Für Karpfen blau wird der Fisch in Salzwasser mit Essig so lange gegart, bis sich die Fischhaut blassblau verfärbt. Das Fischgericht ist ein beliebtes Festtagsessen zu Silvester und Weihnachten. Daher verkaufen Fischereien Ende Dezember besonders viele Karpfen.
So auch die Fischerei Müritz-Plau aus Waren. Nach eigenen Angaben ist sie mit ihrer Marke „Die Müritzfischer“ die größte Binnenfischerei in Deutschland. Die Fischerei bewirtschafte mit rund 35.000 Hektar die bundesweit größte See- und Gewässerfläche, teilt sie der Deutschen Presse-Agentur mit. Im Schnitt beschäftigt sie in MV 130 Menschen auf mehreren Fischerhöfen, in der Verarbeitung und im Fischkaufhaus in Waren an der Müritz.
Der DPA sagte ihr Sprecher Sebastian Paetsch, dass zu Weihnachten und Silvester Wildkarpfen immer beliebter würden – auch von der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Fischerei halte die Wildkarpfen in kleineren Seen, in denen sie viel Bewegung und natürliche Nahrung bekämen. In Seen ist es schwieriger, die Wildkarpfen zu fangen, als in Fischteichen, die dafür abgelassen und leergeräumt werden können.
Von Anfang der 1990er-Jahre bis Mitte der 2010er fragten Verbraucher:innen eher kleine Karpfen mit einem Gewicht von eineinhalb bis zwei Kilo bei den Müritzfischern nach, erzählt Karpfenexperte Dennis Marusch. Seit Mitte der 2010er-Jahre steige jedoch die Nachfrage nach großen Tieren mit einem Gewicht zwischen drei und sechs Kilo. Die kleinen Tiere würden die Fischer:innen darum wieder in den See setzen – sie könnten dann noch ein bisschen wachsen.
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Fischerei ein traditioneller Wirtschaftszweig. Davon zeugen Heimatmuseen in Orten, die von der Fischerei geprägt sind, und regionale Sehenswürdigkeiten wie die Freester Fischerteppiche.
Quellen
- Fischerei Müritz-Plau GmbH (Hg.): Wer wir sind, auf: mueritzfischer.de.↩