Bei drei Störchen und zwei Gänsen sei das H5N1-Virus nachgewiesen worden, erklärte die Greifswalder Tierparkleitung. Am Donnerstag wurden weitere Tupferproben entnommen und zur Analyse ins Landesuntersuchungsamt verbracht. Einen Sperr- und Beobachtungsbezirk gibt es laut einer Sprecherin des Landkreises Vorpommern-Greifswald noch nicht. Der Tierpark wurde vorübergehend geschlossen. Anfang kommender Woche wolle man die Lage neu bewerten, heißt es vom Landkreis und dem Veterinäramt.
Daneben sei das Virus auch bei einem Seeadler von der Insel Koos bei Greifswald nachgewiesen worden, meldet das Landwirtschaftsministerium MV.
H5N1 hoch ansteckend
Das Veterinäramt bittet alle Geflügelhalterinnen und -halter im Landkreis um Vorsicht. Das Virus könne über Wildvögel in Tierhaltungen eingetragen werden. Die Gefahr eines Eintrags in Geflügelpopulationen werde derzeit als hoch eingeschätzt, vor allem wegen des Vogelzugs. H5N1 ist für Hausgeflügel hoch ansteckend und verläuft mit schweren allgemeinen Krankheitszeichen, wie Fieber, Schwäche und Atemnot, meist tödlich. Bei einem Verdacht auf eine Infektion mit dem Virus sei das Veterinäramt zu informieren.
Einen bestätigten Fall hatte es vor Kurzem bereits in Schleswig-Holstein gegeben. Die Fälle in und um Greifswald sind die ersten in diesem Herbst landesweit. Im vergangenen Vogelzugzeitraum von Oktober 2020 bis März 2021 hatten sich nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums MV insgesamt knapp 350.000 Tiere infiziert. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit auf der Insel Riems war der Zeitraum für ganz Deutschland und Europa die bisher schwerste Phase eines Geflügelpestausbruchs. Auch Menschen können sich mit dem Erreger infizieren. Ein tödlicher Verlauf ist aber nur bei einer hohen Viruslast und Vorerkrankungen möglich.