Demo in Stralsund

Unterstützung aus Schwerin

Am 30. Januar versammelten sich Menschen zum zweiten Mal auf dem Alten Markt in Stralsund, um gegen Rassismus und für Demokratie zu demonstrieren. Laut Polizei waren es 1.200 Teilnehmende, die Organisator:innen zählten 2.500. Der Protest verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. Unter den vielen Redner:innen aus Gewerkschaft, Kirche und Zivilgesellschaft setzten auch SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und der FDP-Landtagsabgeordnete René Domke ein klares Zeichen für parteiübergreifenden Zusammenhalt gegen Rechts.
Versammlungsleiter Tobias Ewert, Vorsitzender der Jusos im Landkreis Vorpommern-Rügen, stellte zu Beginn klar: Der Lehrer, der bei der letzten Demo von der Bühne geführt werden musste, sei kein Nazi und habe im Sinne der Veranstaltung sprechen wollen. Aus Sicherheitsgründen musste er am 19. Januar jedoch die spontane Rede abbrechen, da es Tumulte vor der Bühne gegeben habe.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) betonte in ihrer Ansprache: „Niemand ist alleine, wenn er für Demokratie steht. Wir sind viele, wir stehen gemeinsam.“ Dank richtete sie auch an diejenigen, die sich vor Ort seit vielen Jahren engagieren. Neben Demonstrationen sei es auch wichtig, im Alltag „klare Kante gegen Rechts“ zu zeigen.
Einer der Redner:innen war Vinzenz Kurze von Queer – Wir hier und der Initiative Villa Kalkbrennerei. Er erklärte, weshalb er auf die Straße geht: „Weil rechtskonservativ noch keine Mehrheitsmeinung ist.“
Die Reden der Veranstaltung fanden wie schon beim ersten Mal vor dem Gewerkschaftshaus statt. So hielt erneut auch Volker Schulz, DGB-Regionsgeschäftsführer Vorpommern, eine Ansprache.
Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen, erklärte Versammlungsleiter Ewert. Das sorgte für Buhrufe aus dem Publikum. Auf der nächsten Demonstration gegen Rechtsextremismus solle aber auch er sprechen.

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