Demo gegen Rechts

Dreimal mehr Demokrat:innen als Rechte am 8. Mai in Demmin

Am 8. Mai veranstalten Rechtsextreme traditionell einen Trauermarsch in Demmin, um den Opfern des zweiten Weltkrieges zu gedenken. Daran beteiligen sich regelmäßig regionale und überregionale rechtsextreme Parteien und Akteur:innen. Während laut Polizei gestern 260 Rechtsextreme vor Ort waren, fanden parallel mehrere Gegendemos mit über 600 Teilnehmenden statt.
Auf dem Markt in Demmin haben sich gegen 17 Uhr bereits über 300 Menschen versammelt. Auf der Bühne gab unter anderem die Hinterlandgang ein kleines Konzert. In den Pausen zwischen den Tracks forderten die Musiker, dass Demmin nazifrei bleiben solle.
An der Demokratiedemo gegen den Aufmarsch der Rechtsextremen durch die Demminer Innenstadt nahmen zur Spitze über 600 Menschen teil.
Auf der Clara-Zetkin-Straße nahe Luisentor haben sich gegen 20 Uhr Demonstrierende zu einer Sitzblockade zusammengefunden, um dem angemeldeten Aufzug der Rechtsextremen den Weg zu versperren.
Nach mehrmaliger Aufforderung der Polizei via Lautsprecher und persönlicher Ansprache, die Sitzblockade aufzulösen, begannen die Beamten, die Demonstrierenden von der Straße zu entfernen.
Die Polizei setzte dazu auch Gewalt ein.
Nachdem etwa zehn Demonstrierende aus der Sitzblockade gelöst und weggetragen wurden, entschied sich die Polizei für eine andere Vorgehensweise. So wurde der rechtsextreme Aufzug an den Blockierenden vorbeigeleitet.
Als die Teilnehmenden des geschichtsrevisionistischen „Gedenkmarsches” den Demminer Markt erreichen, werden sie von den Gegendemonstrierenden mit Zirkusmusik und Konfettikanonen begrüßt.
Gegen 21 Uhr erreichen die rund 260 Rechtsextremen dann doch noch den Demminer Hafen. Einige Teilnehmer:innen nehmen in der Mitte mit Fahnen Aufstellung. Auch zwei Reden werden gehalten. Eine vom Dortmunder Nazikader Sascha Krolzig, der extra nach Demmin angereist war. Unter den Teilnehmer:innen des Marsches waren neben Heimat-Mitgliedern Anhänger der rechtsextremen Neue Stärke Partei, zum Beispiel ihr Bundesvorsitzender Christoph Thews, der Jameler Neonazi und Hammerskin Sven Krüger oder Alexander Wendt, dem nicht nur eine Mitgliedschaft im rechtsextremen Kameradschaftsbund Anklam nachgesagt wird, sondern der auch Betreiber des Anklamer Handwerkerportals ist und sich bei der anstehenden Kommunalwahl in Klein Bünzow erneut in die Gemeindevertretung wählen lassen will.
Auch das Werfen der Blumen in die Peene durfte bei den Rechtsextremen nicht fehlen. Etwa 200 Meter weiter, weiträumig getrennt durch zwei Reihen Hamburger Gitter, fand parallel eine weitere Demokratiedemo statt, die das Trauerspiel teilweise übertönte.
Nach Ende der Kundgebung am Hafen gegen 21:45 Uhr ziehen die Rechtsextremen, begleitet von der Polizei, zurück zu ihrem Startpunk in der Jarmener Straße.

Unser Liveticker des Demotages:

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  • Katapult MV

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