Die Wahlbeteiligung beim Bürgerentscheid am 27. August lag bei 46 Prozent. Die Stadtvertretung der 10.500-Seelen-Stadt darf in den nächsten zwei Jahren nun keine städtischen Flächen zur Errichtung von Containerdörfern zur Verfügung stellen. Hart.
Nach dem Bürgerentscheid zur Unterbringung von Geflüchteten in der Hansestadt im letzten Juni steht nun das Gleiche rund 166 Kilometer westlich an. Auch in Grevesmühlen soll ein Bürgerentscheid über die Frage, ob städtische Flächen zum Bau von Containerdörfern verpachtet werden sollen, entscheiden. Überraschend: Die Formulierung der Fragestellung ist mit der des Greifswalder Entscheids nahezu identisch. Was Greifswald betrifft, hatte sich die Mehrheit am Ende gegen eine Verpachtung ausgesprochen. In Grevesmühlen wird am 27. August abgestimmt.
Am kommenden Wochenende ist die 16. Auflage des Festivals „Jamel rockt den Förster“ geplant. Neu in diesem Jahr: ein mit 1.000 Euro dotierter Demokratiepreis für Projekte von Jugendlichen. Gerade sie sollen sich nicht durch rechte Strukturen, Nazis und die AfD beeinflussen lassen, sagen die Veranstalter:innen Birgit und Horst Lohmeyer im Interview mit KATAPULT MV.
Während die Bauarbeiten einer Geflüchtetenunterkunft in Upahl in dieser Woche wieder aufgenommen wurden, hat die Gemeinde weitere Rechtsmittel eingelegt. Die Unterbringung von bis zu 250 Menschen, sei aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht zumutbar. Der Landkreis plant in Upahl, die Geflüchteten aus zwei Wismarer Turnhallen unterzubringen, die dort seit Beginn des Jahres leben. Dass der Bau in Upahl weiter vorangetrieben wird, obwohl ebenfalls zwei Grundstücksangebote aus Grevesmühlen vorliegen, erklärt sich sowohl durch den dringenden Unterkunftsbedarf als auch einen anstehenden Bürgerentscheid.
Am Freitagabend waren 1.600 Bewohner:innen aus Upahl und den dazugehörigen Ortsteilen zu einer Informationsveranstaltung zur geplanten Unterkunft für 400 Geflüchtete geladen. Aufgrund von Zutrittsverbot für Nicht-Upahler:innen, guter Moderation während der Veranstaltung und dem Einsatz von 120 Polizeikräften blieben sowohl die Informationsveranstaltung als auch eine Spontandemo vor dem Veranstaltungsort ruhig. Der Abend endete dennoch für alle Seiten ernüchternd und ließ viele Fragen offen.
Nach Ausflügen in Proteste gegen Corona-Maßnahmen und Energiepolitik sind die Demokratiefeind:innen wieder bei ihrem altbewährten Thema gelandet: Hass und Hetze gegen Geflüchtete aus dem globalen Süden.
Seit 2007 veranstalten Birgit und Horst Lohmeyer auf ihrem Grundstück das Demokratie-Festival „Jamel rockt den Förster“. Das Engagement gefällt nicht allen Bewohner:innen des kleinen Dorfes nahe Wismar. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 2015 brannte die Scheune des Ehepaars bis auf die Grundmauern nieder. Ein Täter wurde bis heute nicht ermittelt. Die Verjährungsfrist endet 2025.
Am 12. und 13. August heißt es wieder „Jamel rockt den Förster“. In diesem Jahr soll das Festival sogar etwas größer werden als bisher. Erstmals dürfen die Initiator:innen Birgit und Horst Lohmeyer in ihrem weitläufigen Garten bis zu 3.500 Gäste empfangen. Und auch eine zweite Bühne für lokale Acts wird es geben. KATAPULT MV hat mit Birgit Lohmeyer über das Festival und die Situation im Dorf gesprochen.
Heute ist der Ort Jamel bei Wismar überregional als „Nazidorf“ bekannt. Das kommt nicht von ungefähr. In mindestens sechs der zehn Häuser leben Neonazis. Die Immobilien wurden seit den frühen 2000er-Jahren von Szeneangehörigen offenbar gezielt aufgekauft.
Jamel zählt zu den bekanntesten Dörfern Deutschlands. Hier konnten NPD-Anhänger:innen ihren Traum von einer ethnisch-homogenen Volksgemeinschaft durch gezielte Ansiedlungen Wirklichkeit werden lassen. In einer dreiteiligen Serie beleuchten wir Ihre Strukturen und Netzwerke, die bis zum organisierten Rechtsterrorismus reichen.
Jamel zählt zu den bekanntesten Dörfern Deutschlands. Hier konnten NPD-Anhänger:innen ihren Traum von einer ethnisch-homogenen Volksgemeinschaft durch gezielte Ansiedlungen Wirklichkeit werden lassen. In einer dreiteiligen Serie beleuchten wir Ihre Strukturen und Netzwerke, die bis zum organisierten Rechtsterrorismus reichen.
Jamel zählt zu den bekanntesten Dörfern Deutschlands. Hier konnten NPD-Anhänger:innen ihren Traum von einer ethnisch-homogenen Volksgemeinschaft durch gezielte Ansiedlungen Wirklichkeit werden lassen. In einer dreiteiligen Serie beleuchten wir Ihre Strukturen und Netzwerke, die bis zum organisierten Rechtsterrorismus reichen.
Rechtsextremisten haben im Dorf Jamel offenbar mehrere Flächen vereinnahmt, die der Gemeinde Gägelow gehören. Eines der Grundstücke dient als Lager, ein anderes als illegale Mülldeponie. Zumindest in einem Fall ist die Verwaltung bereits aktiv geworden.
Die Gemeindevertretung von Gägelow verweigert dem Veranstalter-Ehepaar Lohmeyer die ganzjährige Pacht von Wiesenflächen im Dorf Jamel. Nach Angaben des Ehepaares werden diese für das gegen rechts gerichtete Forstrock-Festival benötigt. Der Pachtvertrag mit einem Rechtsextremisten über die Dorfwiese besteht dagegen fort.