Corona

Neue Inzidenzberechnung

Meck-Vorp setzt in der Bewertung der aktuellen Corona-Lage auf eine neue Rechnung: Die bisherige Sieben-Tage-Inzidenz auf Grundlage der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen ist überholt. Entscheidend ist nun die Anzahl der schweren Corona-Verläufe.

Für die Berechnung der landesweiten Inzidenz schaut das Landesamt für Gesundheit und Soziales MV (Lagus) von nun an auf die sogenannte „Hospitalisierung“. Festgestellt wird demnach die Zahl der Covid-19-Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Diese Zahl wird, wie schon die der Neuinfektionen, pro 100.000 Einwohner:innen innerhalb von sieben Tagen berechnet.

Mit steigender Impfquote verweist eine höhere Zahl an Neuinfektionen zwangsläufig nicht mehr auf eine höhere Belastung der Krankenhäuser. Deshalb werde die bisherige Sieben-Tage-Inzidenz nun in der Wertigkeit zurückgestuft und genauso wie die Auslastung der Intensivbetten zur Gewichtung des Infektionsgeschehens herangezogen, erklärte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern knapp 61,3 Prozent der Menschen vollständig geimpft, mindestens einmal 64,8 Prozent.

Der neue Hauptindikator „Hospitalisierung“ soll laut Lagus auch als eine Art Frühwarnsystem dienen und eine mögliche Überlastung der Krankenhäuser und vor allem der Intensivstationen verhindern helfen, sollte deren Belegung mit Corona-Patient:innen wieder ansteigen.

Die neue Berechnung wird ebenfalls in den bisher genutzten Ampelstufen Grün, Gelb, Orange und Rot dargestellt. Nach Angaben von Minister Glawe liegt die Hospitalisierung derzeit in der Ampelstufe Grün. Ab einem Wert von acht gehe es in den gelben Bereich. Dann können in der betroffenen Region zusätzliche Schutzmaßnahmen angeordnet werden.

Aktuelle Inzidenz nach neuer Rechnung bei 1,1

Mit der neuen Rechnung liegt die landesweite Inzidenz nach Hospitalisierung bei 1,1. Würde man im alten Verfahren rechnen, dann läge sie aktuell bei 33,6. Insgesamt sind momentan 1.125 Menschen an Covid-19 erkrankt. 35 von ihnen müssen in einem Krankenhaus behandelt werden, 15 davon auf einer Intensivstation.

Nach der bisherigen Rechnung waren Rostock und der Landkreis Nordwestmecklenburg für längere Zeit über einen Inzidenzwert von 50 gestiegen. Deshalb waren dort verschärfte Schutzmaßnahmen, wie eine Maskenpflicht an Schulen und eine Testpflicht für Ungeimpfte etwa bei Theater- und Restaurantbesuchen, verhängt worden. Mit der neuen Berechnung werden auch sie wieder in die grüne Stufe eingeordnet. Damit entfallen die Zusatzmaßnahmen vorerst wieder.

In einer ersten Version der Karte fehlten ein paar Krankenhäuser mit Intensivstationen, die in der Quelle fehlten. Die Karte wurde aktualisiert.

Quellen

  1. Hospitalisierung, Impfquote, Inzidenz – Welche Parameter zur Bewertung des Pandemiegeschehens sollen künftig gelten? (deutschlandfunk.de)

Autor:in

  • Katapult MV

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