Die Mitgliedschaft in der heutigen Hanse kann jede Stadt beantragen. Sie muss aber einen historischen Bezug zum einst mächtigsten Handelsverband Europas vorweisen können. Hat sie die notwendigen Beweisdokumente aus dem Stadtarchiv erst mal zusammen, kann die Mitgliedschaft schriftlich bei einer Kommission beantragt werden, die dann über die Aufnahme entscheidet.
Woher kommt diese Kommission denn jetzt? Die setzt sich relativ simpel zusammen: Alle Hansestädte eines Landes wählen eine von ihnen als Vertreterin aus, die dann in besagter Kommission sitzt. Da es in Deutschland so viele Hansestädte gibt, besetzt man hier gleich fünf Sitze, alle übrigen Mitgliedsländer haben jeweils einen Sitz. Hinzu kommt ein fünfköpfiges Präsidium, dessen „Vormann“ (= Vorsitzender) immer der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin von Lübeck ist.
Die weltweit größte freiwillige Städtegemeinschaft umfasst heute 192 Hansestädte (Stand November 2021). Was sie davon haben? Kultur- und Traditionsaustausch, Stärkung der Handelskontakte, Wissenstransfer. Ach, und man darf auf jede Orts- und Infotafel „Hansestadt“ schreiben. Und manche (gleich vier davon sind in Meck-Vorp: Rostock, Wismar, Stralsund und Greifswald) können ein „H“ vor die restlichen Initialen des Autokennzeichens packen. Sehr schick! Ginge es beim Duell um dieses stolze „H“, bliebe es im Meck-Vorp-Vergleich bei einem unentschiedenen 2:2.
Doch nicht so schnell! 1990 und 1994 durften sich auch Anklam und Demmin in den Bund einreihen und liefern somit (wenn auch ohne H im Kennzeichen) den entscheidenden Vorteil für Vorp! Endstand 2:4, Vorp verkürzt auf ein 9:7 in der Gesamtwertung.