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Protest

AfD auf Wolgaster Demo nicht willkommen

Die Redner auf der Wolgaster Demonstration gegen die Energiepolitik der Bundesregierung kritisieren die AfD – und alle anderen Parteien. Ein Redner fordert die Abspaltung der neuen Bundesländer.

In Wolgast demonstrierten gestern etwa 200 Menschen gegen die gegenwärtige Energiepolitik. Veranstalter Stefan Giese (Heizungsinstallateur) betonte mehrmals, wie unzufrieden er damit sei, dass die Demo so klein sei und die Medien ihn und die Teilnehmenden in die rechte Ecke drängten.Wir haben Giese drei Fragen gestellt:KATAPULT MV: Sind hier wirklich alle aus der Mitte der Gesellschaft, wie Sie in Ihrer Rede gesagt haben?Stefan Giese: 95 Prozent sind es auf jeden Fall.Was ist mit den anderen fünf Prozent?Die haben ihre eigene Geschichte. Ich kann ihnen nicht verbieten, hier zu demonstrieren.Manche laufen mit Eisernem Kreuz rum, andere mit Flaggen aus der rechtsextremen Szene …Parteipolitiker von der NPD und der AfD wollen wir hier nicht haben. Wenn jemand eine NPD-Fahne trägt, sag ich ihm schon mal, dass er hier nicht erwünscht ist. Alle anderen kann ich nicht verbieten, ich kann niemanden ausschließen. Auch diese Menschen haben ein Recht darauf, an einer Demo teilzunehmen.

Nach Giese betritt Martin Blumentritt die Bühne und wettert gegen die Energiepolitik, gegen die Corona-Maßnahmen und gegen Parteien im Allgemeinen. Auch die AfD wird von ihm hart kritisiert. Viele seiner Forderungen ähneln denen aus der „Querdenken“-Szene.

Blumentritt beschwert sich aber auch heftig über Rechtsextreme, über die AfD und über die Demo-Organisatoren in Lubmin und Greifswald. Dass er und seine Demo-Organisatoren als Rechtsextreme eingeordnet wurden, beklagt er immer wieder: „Pfui Teufel. Wo sind wir denn da hingekommen. Andere als rechtsextrem zu werten. Wir sind normale Menschen!“ Ein Interview lehnt Blumentritt ab.Unter den Demonstrationen in MV scheint die in Wolgast derzeit eine Sonderrolle einzunehmen. „Querdenken“ dominiert dort und Parteien sind abwesend. Im Publikum sind etwa ein Dutzend Leute, die Symbole zeigen, die auch gerne in der rechtsextremen Szene getragen werden.In Lubmin und Greifswald arbeiten die Veranstalter eng mit der AfD und dem rechtsextremen Magazin Compact zusammen. Die dort vertretenen Meinungen sind deutlich einheitlicher.In Wolgast hingegen sind sich die Demo-Redner uneins. Der eine fordert die Abspaltung der neuen Bundesländer, der nächste sagt, der Coronamaßnahmenkritiker Jens Kaufmann habe „dicke Eier […] und wenn er die Rostocker Bürgermeisterwahl gewinnt, öffnet uns das Türen und Tore“, der nächste verlangt den Ausschluss des AfD-Vorsitzenden Leif-Erik Holm, weil dieser den Hitlergruß gezeigt habe.

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