Bei Lübtheen sind 2019 etwa 944 Hektar Wald abgebrannt. Das ist etwa die Hälfte der Fläche von Hiddensee. Für MeckVorp ist das ein Problem, denn das Bundesland hat sowieso schon relativ wenig Wald. Es gibt nur ein Flächenbundesland, das prozentual weniger Waldfläche hat – Schleswig-Holstein.Die Waldbrände von 2019 sind aber nicht die einzigen Waldprobleme, das Baumsterben wird zusätzlich durch Insektenbefall vorangetrieben. Warum ist der Wald so anfällig? In MV besteht etwa ein Drittel aller Wälder aus Monokulturen. Das sind meistens reine Kiefernbestände, die sich schlechter gegen Angreifer wehren können.
Das Land hat deshalb bereits damit begonnen, die Monokulturen in widerstandsfähige Mischwälder zu verwandeln. Seit 2015 ist das auf 3.000 Hektar geschehen. Viel zu wenig. Denn 186.000 Hektar sind immer noch reiner Nadelwald.
Umweltminister Backhaus erklärte am Donnerstag, dass das „Landesprogramm zur Waldmehrung“ vorsehe, jährlich etwa 1.000 Hektar des landeseigenen Bestandes neu aufzuforsten. Auch private Landeigentümer sollen diesen Trend verstärken. Die Umwandlung von Agrarflächen in Wald wird vom Land unterstützt, aber selten in Anspruch genommen. Ab 2023 soll es vor allem Geld für Landwirte geben, die Äcker in Wassernähe haben und dort Bäume pflanzen.Ziel der Schweriner Landesregierung ist es, den Waldanteil insgesamt zu erhöhen und Niedersachsen (26 Prozent) zu überholen. Damit MeckVorp auf 26 Prozent kommt, müsste etwa auf 45.000 Hektar neuer Wald entstehen. Um auf den Bundesschnitt von 29,8 Prozent Waldfläche zu kommen, müssten 134.000 Hektar neu gepflanzt werden. Das wäre viermal die Größe der Insel Poel.Bei diesen Größenordnungen wird klar, dass die geplante jährliche Aufforstung von 1.000 Hektar, also 10 km², deutlich zu wenig ist.