Demo gegen Rechtsextremismus

Schwesig als Rednerin in Stralsund erwartet

Zur letzten Demo für Demokratie waren zwei- bis dreihundert Teilnehmer:innen angemeldet, doch trotz Regen und Schneesturm versammelten sich am 19. Januar in Stralsund über 2.000 Menschen auf dem Alten Markt – so viele wie lange nicht gegen Rechts in der Hansestadt. Die Kundgebung war Teil der bundesweiten Proteste gegen die bekanntgewordenen Geheimpläne der AfD zur Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund. Ein breites Bündnis von SPD, Linken, Grünen, „Rügen für alle“, dem Stralsunder Verein Tutmonde und dem Deutschen Gewerkschaftsbund ruft nun erneut auf, gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck und für Demokratie, Toleranz und Vielfalt für alle Menschen einzustehen.

Deutliches Signal gegen Rechtsextremismus in Stralsund: Über 2.000 Menschen setzten Mitte Januar auf dem Alten Markt trotz Regen und Schneesturm ein klares Zeichen: Stralsund ist bunt, nicht braun.

Tobias Ewert, Vorsitzender der Jusos Vorpommern-Rügen, erklärte zu Beginn: „Die Veranstalter:innen sind mehr als begeistert und versichern: Das wird nicht die letzte Kundgebung in Stralsund gewesen sein.“ Aus deren Sicht brauche es einen „Aufstand der Anständigen“. „Viele Menschen haben uns nach der Demo versichert, sich künftig noch mehr für die Demokratie und somit gegen Rechts einzusetzen.“

Gesagt, getan. Am Dienstag um 18 Uhr soll erneut auf dem Alten Markt demonstriert werden, diesmal mit Verstärkung von Manuela Schwesig (SPD). Die Ministerpräsidentin wird laut Staatskanzlei eine Rede halten.

Auch für Marvin Müller vom Bündnis Rügen für alle war die erste Demo gegen Rechts in diesem Jahr ein voller Erfolg. „Wir waren weit über 2.000 Menschen, also zehnmal so viel wie angemeldet. Das ist ein ganz deutliches Zeichen, dass auch gerade hier in Vorpommern, was jetzt vielleicht nicht der urbanste und großstädtischste Raum ist, die Menschen langsam aufwachen und begreifen, worum es geht. Einige Menschen waren da wahrscheinlich das erste Mal in ihrem Leben auf einer Demo. Das gibt Kraft, das macht Hoffnung.“ Für Müller ist wichtig, dass daraus nun auch Aktivität und Engagement erwachsen. „Wir müssen jetzt dranbleiben und das, was wir jetzt auf die Straße kriegen, am Ende auch in die Gesellschaft reinbekommen und den Rechtsruck gemeinsam aufhalten.“

Ein offenes Mikro soll es am Dienstagabend nicht geben, um eventuellen Zwischenfällen vorzubeugen. Auf der vergangenen Bunt statt Braun-Demonstration musste ein spontaner Redner von der Bühne geführt werden, der die Nationalhymne anstimmen wollte und dadurch für Unruhe im Publikum sorgte.

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