Zum Inhalt springen

Gleichberechtigung

Wenig Bürgermeisterinnen in Meck-Vorp

Von

Lesedauer: ca. 2 Minuten

Artikel teilen

Während überregionale Medien Gleichstellung häufiger auf ihre Agenda setzen, bleibt das Thema bei lokalen Medien eher auf der Strecke. Das könnte erklären, weshalb nur 25 Prozent der kommunalen Ämter mit Frauen besetzt sind. Auf Bundesebene gibt es bisher keine paritätische Besetzung des Parlaments, aber immerhin einen Frauenanteil von 37 Prozent.

Auf Landesebene regiert in Deutschland nur in jedem zehnten Rathaus eine Bürgermeisterin. Das ergab eine repräsentative Studie der Europäischen Akademie für Frauen Berlin (EAF).

Auch in Meck-Vorp gibt es gerade einmal 20 Prozent Bürgermeisterinnen, verteilt auf 686 amtsangehörige Gemeinden und 38 amtsfreie Gemeinden und Städte. Insgesamt 151 Frauen belegen also die Rathäuser in Meck-Vorp. Im Vergleich: Es gibt 576 männliche Führungspersonen in Meck-Vorps Städten und Gemeinden.

Ohne Ehrenamt läuft’s nicht in Meck-Vorp

Meck-Vorps Rathäuser werden zu 90,8 Prozent ehrenamtlich  geführt. Auch die meisten Frauen engagieren sich ehrenamtlich. Es gibt gerade mal rund zehn Prozent Hauptamtliche auf dem Posten. Ohne so viel Eigeninitiative und öffentliches Engagement würde Lokalpolitik vermutlich kaum machbar sein.

Warum gibt es so wenige Bürgermeisterinnen?

Grundsätzlich sind Frauen in politischen Positionen aufgrund ihres Geschlechts größeren Widerständen ausgesetzt als Männer. Häufig treten Hate-Speech und sexuelle Belästigungen auf. Die Politikwissenschaftlerin Helga Lukoschat erklärt, dass Frauen meist weniger vernetzt sind. Das liegt daran, dass sie im Schnitt erst später in Parteien eintreten als Männer. Ursache dafür sei, dass die Familienplanung im Vordergrund stehe. Hinzu kommt: Häufig werden weibliche Politiker:innen für politische Ämter erst nominiert, wenn Männer kein Interesse an diesen haben. Auch im Ost-/West-Vergleich gibt es Unterschiede. Eine Studie der EAF Berlin ergab, dass die Quote der Bürgermeisterinnen im Osten höher ist als im Westen.

MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo!

Autor:innen

Freie Reporterin in Greifswald.

Neueste Artikel

25.04.2024

Gericht weist Klage gegen Pipeline ab

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat eine Klage gegen die Genehmigung der Gasleitung vom Hafen Mukran auf Rügen nach Lubmin abgewiesen. Die klagenden Umweltverbände geben jedoch nicht auf.

24.04.2024

„Ich bin davon ausgegangen, irgendwann ins Visier der Nazis zu geraten“

Anfang April tauchte in der vorpommerschen Stadt Torgelow ein rechtsextremes Graffiti auf. Darin wurde die Stadt als „Nazikiez“ bezeichnet. Der Schriftzug rief außerdem dazu auf, die „Linksjugend“ auszurotten, und nannte in diesem Zusammenhang den linken Kommunalpolitiker Moritz Griffel. Wie der 19-Jährige, der bei der anstehenden Kommunalwahl erstmals antritt, damit umgeht und warum er sich nicht unterkriegen lassen will, erzählt er im Gespräch mit KATAPULT MV.
Deutschlandkarte mit farblich dargestelltem Wirtschaftswachstum je Bundesland, Veränderung des BIP zwischen 2022 und 2023, in Prozent: Mecklenburg-Vorpommern 3,3, Brandenburg 2,1, Berlin 1,6, Hessen 1,2, Bayern 0,3, Niedersachsen 0,2, Thüringen -0,1, Sachsen, Baden-Württemberg, Saarland und Bremen jeweils -0,6, Nordrhein-Westfalen -1, Schleswig-Holstein und Hamburg jeweils -1,1, Sachsen-Anhalt -1,4, Rheinland-Pfalz -4,9. Ganz Deutschland: -0,3.

23.04.2024

MVs Wirtschaft wächst am stärksten

MV. Das M steht für Erfolg.