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Veranstaltungen in Rostock

Gedenkwochenende für Mehmet Turgut

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Lesedauer: ca. 3 Minuten

Karte von Rostock. Gedenkwochenende zum 20. Todestag von Mehmet Turgut. Freitag, 23. Februar, 18 Uhr, Peter-Weiss-Haus: Podiumsdiskussion zum NSU in MV, SAmstag, 24. Februar, 15 Uhr, Doberaner Platz: Demonstration, Sonntag, 25. Februar, 14 Uhr, Neudierkower Weg: Gedenken an Mehmet Turgut

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Informationsabend zum Stand der Aufarbeitung des NSU-Komplexes in MV

Freitag, 23. Februar, 18 Uhr, Peter-Weiss-Haus
Impulsvorträge und Podiumsgespräch:

  • Seyhmus Atay-Lichtermann – Migrantenrat Rostock 
  • Martina Tegtmeier (SPD) – Parlamentarischer Untersuchungsausschuss
  • Michael Noetzel (Linke) – Parlamentarischer Untersuchungsausschuss
  • Caro Keller – Journalistin NSU-Watch

Demonstration „Im Gedenken an Mehmet Turgut – Antifaschismus und Antirassismus organisieren“

Samstag, 24. Februar, 15 Uhr, Doberaner Platz
Redebeiträge:

  • Mustafa Turgut – Bruder von Mehmet Turgut
  • Vertreter:innen des bundesweiten Netzwerks „NSU-Watch“
  • Vertreter:innen der Initiative „Keupstraße ist überall!“ aus Köln und des bundesweiten Netzwerks „NSU-Watch“

Der Demonstrationszug führt vom Doberaner Platz, wo die Auftaktkundgebung stattfindet, über Wismarsche Straße, Saarplatz, Arnold-Bernhard-Straße, August-Bebel-Straße, Hermannstraße, Wallstraße, Steinstraße zum Neuen Markt, wo eine Zwischenkundgebung abgehalten wird. Über die Lange Straße, Beim Grünen Tor, Schröderplatz und Doberaner Straße geht es zurück zum Doberaner Platz, wo die Abschlusskundgebung stattfindet.

Gedenken an Mehmet Turgut

Sonntag, 25. Februar, 14 Uhr, Neudierkower Weg
Redebeiträge:

  • Mustafa Turgut – Bruder von Mehmet Turgut
  • Barbara John – Ombudsfrau für die Angehörigen der Opfer des NSU
  • Eva-Maria Kröger (Die Linke) – Oberbürgermeisterin
  • Vertreter:innen des Bündnisses Mord verjährt nicht

Außerdem stellen am Donnerstag, den 29. Januar, Markus Mohr und Daniel Roth ihre Veröffentlichung „Stärkere Strahlkraft. Wahrheit und Lüge in den polizeilichen Ermittlungen im NSU-Komplex 2000-2011“ ab 19 Uhr im Peter-Weiss-Haus vor.

Demonstration zur Umbenennung des Neudierkower Wegs

Bereits am Wochenende hat der Verein Bunt statt Braun den Beginn der Mehmet-Turgut-Gedenk- und Protestwoche eingeläutet, mit einer Demonstration zur Umbenennung des Neudierkower Wegs auf dem Neuen Markt. „20 Jahre Jahre nach dem Mord des NSU ist eine zentrale Forderung der Familie noch immer nicht erfüllt. Immer wieder hat sie deutlich gemacht, wie wichtig es ist, dass die Straße, in der ihr Sohn, Bruder und Cousin ermordet wurde, heute seinen Namen tragen soll“, hieß es im Aufruf zur Demo unter dem Motto „Mehmet-Turgut-Weg jetzt!“. Fast 50 Menschen versammelten sich dazu am 17. Februar auf dem Neuen Markt.

Mehmet Turgut-Gedenktour von der Polizei gestoppt

Weitere 60 Personen konnten an der Demo nicht teilnehmen. Die Teilnehmenden einer Bustour im Gedenken an Mehmet Turgut nach Püschow (Landkreis Rostock), Güstrow und Schwerin wurden auf der Fahrt zur Kundgebung nach Rostock wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz auf der Autobahn von einem Großaufgebot der Polizei gestoppt. Die Polizei war mit 60 Beamt:innen und einem Wasserwerfer vor Ort, um die beiden Reisebusse zu durchsuchen. Die Recherchegruppe AST spricht von zwei Wasserwerfern.

Die Maßnahme dauerte etwa zwei Stunden, an der Demonstration zur Umbenennung des Neudierkower Wegs konnten die Teilnehmenden der Gedenktour daher nicht teilnehmen.

Mehmet-Turgut-Gedenktour, Durchsuchungen am 17. Februar: Anzahl Antifaschist:innen = 60, Anzahl Polizist:innen = 60 + 1 Wasserwerfer

Die Antifaschist:innen bezeichnen das Vorgehen in einem Blogbeitrag als völlig unverhältnismäßig und „reine Schikane“. Laut Polizei handelte es sich dabei um eine Präventivmaßnahme. Bei der Kontrolle seien Messer, Schlagstöcke, Schlaghandschuhe, Pfefferspray sowie Vermummungsgegenstände sichergestellt worden. Die Antifaschist:innen haben solche Gegenstände nach eigenen Angaben bei allen Aktionen dabei. „Antifaschistischer Selbstschutz ist, gerade in MV, notwendig, um sich gegen Angriffe von Neonazis zur Wehr setzen zu können“, heißt es in dem Blogbeitrag.

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Fußnoten

  1. E-Mail der Pressestelle der Hanse- und Universitätsstadt Rostock vom 16.1.2024.
  2. E-Mail vom Bündnis in Gedenken an Mehmet Turgut vom 22.2.2024.
  3. Hanse- und Universitätsstadt Rostock (Hg.): Versammlungen, auf: rathaus.rostock.de.
  4. Rostock.nazifrei: Beitrag vom 12.2.2024, auf: instagram.com.
  5. E-Mail der Pressestelle der Hanse- und Universitätsstadt Rostock vom 16.1.2024.
  6. E-Mail der Hanse- und Universitätsstadt Rostock vom 21.2.2024.
  7. Rostock.nazifrei: Beitrag vom 17.2.2024, auf: instagram.com.
  8. Polizeiinspektion Rostock (Hg.): Durchgeführte Versammlungen im Bereich der Polizeiinspektion Rostock, auf: presseportal.de (17.2.2024) / Polizeipräsidium Rostock (Hg.): Kontrolle zweier Busse auf dem Parkplatz Pröbbower See an der BAB 14 nach unangemeldeten Versammlungen, auf: presseportal.de (18.2.2024).
  9. Prochnow, Michael: Jesendorf: Polizei stoppt zwei Busse mit Teilnehmern einer Mehmet Turgut-Gedenktour auf der A 14, auf: ostsee-zeitung.de (17.2.2024).
  10. O. A.: Antifaschistische Bustour im Gedenken an Mehmet Turgut: Von antifaschistischem Gedenken, Neonazis und der Gefahrenabwehr des Staates, auf: indymedia.org (18.2.2024).

Autor:innen

Geboren in Rostock.
Aufgewachsen in Rostock.
Studierte in Rostock. Und Kiel.

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