Semesterstart

„Huch, da sind ja noch andere Leute“

Ein normales Studierendenleben. Das wünschen sich zum Start des neuen Wintersemesters an den Universitäten in Meck-Vorp nicht wenige. Nach drei größtenteils digitalen Semestern auch keine Überraschung. Seit der vergangenen Woche kann es nun endlich wieder zurück in den Hörsaal oder Seminarraum gehen. 3G, Schachbrettmuster und Kontakterfassung sei Dank. Doch wie kommen diese Maßnahmen eigentlich an?

In Greifswald beginnt das neue Semester mit einem neuen Sicherheits- und Hygienekonzept. Für Studierende wie Josefin Hagen und Dennis Kley heißt das: wieder umdenken. Denn mit den neuen Hygienemaßnahmen sind auch die Präsenzveranstaltungen zurück. „Es ist schon komisch, sich nach drei Onlinesemestern wieder umzugewöhnen“, findet Masterstudent Dennis. Besonders, direkt wieder im Kurs zusammenzutreffen, sei merkwürdig: „Huch, da sind ja noch andere Leute. Online waren zwar auch immer alle da, aber gesehen hat man die halt nie“.

„Ich habe richtige Flashbacks vom ersten Semester“, sagt Josefin mit Blick auf ihre erste Uniwoche. Die Bachelorstudentin ist im fünften Semester an der Universität. Mit der Rückkehr zur Präsenz fühle sie sich ein Stück weit zurückversetzt in ihre Anfangszeit. Es sei schon schön, jetzt endlich wieder rauszukommen, das Haus zu verlassen, aber auch „komisch, wieder Leute zu treffen, einfach so auf dem Weg zur Uni“.

Voraussetzungen für die Präsenzlehre

Um an Präsenzveranstaltungen an der Universität Greifswald teilnehmen zu dürfen, müssen die Studierenden bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Neben Maskenpflicht und Abstandsgebot gilt die Einhaltung der sogenannten 3G-Regel. Nur wer geimpft, genesen oder getestet ist, darf Vorlesungen und Seminare vor Ort besuchen. Für zusätzliche Sicherheit soll einerseits eine Sitzaufteilung im Schachbrettmuster (jeder zweite Platz bleibt frei) sorgen. Andererseits wird mit einer digitalen Kontakterfassung nun auch der jeweilige Impfstatus abgefragt. Diesen können die Studierenden selbständig auf ihrem Ausweis hinterlegen.

Asta zieht positive Bilanz

Die nötigen Hygienemaßnahmen für die Präsenz sehen Dennis und Josefin gelassen. Es sei gut, dass es überhaupt welche gebe und darauf geachtet werde, sind sich beide einig.

Zum Umgang der Studierenden mit den Regularien der Universität zieht Hennis Herbst, Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) der Universität Greifswald, eine positive erste Bilanz. Trotz auch weiterhin angebotener digitaler Lehrformate zögen die meisten Studierenden Präsenzveranstaltungen vor. Die dafür vorgesehenen Maßnahmen nehmen sie grundsätzlich gut an, weiß er. Kritische Rückmeldungen habe es bei ihnen bis jetzt noch keine gegeben. Es sei jedoch durchaus schon nach einer Verschärfung der 3G-Erfassung gefragt worden. Laut Herbst stehe die Frage im Raum, ob anstelle der selbständigen Hinterlegung des Impfstatus durch die Studierenden nicht besser eine extra Stelle die Eintragung übernehmen solle. Dort müsste dann tatsächlich ein Impfnachweis vorgelegt werden.

Fast 90 Prozent der Studierenden vollständig geimpft

Welche Bedeutung Präsenzveranstaltungen für Studierende haben, betont auch die Universität Greifswald. Das lasse sich allein schon aus der Impfquote ableiten. Laut einer Umfrage des Allgemeinen Studierendenausschusses, bei der über 2.600 Fragebögen ausgewertet wurden, gaben 88,8 Prozent der befragten Studierenden an, zu Semesterbeginn vollständig geimpft zu sein. Auch unter den Mitarbeitenden der Universität sind viele bereits geimpft. Eine Befragung mit 50-prozentiger Beteiligung ergab eine Impfquote von etwas mehr als 95 Prozent. Das zeige, wie wichtig Präsenz für den Unialltag sei und belege den Wunsch danach, so der Pressesprecher der Universität, Jan Meßerschmidt.

3G auch an der Uni Rostock

Auch an der Universität Rostock kann seit vergangener Woche unter Einhaltung der 3G-Regel, soweit möglich, zu Präsenzveranstaltungen zurückgekehrt werden. Die Einhaltung von 3G werde dabei stichprobenartig kontrolliert, erklärt Prof. Dr. Patrick Kaeding, Prorektor für Studium, Lehre und Evaluation der Universität. Für die Kontaktverfolgung greife man zudem auf die Luca-App oder alternativ auf Papierformulare zurück, so Kaeding. Darin unterscheidet sich die Universität Rostock von der in Greifswald. Zudem sieht Rostock die Sitzaufteilung im Schachbrettmuster lediglich für nichtimmunisierte Studierende vor. Geimpfte und Genesene können unter Einhaltung der Maskenpflicht ohne besondere Abstandsregeln an Veranstaltungen teilnehmen.

Ob nun in Rostock oder Greifswald – Studierende, aber auch Lehrende freut die zumindest teilweise Rückkehr zur Präsenz. Gerade auf persönliche Begegnungen haben ja alle lange verzichten müssen.

Quellen

  1. Universität Greifswald (Hg.): Hygiene- und Sicherheitskonzept der Universität Greifswald zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 nach §6 Absatz 1 HochschulCoronaVO M-V, www.uni-greifswald.de (10.9.2021).
  2. Universität Greifswald (Hg.): Weitere Impftermine für Studierende an der Universität Greifswald, auf: www.uni-greifswald.de (15.9.2021).
  3. Universität Rostock (Hg.): Informationen für das Wintersemester 2021/22, auf: www.dienstleistungsportal.uni-rostock.de (7.9.2021).

Autor:in

  • Redakteurin in Greifswald

    Geboren in Berlin, aufgewachsen in Berlin und Brandenburg. Tauschte zum Studieren freiwillig Metropole gegen Metropölchen.