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Bouldern

Erster Jedermensch-Wettkampf in Greifswald

Am Samstag fand erstmals ein Jedermensch-Wettkampf in der Grips Boulderhalle in Greifswald statt. Bereits im letzten Jahr wollte Veranstalterin Bettina Rehmann mit diesem Format in die erste Runde starten, wurde jedoch von Auswirkungen der Corona-Pandemie gebremst. Das wurde jetzt nachgeholt.

Die Grips Boulderhalle war Austragungsort des ersten Jedermensch-Wettkampfes am vergangenen Sonnabend. Insgesamt zwölf Frauen und Männer aus Greifswald und Rostock traten an.

Routenbauerin Nora Born ist extra aus Berlin angereist, um die Wettkampfboulder zu schrauben. Als freiberufliche Route-Setterin verbringt sie sehr viel Zeit mit der Planung und Umsetzung von anspruchsvollen Routen.

Beim Routenbau geht es vor allem darum, den Schwierigkeitsgrad entsprechend zu gestalten. Dabei unterstützen sich die Setter:innen gegenseitig sowohl bei der Ideenfindung als auch bei der Umsetzung.

Als Chefschrauberin ist Helena Siegmund-Schultze (rechts im Bild) aus Eberswalde angereist. Der Untergrund – hier die Kletterwand – war klar definiert, doch was darauf am Ende zu sehen bzw. zu klettern sein wird, entstand mit jedem einzelnen Puzzleteil neu. Es wurde gesetzt und wieder abgenommen, ausprobiert und diskutiert, hier ein Tritt weg, da nur ein paar Zentimeter verschoben. Bis spät in die Nacht wurde an den Bouldern geschraubt.

Werner Bernstädt – ebenfalls mit jahrelanger Erfahrung im Bouldern – konnte ebenfalls seine Ideen für die anspruchsvollen Final-Boulder mit einbringen.

Um das wuchtige „Volumen“ an die Boulderwand zu bringen, braucht es oft mehr als nur zwei Hände. Unterstützung bekam Nora in diesem Fall von Max Leiste, ebenfalls Routenbauer und Boulderspezialist.

Als professionelle Routesetter und Climber gehört es dazu, die entstandenen Routen selbst zu klettern und eventuelle Fehlerquellen bereits im Vorfeld zu entschärfen.

Bereits vor Beginn der Veranstaltung tummelten sich die ersten Gäste in der Kletterhalle und schauten sich die fünf Finalrouten an (jeweils zwei für Männer und Frauen und eine Unisex-Route, die von beiden Geschlechtern zu klettern war).

Bevor die Boulder:innen in den Wettkampf starteten, hatten sie insgesamt sechs Minuten Zeit, um sich die Finalboulder anzuschauen, eventuell Fragen an die Setter:innen zu stellen und sich erste Gedanken für ihre Routen zu machen.

Georg Hasselberg war der erste Teilnehmer, der in den Wettkampf starten durfte. Der Rostocker hatte sich zuvor bei einem Besuch in der Boulderhalle für den Finaltag qualifiziert.

Beim sogenannten Flash – einer Begehung eines Boulders im ersten Versuch – ließ Hasselberg keine Zweifel aufkommen, dass er sich mit der Materie auskennt. Er sollte am Ende alle drei Boulder mit jeweils nur einem Versuch absolvieren.

Beim Bouldern kommt es auf Präzision, Muskelkraft und Ausdauer an. Samuel Türken tastete sich zunächst langsam an die Wand heran, bis er sich schließlich auch erklimmen konnte.

Emil Umbreit startete von Rangliste 1 aus in den Wettkampf. Auch er hatte keine Probleme mit den Strecken und absolvierte sie jeweils im ersten Versuch.

Erleichterung und Freude bei Sebastian Bannmann, der den ersten Boulder toppen konnte.

Die Boulderhalle war gut gefüllt. Das Publikum feierte die Teilnehmenden und applaudierte auch bei einem Fehlversuch.

Für die richtige Atmosphäre wurden Spots installiert, die die Athlet:innen in Szene setzten. In diesem Fall wurde die Aufmerksamkeit auf Celine Broderius gelegt, die von Ranglistenplatz 4 in den Wettkampf startete.

Svenja Kitzel hatte sichtliche Schwierigkeiten mit den Routen und konnte ihren Qualifikationsrang nicht verteidigen. Sie landete am Ende auf Platz fünf.

Liz Zobel konnte sich als jüngste Teilnehmerin für das Finale qualifizieren. Die 17-jährige Greifswalderin belegte am Ende Platz sechs.

Endlich oben: Katharina Springub konnte nicht nur den ersten Boulder erklimmen. Sie bestieg am Ende das Treppchen und sicherte sich Platz drei.

Der Endgegner: Am letzten Boulder wollte Setterin Nora die Teilnehmerinnen noch mal an ihre Grenzen bringen. Sowohl Liz als auch alle anderen Kletterinnen konnten den Parcours über Kopf nicht bezwingen.

Nachdem der Wettkampf beendet war, konnten die Gäste die Finalboulder ausprobieren. Auch für sie waren die ohne Hilfe nicht zu schaffen.

Die Teilnehmer:innen des ersten Jedermensch-Wettkampfes: v.l.n.r.: Sebastian Bannmann, Samuel Türken, Emil Umbreit, Bjarne Drechsler, Liz Zobel, Celine Boderius, Esther Strohmer, Katharina Springub, Laura Linngrön, Svenja Kitzel, Joey Woitas und Georg Hasselberg.

Und das Siegertreppchen: Laura Linngrön und Emil Umbreit auf Platz 1, Georg Hasselberg auf Platz 2, Joey Woitas auf Platz 3, Katharina Springub auf Platz 2 und Esther Strohmer auf Platz 3.

Fotos: André Gschweng

Mehr über’s Bouldern in Meck-Vorp gibt’s hier.

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