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Rostock

Jüdische Kulturtage haben begonnen

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Karte von jüdischen Orten in Rostock. Ehemalige Synagoge in der Augustenstraße - wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, heute erinnert ein Gedenkstein an sie. Das Ehrenmal für die Opfer des Faschismus am Rosengarten. Das Jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge - seit 2004 in der Augustenstraße. Das Max-Samuel-Haus am Schillerplatz - Sitz der "Stiftung Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur in Rostock" und der Alte Jüdische Friedhof im Lindenpark.

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Am Mittwoch wurden die Jüdischen Kulturtage eröffnet. Zum siebten Mal richtet die Jüdische Gemeinde Rostock dieses Festival jüdischer Kunst und Kultur in der Hansestadt aus. Trotz oder wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, der bereits Millionen Menschen zur Flucht gezwungen hat.

Flucht – dieses Thema ist im Judentum immer präsent. Wer, wenn nicht wir, könnten uns in geflohene Menschen hineinversetzen. (…) Unsere Gemeinde zieht große Kraft aus dem gemeinsamen Erleben von Kunst und Kultur. Das Festival ist also gerade in diesen Zeiten so nötig wie noch nie.
Juri Rosov, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Rostock

Die Kulturtage werden gefördert durch das Kultusministerium MV sowie durch das Kulturamt der Stadt.

Bis zum 6. November richtet die Jüdische Gemeinde zusammen mit Kooperationspartner:innen und dem Zentralrat der Juden in Deutschland Veranstaltungen aus.

Programm:

✡ bis zum 6. November
Rathausfoyer, Neuer Markt 1a

Shared History Project: 1.700 Jahre jüdisches Leben im deutschsprachigen Raum

Ausstellung


✡ 13. Oktober, 19.30 Uhr
Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21
8/5 Euro

„Sicher sind wir nicht geblieben.“ Jüdischsein in Deutschland

Diskussion mit Laura Cazés (Autorin, Referentin, Herausgeberin), Juri Rosov (Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Rostock) und Nikolaus Voss (Beauftragter für jüdisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern und gegen Antisemitismus), Moderation: Ronny Rohde (DIA.MV)


✡ 14. Oktober, 19 Uhr
Vienna House Sonne, Neuer Markt 2
40 Euro

Lo Shabbat di tutti (Der Schabbat für jedermann)

mit Rabbinerin, Schauspielerin, Sängerin, Theaterregisseurin Miriam Camerini sowie den Musikerinnen und Musikern Bruna Di Virgilio (Cello), Rocco Rosignoli (Gitarre, Violine) und Rouben Vitali (Klarinette)


✡ 18. Oktober, 19 Uhr
Barocksaal, Schwaansche Str. 6
10/8 Euro

Konzert

mit der britischen Cellistin Natalie Clein (Hochschule für Musik und Theater Rostock) und der Pianistin Yoko Kuwahara


✡ 20. Oktober, 18 Uhr
Kleine Komödie, Rostocker Str. 8, Warnemünde
8/5 Euro

Der Pass mein Zuhause. Aufgefangen in Wurzellosigkeit

Lesung und Gespräch mit Andrei S. Markovits


✡ 23. Oktober, 17 Uhr
Kirche Warnemünde, Kirchenstr. 1
10/8 Euro

Druschba – ein Solidaritätskonzert für Geflüchtete aus der Ukraine

Konzert des Jüdischen Kammerorchesters Hamburg


✡ 24. Oktober, 18 Uhr
Festsaal des Rathauses, Neuer Markt 1
8/5 Euro

Abend mit einem ausländischen Agenten

mit dem russischen Satiriker, Journalist und Drehbuchautor Wiktor Schenderowitsch


✡ 25. Oktober, 16.30 Uhr
Universitätsbuchhandlung Hugendubel, Kröpeliner Str. 41
6/4 Euro

Kindervorstellung Die Koscher-Maschine

mit dem Puppentheater Bubales (Berlin)


✡ 25. Oktober, 20 Uhr
Universitätsbuchhandlung Hugendubel, Kröpeliner Str. 41
10/7 Euro

„Politisch koscher“ – Stand-up-Comedy Darf man das überhaupt noch sagen?

mit dem Puppentheater Bubales (Berlin)


✡ 29. Oktober, 20 Uhr
Compagnie de Comédie, Bühne 602, Warnowufer 55
15/12/7 Euro

s p e a k  l o w LENYA*WEILL

Musikalisch-literarischer Abend mit Katharine Mehrling und Tilmar Kuhn, Begleitung Pianist Ferdinand von Seebach


✡ 30. Oktober, 19 Uhr
Lichtspieltheater Wundervoll in der Frieda 23, Friedrichstr. 23
7,50/6/5 Euro

Böll-Montagskino Nicht ganz koscher – Eine göttliche Komödie


✡ 1. November, 19 Uhr
Max-Samuel-Haus, Schillerplatz 10
7 Euro

Beerdigen oder Verbrennen? Zur Beteiligung von Jüdinnen und Juden am Reformprojekt Feuerbestattung im Deutschen Kaiserreich

Vortrag mit der Judaistin Dr. Katja Martin


✡ 5. November, 19 Uhr
Jüdische Gemeinde, Augustenstraße 20
10/8 Euro

Konzert

mit dem Duo Nata & Evgeny


✡ 6. November, 20 Uhr
Compagnie de Comédie, Bühne 602, Warnowufer 55
15/12/7 Euro

Abschlusskonzert der 7. Jüdischen Kulturtage

Kapelsky & Marina


Mehr Informationen zum Programm gibt es auf der Internetseite der Jüdischen Gemeinde Rostock.

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Fußnoten

  1. Jüdische Gemeinde Rostock (Hg.): Siebente Jüdische Kulturtage in Rostock 12.10.-06.11.2022, auf: synagoge-rostock.de.
  2. Hanse- und Universitätsstadt Rostock (Hg.): Jüdische Kulturtage in Rostock vom 12. Oktober bis 6. November 2022, auf: rathaus.rostock.de (6.10.2022).

Autor:innen

Geboren in Rostock.
Aufgewachsen in Rostock.
Studierte in Rostock. Und Kiel.

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