Corona in MV

Drei Fragen – drei Antworten mit Professor Nils Hübner

Auch in MV wurde die neue Omikron-Sublinie BQ.1.1 nachgewiesen. Einen gefährlicheren Verlauf hat sie nicht, könnte aber durchaus eine neue Infektionswelle auslösen. KATAPULT MV hat dazu mit Professor Dr. Nils Hübner vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Unimedizin Greifswald gesprochen.

KATAPULT MV: Wo wurde die neue Sublinie in MV erstmals nachgewiesen?Nils Hübner: Der erste Nachweis wurde aus einer Probe aus Vorpommern-Greifswald geführt. Es ist aber davon auszugehen, dass die neuen Varianten auch schon in den anderen Landesteilen vorkommen.

Inwiefern unterscheiden sie sich von den vorherigen – etwa in Symptomen oder im Verlauf?Die BQ-Varianten sind Untervarianten der Variante BA.5. Man könnte auch sagen, sie sind „Nachfolgemodelle“,  denn sie weisen mehrere Mutationen auf. Sie verschaffen ihnen Wachstumsvorteile, vor allem, da sie eine erworbene Immunität teilweise umgehen können. Für wesentlich schwerere Verläufe gibt es bisher keinen Anhaltspunkt.

Sind für diese neue Variante andere, womöglich strengere Schutzmaßnahmen ratsam?Die neuen Varianten haben das Potenzial, BA.5 zu ersetzen und eine neue Welle auszulösen. In den USA machen sie schon fast 30 Prozent der Fälle aus. Aktuell ist es vor allem wichtig, die Situation weiter genau zu beobachten und reaktionsfähig zu bleiben. Auch jetzt kann jeder seine Erkrankungswahrscheinlichkeit beeinflussen – dazu braucht es keine Gesetze. Aktuell sehen wir zudem viele andere Atemwegsinfekte und auch die Grippewelle rollt langsam an. Das führt gerade zu einem hohen Krankenstand – nicht nur in der Medizin!

Autor:in

  • Bild von KATAPULT MV Redaktionsleiterin Martje Rust

    Redaktionsleitung

    Ist in Greifswald geboren, hat in Augsburg studiert und zog für den Lokaljournalismus wieder zurück nach MV.