Großprojekte im Tourismus

Über 12.000 neue Betten für Urlauber in Meck-Vorp geplant

MV tut gut. Auf nach MV. Werbeslogans, die mittlerweile auch bei zahlungskräftigen Investoren angekommen sind. Die wollen und sollen im Tourismussektor bauen und verdienen – an den Touristen, die immer mehr auf der Suche nach deutschen Urlaubszielen sind. Vor allem im Urlaubsland Meck-Vorp.

Im Wettbewerb mit den anderen Bundesländern steht der Nordosten fast ganz oben auf der Liste der beliebtesten Urlaubsregionen des innerdeutschen Touris. Davor kommt nur noch Bayern, wo es insgesamt mehr freie Kapazitäten im Tourismus als in Meck-Vorp gibt. Wenn man anfängt, Sächsisch in den Fußgängerzonen MeckVorps zu hören, weiß man, es ist Hochsaison im am dünnsten besiedelten Bundesland.

Bald könnte die Wahl des Urlaubsortes in Meck-Vorp noch schwieriger werden: Zahlreiche Baustellen für Hotels, Ferienwohnungen und andere Urlaubsunterkünfte sind in Planung. Weitere kommen stetig dazu. Vor Kurzem erst wurde bekannt, dass für die Halbinsel Bug bei Dranske auf Rügen eine Gruppe Investoren gefunden wurde, die dort in den nächsten Jahren das „Rügen Island Eco Resort“ bauen will. Das Projekt steht seit der Bekanntgabe des Investitionsvolumens von 680 Millionen Euro in der Kritik von Anwohnern und Politikern im Landkreis Vorpommern-Rügen. Auf Bug soll eine Ferienanlage mit Hotels, Gastronomie und Ferienwohnungen entstehen. Geplante Bettenzahl: 2.000. Zusätzlich kommen noch 300 Betten für Angestellte dazu. Bis 2025 würde die Zahl der Urlaubsbetten in Meck-Vorp durch dieses und andere touristische Großvorhaben auf mehr als 12.000 steigen.

Im März stellte der Tourismusverband auf der internationalen Touristikmesse ITB in Berlin einen Ausblick auf kommende touristische Projekte und Hotelbauten vor. Das Ferienresort „Bades Huk“ in Hohen Wieschendorf bei Wismar (Kreis Nordwestmecklenburg) wird beispielsweise nächste Woche eröffnet und im Juli das barrierefreie Resort Stettiner Haff in Altwarp (Kreis Vorpommern-Greifswald).

Viele andere Projekte befinden sich noch im Planungs- und Genehmigungsverfahren. Einen Überblick über alle touristischen Großinvestitionen in Meck-Vorp und inwieweit sie mit der Landestourismuskonzeption, also mit dem Masterplan für touristische Entwicklung im Land, im Einklang stehen, gibt es bislang von offizieller Seite nicht. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft „Invest“, die sich um Investoren und solche, die es werden wollen, kümmert, betreut viele Investitionen im Land, aber bei Weitem nicht alle. Es gebe viele Investoren, die die Hilfe nicht in Anspruch nehmen, aber liquide genug sind, um in den einzelnen Kommunen zu bauen.Aktuell hat das Urlaubsland Meck-Vorp etwa 338.659 Gästebetten und 1,61 Millionen Einwohner. An Übernachtungen konnte der Tourismusverband in den vergangenen Jahren einen stetigen Zuwachs verzeichnen – bis 2020. Pandemiebedingt gab es im letzten Sommer knapp ein Fünftel weniger Übernachtungen als im Vorjahr. Rund sechs Millionen Gäste kamen im vergangenen Jahr zum Urlauben nach Meck-Vorp. Insgesamt wurden laut Statistischem Landesamt etwa 27,7 Millionen Übernachtungen im Coronajahr gemeldet. Auch 2021 stellt die Pandemie die Tourismusbranche vor große Herausforderungen. Im Bundesländervergleich ist die durchschnittliche Auslastung der angebotenen Schlafgelegenheiten in Meck-Vorp rückläufig und liegt mit unter 34 Prozent gemeinsam mit Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz auf den Schlussplätzen in Deutschland. Die aktuelle Buchungslage und Besucherprognose für Meck-Vorp geht für August 2021 jedoch von einer Auslastung von bis zu 87 % aus.

Quellen

  1. Ostsee-Zeitung (Hg.): Tourismus-Großprojekte in MV, auf: ostsee-zeitung.de
  2. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern: Landestourismuskonzeption, auf: regierung-mv.de
  3. StaMV (Hg.): Mecklenburg-Vorpommern in Zahlen, auf: laiv-mv.de
  4. StatA MV (Hg.) Statistisches Jahrbuch Gastgewerbe und Tourismus 2020, auf: laiv-mv.de
  5. ebd.
  6. Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern: Branchenumfrage Mai Juni 2021, auf: urlaubsnachrichten.de

Autor:in