Krieg in der Ukraine

Erneute Solidaritätskundgebungen in Schwerin und Rostock

Am Sonntag fanden in Schwerin und Rostock wieder Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine statt. Im Vordergrund stand die prekäre humanitäre Situation im Land und die große Hilfsbereitschaft der Bürger:innen von MV. Auch die Diskriminierung von russischstämmigen Menschen wurde in Rostock thematisiert.

Rostock

Knapp 400 Menschen waren es in der Spitze, die sich am Sonntag zum wiederholten Male zusammenfanden, um auf den Krieg in der Ukraine aufmerksam zu machen. Dabei ging es den Demonstrierenden, wie auch bereits am Dienstag, vorwiegend um die Verbreitung von Informations- und Hilfsangeboten für die vom Krieg betroffenen Flüchtenden.

Organisiert wurde das Ganze erneut vom Deutsch-Ukrainischen Kulturzentrum Rostock, deren Mitglieder eine klare Sprache für die aktuelle Situation wie auch die Hilfsbereitschaft der Rostockerinnen und Rostocker fanden. „So viele waren bereit, nach der Veranstaltung zu spenden, haben sich informiert wie sie helfen können, sodass wir uns nun sogar ein Büro leisten können“, erzählt die ukrainischstämmige Galina Kaye. Bisher habe der Verein all das über eine private Wohn- und Telefonadresse abgewickelt, was angesichts des schieren Umfangs der Vermittlungsarbeit, die der Verein leiste, nicht mehr vertretbar sei, so Kaye weiter.

Solidaritätsdemo in Rostock (Foto: Heiner L. Beisert)

Andere legten dabei erneut ihr Hauptaugenmerk auf die kriegerischen Handlungen fernab der Hansestadt. Der Wille zur Verteidigung des eigenen Landes, trotz der sich zuspitzenden, dramatischen Lage in der Ukraine, sei nach wie vor ungebrochen, machte Tatiana Suschko, Vorsitzende des Deutsch-Ukrainischen Kulturzentrums, deutlich. „Wir haben mittlerweile in der internationalen Politik einen Punkt erreicht, an dem die Zukunft der Welt nicht davon abhängt, was die EU, die USA oder was Elon Musk sagen, sondern davon, was die Ukrainer tun“, so Suschko. All dies bestärke sie und ihre Mitstreiter, die Hoffnung auf ein Ende des Konfliktes nicht aufzugeben.

Bezugnehmend auf jüngste Berichte von Anfeindungen russischsprachiger Bürger:innen hierzulande, bestärkten die Veranstalter:innen erneut die Protestbewegung in Russland. Davon, dass dieser Angriffskrieg auf die Ukraine selbstredend nicht von allen Russen und Russinnen getragen werde, sei Suschko überzeugt. Demonstrationen gegen den Krieg in Russland seien als Zeichen der Solidarität besonders wichtig.

Eine Anschlusskundgebung für die kommende Woche sei darüber hinaus bereits in Planung und soll am Sonntag, dem 13. März, um 12 Uhr auf dem Neuen Markt stattfinden, so Suschko.

Schwerin

In der Landeshauptstadt versammelten sich am Sonntag rund 1.000 Menschen im Alten Garten, um für Frieden in der Ukraine zu demonstrieren. Auch hier wurde die einzigartige Rolle des Landes betont: „Putin führt Krieg in der Ukraine – gegen die ganze Welt. Und die Ukraine führt einen Verteidigungskrieg gegen ihn – zur Unterstützung der ganzen Welt“, sagt Dimitri Avramenko, ein ukrainischstämmiger Schweriner.

Demo für den Frieden in der Ukraine vor dem Schweriner Schloss (Foto: Chris Loose)

Zu der Veranstaltung aufgerufen hatten die demokratischen Parteien Schwerins. Die Kreisverbände von CDU, Linker, SPD, Grünen, FDP und der Unabhängigen Bürger hatten zudem vereinbart, auf parteieigene Flaggen und Symbole zu verzichten. Stattdessen stellten sie sich geschlossen hinter die Ukraine.

Quellen

  1. Nach Angaben von Florian Müller, Polizeiinspektion Rostock.
  2. NDR (Hg.): Erneut Proteste gegen Ukraine-Krieg in Rostock und Schwerin, auf: ndr.de (7.3.2022)
  3. Kruggel, Alexander: Hunderte Schweriner demonstrieren für Frieden in der Ukraine, auf: svz.de (7.3.2022).

Autor:innen