Damit wäre Stralsund die erste Stadt in Meck-Vorp, die das im Sommer bundesweit getestete Neun-Euro-Ticket auf lokaler Ebene im Busverkehr einführt. Startschuss könnte schon im Frühjahr sein, sobald der Haushalt für 2023 vom Innenministerium bestätigt wird. Voraussichtlich im März soll der Etatentwurf mit einem Finanzierungsvorschlag vorliegen, heißt es.
Damit sei der Weg zu einer echten Mobilitätswende geebnet, so Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU). Ziel sei es, den ÖPNV in der Hansestadt so attraktiv zu machen, dass sich der innerstädtische Autoverkehr reduziert. Nach Angaben der Stadtverwaltung gründet die Stralsunder Mobilitätswende auf drei Säulen: einem preiswerten Nahverkehr, ausgebauten Radwegen sowie weiteren innenstadtnahen Parkplätzen für Bewohner:innen, Besucher:innen und Pendler:innen. Hinzu kommt ein preiswerter Nahverkehr mit verstetigten kostenfreien Tickets für Rentner:innen ab 70 Jahren und Schüler:innen.
Für eine erfolgreiche Mobilitätswende am Sund plant die Stadt eine Gegenfinanzierung des Neun-Euro-Tickets durch Autohalter:innen: Die Parkgebühren für Anwohner:innen der nördlichen und südlichen Altstadt werden von 30 Euro pro Jahr, beziehungsweise von 55 Euro für zwei Jahre, auf satte 108 Euro pro Jahr angehoben. Dazu sollen die normalen Parkgebühren steigen. Ziel sei es, durch den Bürgerschaftsbeschluss beide Gebührenordnungen – für Bewohnerparken und für Parkgebühren – dementsprechend anzupassen und zusammen mit dem Haushalt für 2023 im März in die Bürgerschaft einzubringen.
Die Gültigkeit des kostenfreien 70plus-Tickets wurde zudem bis zum 31. Dezember 2023 verlängert. Bundesweit soll im kommenden Jahr das 49-Euro-Ticket eingeführt werden. Im Landtag waren die Grünen in der Vorwoche mit ihrem Vorstoß zur Einführung eines landesweiten 29-Euro-Tickets gescheitert. Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) betonte, dass es dafür momentan an Geld fehle.