Die Universität Greifswald rechnet im kommenden Jahr mit Mehrkosten von 14 Millionen Euro. Acht Millionen davon entfallen auf steigende Energiepreise, sechs Millionen Euro seien Rücklagen, erklärt der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta), Lukas Voigt. Diese müssten eingespart werden. Das entspricht 2.000 Semesterwochenstunden oder 250 Stellen, die dadurch gefährdet sind.
Um auf die Folgen einer solchen Kürzung aufmerksam zu machen, haben sich vor dem Universitätshauptgebäude heute knapp 400 Studierende, Mitarbeiter:innen und Interessierte versammelt; 250 waren laut Polizei angemeldet.
Die Demoteilnehmer:innen sehen durch die Kürzungen besonders die Betreuung der Studierenden und die Forschung in Gefahr. Zudem stünden Promotionen von angehenden Professor:innen auf dem Spiel, sagte Rike Trimcev, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte, auf der Kundgebung. Die Gefahr, dass im kommenden Jahr auslaufende Verträge nicht verlängert werden, sei groß. Viele Betroffene seien aber bereits im letzten Drittel ihrer Promotion. Das sei politisch gewollt, kritisierte Trimcev. Das zeigen bereits die seit Jahren bestehenden Wissenschaftszeitverträge mit vorwiegend befristeten Stellen.
Durch weitere Kürzungen würden nun noch mehr potenzielle Akademiker:innen MV verlassen. Gute Lehre hänge von Drittmitteln ab. Man müsse nun geschlossen als Universität gegen die geplanten Sparmaßnahmen arbeiten.
Die Demoteilnehmer:innen forderten außerdem eine Gegenfinanzierung der steigenden Mensapreise und Wohnheimkosten, auch weiterhin mehr Präsenzveranstaltungen statt Onlinelehre, die Verhinderung eines weiteren Anstiegs der Semestergebühren und die Sicherung von Fachkräften an den Unis.
Vor knapp zwei Wochen hatte bereits der Asta der Uni Rostock zu einer Bildungsdemo aufgerufen.