zeigt: Wir sind nicht weiter als 1992, die Gefahr rassistischer, menschen- und verfassungsfeindlicher Übergriffe besteht unverändert.
„Sozialtourismus“ hat wieder Hochkonjunktur. Zumindest das Wort. Und mit ihm eine erneut entflammte Asyldebatte. Dass diese – unter maßgeblicher Beteiligung der Medien – 1992 zum Lichtenhagen-Progrom führte, erscheint für die Berichterstattung heute nur von geringer Bedeutung. Es werden die immer gleichen Fehler wiederholt. Eine Analyse.
Vor 31 Jahren wurde der damals 18-jährige Dragomir Christinel in einer Asylunterkunft in Saal von 25 bis 40 rassistischen Jugendlichen im Bett erschlagen. Dieses Jahr wird seiner das vierte Mal gedacht – seine Ermorderung drohte, vergessen zu werden. Das Beratungsnetzwerk Lobbi geht von weit mehr Todesfällen rechter Gewalt in MV aus, als bisher offiziell anerkannt.
Es blieb spannend bis zur letzten Minute: In der ausverkauften Stadthalle erkämpften sich die Rostock Seawolves den elften Sieg in ihrer ersten Bundesliga-Saison. Die Stimmung in der heimischen Halle kochte, der Gästetrainer lobte das Rostocker Publikum als das vielleicht beste der gesamten Liga.
Ein Containerdorf für 250 Geflüchtete am Osthafen, ein Wohnschiff für 200 Personen am Stadthafen und eine Turnhalle als Notunterkunft für 100 Menschen schon ab kommender Woche: Über diese Pläne informierte die Stadt die Bevölkerung am Donnerstag. Insbesondere die Sporthalle in Gehlsdorf sorgt für Ärger bei Sportvereinen und Eltern.
Es ist eines der größten ungelösten Rätsel in Russlands Krieg gegen die Ukraine: der Anschlag auf die Pipelines des russischen Unternehmens Gazprom im September letzten Jahres. Nun konnte das Boot, von dem aus die Anschläge auf die Gasleitungen in der Ostsee ausgeführt wurden, identifiziert werden. Es startete wohl mit Sprengstoff beladen in Rostock. Eine proukrainische Gruppe könnte für den Anschlag auf die Pipelines verantwortlich sein. Doch wer die Sprengung in Auftrag gegeben hat, bleibt unklar.
Die Erderwärmung schreitet ungebremst voran. Deswegen gehen Klimaaktivist:innen von Fridays for Future heute wieder weltweit auf die Straße. In MV demonstrieren sie in sieben Städten für erneuerbare Energien, gegen LNG-Terminals, für Moorschutz und die Verkehrswende.
Die Erderwärmung schreitet nahezu ungebremst voran: 11 der 13 wärmsten Jahre erlebte MV nach der Jahrtausendwende. Deswegen geht Fridays for Future heute wieder weltweit auf die Straße. In MV demonstrieren Klimaaktivist:innen in sieben Städten gegen LNG-Terminals, für erneuerbare Energien und die Verkehrswende.
Am Freitag haben Forscherinnen der Universität Ulm eine Studie zum Missbrauch von Minderjährigen in der katholischen Kirche in Mecklenburg zur DDR-Zeit vorgestellt. Das Ergebnis: Der Missbrauch erfolgte länger und an jüngeren Kindern als bisher bekannt. Bis heute leiden die Betroffenen unter schwerwiegenden Folgen. Der Beginn der Aufarbeitung kommt fast 60 Jahre zu spät.
Am Samstag findet in Rostock um 14 Uhr die jährliche Gedenkveranstaltung für Mehmet Turgut statt. Angesichts der Verwüstung seines Denkmals letztes Jahr fordert die Gedenkinitiative einmal mehr die Umbenennung des Weges, in dem er vom NSU ermordet wurde. Seit 2012 scheitert das Vorhaben an den zuständigen Ortsbeiräten. Doch nun gibt sich die Initiative optimistisch.
In der Nacht vom 23. zum 24. Februar 2022 griff Russland die Ukraine an. Daraufhin flüchteten Hunderttausende Menschen aus dem Land, auch nach MV. Die Wochen danach waren geprägt von Chaos und offenen Fragen. In Greifswald wurde bisher monatlich eine Mahnwache abgehalten. Heute soll es zum Jahrestag des Überfalls ein ganzer ukrainischer Abend werden. Auch, um sich für die Solidarität der Greifswalder:innen mit der Ukraine zu bedanken.
Seit über zehn Jahren haben nicht mehr so viele Jugendliche in MV an dem Wettbewerb teilgenommen: 138 Nachwuchsforschende messen sich mit insgesamt 68 Projekten in den Fachgebieten Biologie, Chemie, Physik, Mathematik/Informatik, Technik, Geo- und Raumwissenschaften sowie Arbeitswelt.
Fast ein Jahr nach dem Neun-Euro-Ticket soll ab Mai das 49-Euro-Ticket für den bundesweiten Nahverkehr kommen. MV führt dazu ein ermäßigtes Ticket für Personen ab 64 ein und plant darüber hinaus auch vergünstigte Tickets für Azubis. Für Studierende hingegen soll sich zunächst nichts ändern. Deutschlandweit fordern Studierende ein 29-Euro-Bildungsticket. Was in MV noch gänzlich fehlt: ein Sozialticket für Personen mit geringem oder keinem Einkommen.
Daniele Ganser tourt mit pseudowissenschaftlichen Vorträgen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und ruft damit Proteste hervor. Anfang März will er nach Rostock kommen und auch dort regt sich Widerstand. Doch voraussichtlich wird ihn die stadteigene Veranstaltungshalle auftreten lassen – wie einst den Antisemiten Xavier Naidoo. Dessen Auftritt konnte letztendlich nur eine Pandemie verhindern. Was sagt die jüdische Gemeinde in Rostock zu dem geplanten Vortrag, wie verhindern andere Städte seine Auftritte und wer ist Daniele Ganser eigentlich?
In MV fehlen Arbeitskräfte für sozialversicherungspflichtige Stellen. Insbesondere im Dienstleistungssektor, etwa in Wirtschaft, Wissenschaft, Technik sowie im Finanz- und Versicherungsbereich.
In allen Branchen in Rostock waren im November 2022 Stellen unbesetzt. Doch im Vergleich zum Vorjahresmonat wird weniger Personal im Gast- und Verarbeitenden Gewerbe sowie im Handel gesucht. In allen anderen Branchen sind mehr Stellen offen als noch ein Jahr zuvor.
Der sechseinhalb Jahre alte Landesaktionsplan zur Bekämpfung häuslicher und sexualisierter Gewalt soll nach jahrelanger Verschärfung des Problems evaluiert und weiterentwickelt werden. Aber: Das Hilfenetz um die Beratungsstellen ist längst personell und finanziell an der Belastungsgrenze. Erste Täter- und Opferberatungsstellen schließen, während tödliche Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder in MV immer noch Alltag ist.
Am Freitagabend waren 1.600 Bewohner:innen aus Upahl und den dazugehörigen Ortsteilen zu einer Informationsveranstaltung zur geplanten Unterkunft für 400 Geflüchtete geladen. Aufgrund von Zutrittsverbot für Nicht-Upahler:innen, guter Moderation während der Veranstaltung und dem Einsatz von 120 Polizeikräften blieben sowohl die Informationsveranstaltung als auch eine Spontandemo vor dem Veranstaltungsort ruhig. Der Abend endete dennoch für alle Seiten ernüchternd und ließ viele Fragen offen.
Warum sie uns enttäuscht hat, vor welcher Aufgabe sie sich am liebsten drücken würde und wie ihr Privatleben jetzt aussieht, erzählt uns Rostocks neue Oberbürgermeisterin.
Die neue Oberbürgermeisterin der Hansestadt hat schon jetzt alle Hände voll zu tun. Essen schnippeln für Kinder, Einbürgerungsfeier in der Stadthalle, Unterschriften im Tarifstreit annehmen … Vielleicht ist das der Grund, warum sie unsere fiesen Fragen zum Amtsantritt nicht beantwortet hat …
Die Geschichte der Rostocker AfD ist von Grabenkämpfen und internen Auseinandersetzungen geprägt. Nachdem sich sogar der Landesverband einschaltete und den Kreisvorstand im Jahr 2020 kurzerhand absetzte, besserte sich die Lage für die rechtspopulistische Partei kaum. Nun hat die AfD ein neues Wahlkreisbüros in der Hansestadt eröffnet. Die Konkurrenz in der Bürgerschaft reagiert skeptisch.
Nach Ausflügen in Proteste gegen Corona-Maßnahmen und Energiepolitik sind die Demokratiefeind:innen wieder bei ihrem altbewährten Thema gelandet: Hass und Hetze gegen Geflüchtete aus dem globalen Süden.
Noch vor einem Jahr wurden in solchen blauen Containern im Akkord Corona-Schnelltests durchgeführt. In wenigen Tagen sollen sie Geflüchtete beherbergen. Kommende Woche sollen Schutzsuchende einziehen können.
Die „Stadt der drei Lügen – kein Gold, kein Berg, keine Stadt“ – wurde 1227 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1248 das Stadtrecht. Auch dir: Happy Birthday!
Nach Medienberichten möchte der FC Hansa ein Frauen- und ein Mädchenteam aufstellen und sich damit den Popularitätsschub des Frauenfußballs zunutze machen. Der Verein würde damit zugleich einer möglichen Auflage des DFBs, Frauen- und Mädchenfußball anzubieten, zuvorkommen. Dabei hatte Hansa schon mal eine Frauenfußballsparte: ganze zwei Jahre lang. Und das vor 30 Jahren, von 1991 bis 1993. Damals hielt sich wohl das Interesse in Grenzen.
Zur Einweihung gibt es Kritik am Bundesverteidigungsministerium – wegen der geringeren Gehälter, der Blockade der Ansiedlung eines Offshore-Herstellers und des neuen, alten Namens.
Seit mehreren Monaten finden sich im Ärzteblatt MV nicht nur Beiträge zu fachlichen Themen, sondern Meinungsbeiträge des stellvertretenden Chefredakteurs gegen inklusive Sprache. Erst in einer öffentlichen Antwort auf einen abgedruckten Leser:innenbrief, danach in einem Artikel „in eigener Sache“ über kontroverse Reaktionen darauf. Nun hat der Deutsche Presserat festgestellt: Die Mitgliederzeitschrift der Ärztekammer MV verstößt gegen die Präambel und weitere Ziffern des Pressekodex.
Vor knapp vier Jahren wurde das Lied „Mein Mecklenburg-Vorpommern-Land“ zum Landeslied gekürt. Entschieden hat das der Heimatverband MV, geschrieben der Stralsunder Musiker Kally Darm, finanziert das Kultusministerium MV. Insgesamt 40.000 Euro. Aber hören will das Lied jetzt niemand mehr. Grund: Plagiatsvorwürfe.
Ein bisschen heile Welt, Behaglichkeit und Normalität in Zeiten der Dauerkrise: Nach fast drei Jahren Pandemie können die Weihnachtsmärkte wieder fast wie gewohnt stattfinden. Das freut nicht nur die krisenmüde Bevölkerung: Beim Geschäft mit der Besinnlichkeit geht es um Milliarden Euro.
Nicht erst seit der Coronapandemie herrscht Pflegenotstand in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Dem Nachwuchs der systemrelevanten Berufsgruppe wird bereits in der Ausbildung das Leben schwer gemacht. Betroffene berichten über Kündigungen bei Krankheit, Akkordarbeit wegen Personalmangels, gefährliche Pflege und sexuelle Belästigung.
Um möglichst viele Tourist:innen anzulocken, überbieten sich Weihnachtsmärkte mit Superlativen. Denn beim Geschäft mit der Besinnlichkeit geht es um Milliarden Euro.
Der unendliche Wahlkampf: Er war schon vor der Wahl der neuen Oberbürgermeisterin Rostocks nicht nett und geht scheinbar auch jetzt noch weiter: Der ehemaligen Einzelbewerber Robert Uhde sieht den Wahlkampf als Grund für seine Kündigung beim Impfzentrum in Rostock Laage. Der verantwortliche Vizelandrat dementiert und ist entsetzt über die Vorwürfe.
Glühwein, Glögg und Feuerzangenbowle: Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut und in einer knallharten Investigativrecherche die Punschpreise auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt für euch herausgefunden.
Mit Graffitis auf Stromkästen am Stadthafen wollten Jugendliche an das Pogrom 1992 in Lichtenhagen erinnern. Doch das Rostocker Hafenamt hat das Übermalen der Botschaften angeordnet.
In der Stichwahl setzt sich Eva-Maria Kröger (Die Linke) gegen Michael Ebert (parteilos, unterstützt von FDP, CDU, UFR) durch. 58,4 Prozent der Rostocker Wähler:innen wollen Kröger als Oberbürgermeisterin. Die Wahlbeteiligung lag bei lediglich 36,9 Prozent. Das Endergebnis ist noch vorläufig.