KATAPULT MV: Warum wird in Boizenburg gegen Rechts gelaufen und nicht demonstriert?
Tanja: Wir veranstalten als Initiative auch Demos oder nehmen an Mahnwachen teil. Das ist wichtig. Aber wir wollen auch Veranstaltungen anbieten, die positiv besetzt sind. Außerdem aktiviert es die Menschen. Eine Demo kann sehr passiv sein. Man geht zwar mit und ruft Parolen, aber ein Lauf ist eine andere Form des Aktivseins. Wir wollen zeigen: Aktivismus kann auch Spaß machen, trotz des sehr ernsten Themas.
Bereits im letzten Jahr gab es diese Veranstaltung. Wie kam der Lauf damals an?
Er kam total gut an. Das hat uns positiv überrascht. Es war die erste Veranstaltung, die wir als Initiative überhaupt organisiert hatten, und es kamen direkt knapp 100 Leute. Rund 40 von ihnen sind mitgelaufen. Viele haben sich gefreut, dass in Boizenburg etwas stattfindet, haben sich untereinander vernetzt und in unseren Newsletter eingetragen. Eine rundum positive Veranstaltung.
Was habt ihr für dieses Jahr geplant?
Dieses Jahr gibt es zusätzlich zur fünf Kilometer langen Joggingstrecke eine rund zwei Kilometer lange Spazierstrecke. Das war ein Wunsch vom letzten Mal, um die Veranstaltung noch niedrigschwelliger zu gestalten. Wir haben für den Lauf großzügig 120 Personen angemeldet. Wir würden uns aber über 40 bis 50 Menschen total freuen. Letztes Jahr gab es im Vorfeld bundesweit große Proteste gegen Rechts. Das gibt es dieses Mal nicht und wir stapeln lieber etwas tiefer.