Dieser Film sticht aus der Menge heraus. Er ist künstlerischer, provokanter und doch unaufgeregt. Auch wenn er zu Beginn durch wenig Dialog und Handlung noch etwas fade wirkt, besticht dann doch die überaus gute Regie und die exzellente Kameraführung. Schnell bemerkt man, hier waren Profis am Werk. Von Minute eins an liegt etwas Spezielles in der Luft und gerade das Ende belohnt die Geduld. Die Atmosphäre des Films ist kühl und ernst und hinterlässt ein immer größer werdendes mulmiges Gefühl im Bauch.
Ella, erst vier Wochen in einer Modelagentur, hat einen Auftrag: Sie soll eine Werbung für Hundefutter produzieren. Doch der Hund macht nicht mit, sodass Ella eine neue Rolle einnehmen muss.
Schnell bemerkt man, hier geht es nicht nur um Hundefutter, hier geht es um Sexismus, Macht und Machtmissbrauch in der Werbebranche. Warum sonst sollte in einer Werbung für Futter ein halbnacktes Model dabei sein? Der Fotograf nutzt seine Macht und verlangt noch viel mehr von Ella. Die Aufgaben, die ihr erteilt werden, führen immer weiter ins Absurde. Auch wenn sie sich viel gefallen lassen hat, kennt Ella ihre Grenzen. Als diese vom Fotografen überschritten werden, dreht sie den Spieß einfach um.
Was Alexandra Sagurna als Ella hier aufs Parkett legt, ist eine Leistung. Man liest ihr jeden Gedanken direkt vom Gesicht ab und sie bleibt bis zum Ende authentisch. Die Rolle scheint für sie geschaffen zu sein. Ebenso lobenswert ist ihr Mut, auch über Grenzen zu gehen, was sie in diesem Film definitiv tun musste. Erste schauspielerische Erfahrungen sammelte sie übrigens in den Serien Schloss Einstein und In aller Freundschaft. Auch in diversen Kurzfilmen spielte Sagurna bereits mit. Das Szenenbild besticht durch authentische Umsetzung. Die Filmemacher:innen haben an alles gedacht. Selbst an das Regencape, das Ella trägt, als sie mal schnell an die Luft muss, denn ihre Kleidung darf natürlich nicht dreckig werden.
Fazit: Ein definitiv sehenswerter Kurzfilm.