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Trock'ne Zahlen

Fasching vs. Fischer:innen

Die Jecken sind los! Ja, auch in Mecklenburg-Vorpommern. Habt ihr gewusst, wie viele Karnevalsvereine es auch bei uns im Bundesland gibt? Wir bisher jedenfalls nicht. Und da wir uns gerade in der fünften Jahreszeit befinden, ist es höchst passend, mal nachzuschauen. Ganz im Gegensatz zum närrischen Treiben steht die abnehmende Zahl an Fischereibetrieben in Meck-Vorp. Nicht zuletzt aufgrund neu beschlossener Fangquoten für die Ostsee.

Das Erfreuliche zuerst: In Mecklenburg-Vorpommern sind zahlreiche Karnevalsvereine beheimatet. Natürlich kann man sich hierzulande noch nicht mit Karnevalshochburgen im Rheinland messen, aber einige Tausend begeisterte Karnevalist:innen kommen schon zusammen. Im Karneval-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern sind nach eigenen Angaben derzeit 87 Karnevalsvereine organisiert. Darüber hinaus gibt es in Meck-Vorp noch weitere Vereine, die keine Mitglieder des Verbands sind. Man stehe mit einigen davon in Kontakt, um auch sie langfristig in den Verband aufzunehmen, erzählt Verbandspräsident Lutz Scherling. Doch nicht jeder Verein könne Mitglied werden. Gebe es etwa Veranstaltungen außerhalb der Karnevalszeit, sei das ein Ausschlusskriterium, erklärt er.

Zahl der Fischereibetriebe geht zurück

Im Gegensatz zur fröhlichen Faschingszeit wird es für Fischer:innen in Mecklenburg-Vorpommern zunehmend härter. Gerade auch vor dem Hintergrund der in diesem Oktober von den EU-Ländern beschlossenen Quoten für den Fischfang in der Ostsee. Im vergangenen Jahr registrierte das zuständige Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei insgesamt 346 Betriebe der kleinen Hochsee- und Küstenfischerei – davon 202 im Haupt- und 144 im Nebenerwerb. Jetzt, im November dieses Jahres, sind es insgesamt vier Betriebe weniger – 197 im Haupt- und 145 im Nebenerwerb. Die offizielle Gesamtzahl der Fischereibetriebe für das Jahr 2021 gibt das Landesamt im Januar bekannt. Dort wird jedoch davon ausgegangen, dass die Zahl der Betriebe bis zum Jahresende weiter zurückgegangen sein wird.

Mit der Zukunft der Ostseefischerei befasst sich kommenden Dienstag auch eine Podiumsdiskussion in Greifswald-Wieck. Die Thematik diskutieren werden der Leiter des Instituts für Ostseefischerei am Thünen-Institut Rostock, Christopher Zimmermann, der Wiecker Fischer Björn Machalak und MVs Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus (SPD). Ebenfalls dabei ist der Fotograf Franz Bischof, der gemeinsam mit seinem Kollegen Jan Kuchenbecker für das Projekt „Die Letzten ihrer Zunft“ Porträts der letzten hauptberuflichen Ostseefischer:innen fotografierte.

Quellen

  1. Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (Hg.): Angaben zur anglerischen Fischereiausübung, auf: www.lallf.de (12.10.2020).
  2. Universitäts- und Hansestadt Greifswald (Hg.): „Zwischen Schleppnetz und Fangquote – Vorpommerns Fischerei vor dem Aus“ – Podiumsdiskussion zur Zukunft der Ostseefischerei, auf: www.greifswald.de (16.11.2021). / Universitäts- und Hansestadt Greifswald (Hg.): Die Letzten ihrer Zunft, auf: www.greifswald.de (2021).

Autor:in

  • Redakteurin in Greifswald

    Geboren in Berlin, aufgewachsen in Berlin und Brandenburg. Tauschte zum Studieren freiwillig Metropole gegen Metropölchen.

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