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Equal Pay Day

Frauen arbeiten 66 Tage umsonst

Frauen haben im vergangenen Jahr durchschnittlich 18 Prozent pro Stunde weniger verdient als Männer. Damit bleibt der Unterschied deutschlandweit unverändert. Verschiedene Gremien setzen sich nun dafür ein, die Lohnlücke schneller und aktiver zu schließen.

Auch für 2021 stellte das Statistische Bundesamt fest: In Sachen Lohngleichstellung hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts verändert. Auch da verdienten Frauen bereits 18 Prozent weniger als Männer. In Tagen gerechnet, arbeiten sie an 66 Tagen umsonst. Und dieser Wert hält sich stabil.

Zwar ging der Verdienstunterschied in den letzten Jahren leicht zurück (2006 lag er noch bei 23 Prozent), jedoch schließe sich die Lücke viel zu langsam, kommentiert auch das Aktionsbündnis MV Equal Pay Day. „Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern schließt sich in Deutschland nur im Schneckentempo! Lasst uns das ändern – GEMEINSAM!“, verkündet die Aktionsgemeinschaft heute in den Sozialen Medien.

Ändern ja, aber wie? Denn Maßnahmen scheinen nur im Westen zu greifen, so lassen es zumindest die Zahlen vermuten. Zwar fiel der Geschlechterunterschied im Osten Deutschlands schon immer geringer aus. Die Frauen verdienen hier 6 Prozent weniger, während es im Westen 19 Prozent sind. Dieser Unterschied ist groß, aber offenbar ein Grund für die neuen Bundesländer, sich zurückzuhalten. Denn im Osten stagniert die Verdienstlücke seit 2006 komplett und stieg seitdem nur für einige Jahre an, bevor sie sich wieder bei den sechs Prozent einpendelte.

MVs Ministerin für Gleichstellung, Jacqueline Bernhardt (Die Linke), sieht diese Entwicklung problematisch. „Der Lohnunterschied zwischen Frau und Mann gehört ins Geschichtsbuch. Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen schon mit dem 1. Januar so viel verdienen wie Männer, denn sie haben es verdient“, fordert die Ministerin. Wie die Regierung das konkret umsetzen möchte? Zunächst sei „die Ernennung der Beauftragten der Landesregierung für Frauen und Gleichstellung ein wichtiges Zeichen“ gewesen, ergänzt Bernhardt.

Wenke Brüdgam ist seit vergangenem Jahr mit dieser Position betraut. Sie macht deutlich, dass die Einkommensunterschiede im Osten zwar weniger hoch sind als im Westen, aber dennoch nicht weniger eklatant: „Noch immer gibt es reale Lohnlücken. Hinzu kommt, dass Frauen noch immer den Großteil der unbezahlten Heim-, Sorge- und Pflegearbeit leisten. All dies führt dazu, dass Frauen im Osten in ihrem Leben rund 450.000 Euro weniger Vermögen aufbauen als Männer“, so Brüdgam. Die Regierung versuche, mit größerer Transparenz die Problematik sichtbar zu machen. Vor allem die Digitalisierung der Arbeitswelt biete Chancen, die Voraussetzungen für gleiche und faire Bezahlung zu schaffen, sagt Brüdgam.

Quellen

  1. Destatis (Hg.): Gender Pay Gap, auf: destatis.de.
  2. Facebook-Post vom 7.3.2022, auf: facebook.com.
  3. Destatis (Hg.): Gender Pay Gap 2021: Frauen verdienten pro Stunde weiterhin 18 % weniger als Männer, auf: destatis.de (7.3.2022).
  4. Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz (Hg.): Gleichstellungsministerin zum Equal Pay Day: „Lohnunterschied gehört ins Geschichtsbuch“, auf: regierung-mv.de (6.3.2022).
  5. Ebd.

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