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Studieren mit Mehrkosten

Steigende Kosten für Studierende in Rostock und Wismar

Aufgrund von Inflation und Energiekrise rechnet das Studierendenwerk Rostock-Wismar für das Jahr 2023 mit Mehrkosten von etwa 1,5 Millionen Euro. Das spüren auch Studierende, die bald einen erheblichen finanziellen Mehraufwand leisten müssen.

Bereits zum 1. Januar 2023 erhöht das Studierendenwerk die Wohnheimmieten um 25 Euro. Auch das Mensaessen wird teurer. Der durchschnittliche Preis für eine Portion liegt aktuell bei 3,01 Euro und wird um bis zu 0,69 Euro angehoben.

Auch der Anteil am Semesterbeitrag für das Studierendenwerk steigt zum Sommersemester 2023 um 18 Euro auf dann 93 Euro. Die Studierenden erleben damit den höchsten Beitragsanstieg, den es jemals am Studierendenwerk Rostock-Wismar gab.

„Wir haben viel miteinander gerungen. Sowohl im Aufsichtsrat als auch mit den Studierenden“, erklärt Kai Hörig, Geschäftsführer des Studierendenwerks. Die nun beschlossene Belastung der Studierenden sei so gering wie möglich ausgefallen. Hörig bezeichnet die erhöhten Kosten für die Studierenden als „vergleichsweise moderat“. Dennoch sieht er harte Zeiten auf die Studierenden zukommen. Denn auch wenn Landeszuschüsse für das Studierendenwerk gestiegen seien, reichen sie nicht aus, um die Mehrkosten der Energiekrise zu bewältigen.

Verdoppelung der Energiekosten

Nach aktuellen Hochrechnungen der Energiekosten geht das Studierendenwerk 2023 von etwa 900.000 Euro Mehrkosten im Bereich der Mensen aus. Die Wohnheime werden rund 600.000 Euro Mehrkosten verursachen. Damit verdoppeln sich die Energieausgaben des Studierendenwerks auf dann drei Millionen Euro. Weitere Preissteigerungen auf dem Markt kommen voraussichtlich dazu.

„Wir setzen mittelfristig eine Reihe von Maßnahmen um, um energieeffizienter zu sein“, sagt Hörig und führt neueste Technik und Photovoltaikanlagen an. Aber auch konkrete Energieeinsparungen sind geplant. So sollen die Flure der Wohnheime nicht mehr beheizt und nicht zwingend notwendige Instandhaltungsmaßnahmen verschoben werden.

Einsparungen im Leistungsniveau soll es dagegen nicht geben. Das gilt vor allem für die Mensen. Sowohl in der Auswahl als auch in der Qualität soll der volle Umfang erhalten bleiben. 

Gleichzeitig sieht Hörig durch die Energiekrise einen erhöhten Bedarf an Wohnheimplätzen und Mensen. Auch mit der Mieterhöhung bieten die Wohnheime des Studierendenwerks noch immer das beste Preis-Leistungs-Verhältnis auf dem Wohnungsmarkt. Bei den Mensen hebt Hörig die energie- und kostenärmere Zubereitung großer Mengen gegenüber der individuellen Versorgung Einzelner hervor.  Dennoch mahnt er, dass es nicht passieren dürfe, „dass Studierende aufgrund ihres Geldbeutels Gefahr laufen, ihr Studium abbrechen zu müssen. Deshalb ist neben einer staatlichen Unterstützung des Studierendenwerks auch weiterhin eine direkte staatliche Unterstützung der Studierenden notwendig.“

Das Studierendenwerk möchte in diesem Zusammenhang eine Ausweitung der Essensausgabe für finanziell bedürftige Studierende vornehmen. Aktuell erhalten Inhaberinnen einer sogenannten Freitischkarte während des Semesters einen Zuschuss von bis zu 200 Euro, um sich in den Mensen verpflegen zu können.

Quellen

  1. Nach Angabe des Studierendenwerks setzt sich eine Portion aus einer Hauptkomponente und zwei Beilagen zusammen.
  2. Studierendenwerk Rostock-Wismar (Hg.): Auswirkung von Energiekrise und Inflation auf das Studierendenwerk und die Studierenden, PM liegt per Mail vor.
  3. finanziert wird der jährlich begrenzte Fonds aus Semesterbeiträgen.
  4. generisches Femininum.

Autor:innen

  • Freier Redakteur

    Ist KATAPULT MVs Inselprofi und nicht nur deshalb gern am Wasser. Nutzt in seinen Texten generisches Femininum.

  • Bild von Patrick Hinz, Chefredakteuer Katapult MV

    Chefredakteur

    Geboren in Vorpommern, aufgewachsen in Mecklenburg. Einziger KATAPULT-Redakteur mit Traktorführerschein UND Fischereierlaubnis.

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