Tiere in MV

Ich dachte, wir hätten mehr

Große Enttäuschung zwischen Stralsund und Greifswald: Vorpommern verliert den Vergleich der großen Kegelrobbenzählung. Und das auch noch gegen Mecklenburg.

Zum Thema: Die Zahl der Kegelrobben, die sich in MeckVorp aufhalten, schwankt im Jahresverlauf stark. Im März und April sind die meisten Tiere hier, im Juni und Juli die wenigsten, sagt Dr. Michael Dähne, Kurator für Meeressäugetiere am Deutschen Meeresmuseum in Stralsund.

Portrait von Dr. Michael Dähne
Dr. Michael Dähne – Kurator für Meeressäugetiere am Deutschen Meeresmuseum in Stralsund

Nach Nordwestmecklenburg ziehen etwa 50 Kegelrobben. Die Zahl schwankt saisonal zwischen 30 und 80 Tieren. Weitere 60 bis 70 Tiere schwimmen im Greifswalder Bodden.

Am 29. Mai fand eine Flugzählung in MV statt. Ergebnis: 107 Tiere in ganz MV. Davon 55 in Nordwestmecklenburg (Sandbank Lieps, Boltenhagen) und 52 Tiere um die Greifswalder Oie.

Die Kegelrobbe wurde ursprünglich vom Menschen aus der Ostsee verdrängt. Das Tier nahm den Fischern den Fisch, weshalb Deutschland eine Ausrottungskampagne startete. 1920 war die Robbe in der südlichen Ostsee ausgerottet.

Mitte des Jahrhunderts war die Ostsee stark mit Giftstoffen belastet, wodurch die Rückkehr des Raubtieres verhindert wurde. Erst seit den 2000er Jahren kehren die Kegelrobben wieder an die deutsche Ostseeküste zurück. Diese Rückkehr verlief bis 2016 eher gemächlich. Seit 2017 steigt die Anzahl sprunghaft an, analysiert Dähne.

Foto: Anke Neumeister/Deutsches Meeresmuseum

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