Das Mannhagener Moor (Vorpommern-Rügen) soll durch ein Projekt der Succow-Stiftung wiedervernässt werden. Der erste Teil ist geschafft: Ein alter Entwässerungsgraben wurde verschlossen. Jetzt kann sich das Moor langsam erholen, zur CO2-Bindung beitragen und Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen werden.
In einem trockenen Torfabbaugebiet ist am 6. Juni ein Brand ausgebrochen. Es ist in diesem Jahr der bislang größte Flächenbrand in MV und sogar der erste Moorbrand. Moore sind besonders schwer zu löschen, da sich der Brand unterirdisch ausbreiten kann. Wir haben vor Ort über die Herausforderungen der Löscharbeiten und die möglichen Auswirkungen auf die Natur gesprochen.
Laut dem Landwirtschaftsministerium wurden in Mecklenburg-Vorpommern über 30.000 Hektar Moorfläche wiedervernässt. Doch die meisten dieser Flächen werden nicht regelmäßig kontrolliert. Eine Forschungsarbeit zeigt nun: Teile des wiedervernässten Trebeltals bei Tribsees sind zu trocken und stoßen deshalb immer noch Treibhausgase aus.
Ende November hatten sich Moorexpert:innen mit einem offenen Brief an Landwirtschaftsminister Till Backhaus gewandt und ihn aufgefordert, Fördergelder für die Entwässerung von Moorflächen zu streichen. Nur so könnten Treibhausgasemissionen reduziert und die Klimaziele des Landes erreicht werden. Bauernverband und Landwirt:innen sehen das anders. Und auch das Landwirtschaftsministerium plant keine Änderungen.
Vor Kurzem wurde in Schleswig-Holstein der älteste Norddeutsche gefunden – in einem Moor. Aber auch in MV bewahren die Feuchtgebiete einiges an Geschichte: Waffen, das Verkehrsnetz der Slawen und eine ungeheure Gräueltat. Einige der Geheimnisse konnten Archäolog:innen bereits lüften.
Der Greifswalder Biologe Hans Joosten wurde am Freitag mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mit seiner Forschungsarbeit leiste er einen großen Beitrag zum Klimaschutz, heißt es in der Begründung. Neben ihm wurden 20 weitere Frauen und Männer im Schloss Bellevue geehrt.
Der Bau der Schweriner Nordumgehung ist eigentlich beschlossene Sache. Die B 104 soll künftig den Paulsdamm direkt mit der B 106 verbinden. Kommunalpolitik und Verkehrsministerium hatten das Vorhaben zuletzt trotz Protest von Anwohner:innen vorangetrieben. Doch jetzt drückt das Umweltministerium auf die Bremse, stimmt in Teilen den Argumenten von Bürgerinitiative und Grünen zu. Das federführende Wirtschaftsministerium sieht darin jedoch keinen Grund, nicht an den Bauplänen festzuhalten.
Die Hälfte der Arzneimittel in Deutschland basiert auf Heilpflanzen, davon werden etwa 90 Prozent importiert. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es einige Projekte, um das zu ändern. Drei junge Forscher:innen aus MV wollen den Arzneimittelmarkt umkrempeln.
Wenn in 18 Tagen in Venedig die Biennale beginnt, sind dort auch lebende Torfmoose der Uni Greifswald zu sehen. Christy Gast will damit auf die Rolle von Mooren für den Klimaschutz aufmerksam machen – und auf deren bedrohte Schönheit. KATAPULT MV hat mit der US-amerikanischen Aktions- und Installationskünstlerin gesprochen.
Noch vor einigen Jahren lagen viele Feuchtgebiete im Nationalpark Jasmund trocken. Doch mit Kofinanzierung und Kooperationspartnern sollen diese bald endgültig wiederhergestellt sein.
Franziska Tanneberger, Leiterin des „Greifswald Moor Centrums“, sieht seit der Regierungsbildung in MV für den Klimaschutz kaum Fortschritt. Es brauche vor allem schnelle Schritte, um die flächendeckende Entwässerung der Moore zu beenden: Eine Informationskampagne über die Emissionen im Land, Umorientierung in der Wasserwirtschaft, eine Moorklimaschutzagentur – und endlich ein Landesklimaschutzgesetz. Im Interview mit KATAPULT MV richtet sie einen dringenden Appell an die Landesregierung.
Der Rostocker Hafen soll einer der nachhaltigsten Häfen im Ostseeraum werden. Geplant ist ein Wasserstoffkraftwerk, gespeist von einem Offshore-Windparkfeld vor der Küste. Doch ist die dafür notwendige Flächenerweiterung alles andere als nachhaltig: 82 Hektar Moorfläche sollen weichen. Nun warten alle Beteiligten auf eine Entscheidung der Stadt.
Dem einzigartigen Regenmoor wird durch jahrelangen Torfabbau stetig Wasser entzogen und der natürliche Wasserhaushalt ist gestört. Daher können Besucher:innen zwar den idyllischen Wald genießen, aber ursprüngliche Moorlandschaft ist kaum noch vorhanden. Während Beteiligte diskutieren und planen, schafft die Natur Fakten.
Noch nie war auf einer Weltklimakonferenz das Thema Moore so präsent wie auf der diesjährigen im schottischen Glasgow. Das Greifswald Moor Centrum ist mit einem Ausstellungs- und Veranstaltungspavillon vor Ort, um darüber zu informieren, wie Moore zum Klimaschutz beitragen können. Zwei Tage vor Ende der zweiwöchigen Konferenz herrscht bei den Wissenschaftler:innen regelrechte Aufbruchstimmung: internationale Kooperationen wurden geschlossen und die jahrzehntelange Datensammlung bekommt nun auch politisch weltweite Aufmerksamkeit.
Es ist das Thema in den Programmen zur Landtagswahl: Natur- und Klimaschutz. In einem der moorreichsten Bundesländer thematisieren die Parteien im Wahlkampf hierzulande auch die Wiedervernässung von Moorflächen. Alle wollen irgendwie, aber nicht alle schreiben konkrete Ideen in ihr Wahlprogramm, und die CDU ist sich uneinig: Philipp Amthor ist dagegen. Die anderen so halb.
Während die Parteien im aktuellen Wahlkampf überwiegend darauf setzen, ihre Agenda in Richtung mehr Natur- und Klimaschutz auszurichten, geht Bundestagsabgeordneter Philipp Amthor (CDU) zusammen mit Parteikolleg:innen des CDU-Kreisverbandes einen entgegengesetzten Weg – und warnt Gemeinden in Vorp vor den Gefahren einer Ausweisung von Naturschutzgebieten und Moorwiedervernässung. Allerdings auf falschen Grundlagen.
Keine Wahl in MV ist größer: Diesen Juni werden Tausende kommunalpolitische Sitze neu vergeben. Abgestimmt wird sowohl über die Zusammensetzung der Kreistage und Gemeindevertretungen als auch über die ehrenamtlichen Bürgermeister:innen im Land.