Zum Inhalt springen

Krieg in der Ukraine

Friedensdemos in Schwerin, Anklam und Neustrelitz

Von , und

Artikel teilen

Schwerin

In der Landeshauptstadt kamen gestern Abend 500 Menschen zusammen, um sofortigen Frieden in der Ukraine zu fordern. Sie bildeten eine blau-gelbe Menschenkette vor dem Schweriner Rathaus. Die Organisatoren Andreas Katz und Daniel Trepsdorf von der Initiative „Schweriner Aufruf 2022“ betonten, dass die Schweriner:innen solidarisch an der Seite der Ukrainer:innen in ihrem Kampf für Frieden, Freiheit und Demokratie stünden. Natalia Jentzsch vom Deutsch-Ukrainischen Kulturzentrum dankte der Schweriner Bevölkerung in einer emotionalen Rede für die spontan gezeigte Solidarität und Unterstützung. Auch gesungen wurde von den Demonstrant:innen: Dona nobis pacem und ein ukrainisches Lied; im Wunsch nach einer sofortigen Waffenruhe. Mit einer Gedenkminute endete die Kundgebung auf dem Schweriner Marktplatz.

von Peter Scherrer

Friedenskundgebung in Schwerin (Foto: Chris Loose)

Anklam

Solidaritätsaktion vor dem Anklamer Rathaus (Foto: Antonia Grabowski)

Wie jeden Montagabend organisierte das Bündnis „Anklam für alle“ eine Kundgebung auf dem Marktplatz. Aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine lag der Fokus am gestrigen Montag auf Solidaritätsbekundungen mit den betroffenen Menschen. 30 bis 40 Personen nahmen teil. Das Anklamer Rathaus wurde in den Farben der Ukraine angestrahlt und die ukrainische Flagge gehisst. Marius Denda vom Bündnis „Anklam für alle“ rief dazu auf, mit weißen Kerzen ein Signal für den Frieden zu senden und der Opfer und Betroffenen zu gedenken. „Gerade gibt es Krieg mitten in Europa.“ Er kritisierte zudem das politische Handeln Manuela Schwesigs. „Die Maßnahmen der Ministerpräsidentin kamen zu spät. Russland versagt seit mehreren Jahren und hier tut man die ganze Zeit so, als hätte man davon nichts gewusst.“ Schwesigs Politik sei ein zweischneidiges Schwert, so Denda.

Währenddessen bereiteten sich auf der anderen Seite des Anklamer Marktplatzes „Querdenkende“ auf einen Corona-„Spaziergang“ vor. Auf die aktuelle Situation in der Ukraine nahmen sie kaum Bezug. So hieß es etwa von einem der Sprecher: „Es ist wichtig, dass wir jetzt an unser Land denken.“ Die Ukraine sei selbst schuld am Einmarsch Russlands.

von Antonia Grabowski

Anklamer Marktplatz; rechts: Solidaritätsaktion, links: Corona-Demonstration (Foto: Antonia Grabowski)

Neustrelitz

Auf dem Neustrelitzer Marktplatz versammelten sich am gestrigen Abend knapp 45 Menschen, um sich „für den Frieden und gegen die Spirale der Gewalt“ auszusprechen, wie Organisator Thomas Fiß sagte. „Während die Corona-Demonstranten von Impfterrorismus sprechen, finden der wahre Terrorismus und Krieg wieder in Europa statt. Deshalb müssen wir uns für Frieden einsetzen!“ Von den Teilnehmer:innen wurden auch hier Kerzen zum Gedenken an die Kriegsopfer entzündet. Parallel dazu gab es eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mit etwa 300 Beteiligten. Der Krieg in der Ukraine wurde dort nur kurz angesprochen. Um weiterhin auf die Kriegssituation aufmerksam zu machen, wollen sich die Veranstalter der Mahnwache in dieser Woche zusammensetzen und weitere Friedensaktionen planen.

von Martje Rust

Friedenskundgebung mit Kerzenaktion in Neustrelitz (Foto: Thomas Fiß)

MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo!

Schon 5.016 Abonnent:innen

177,5 %

🎉 Ziel I:

19.000 Euro

Ziel II: 57.000 Euro

(11.400 Original-Abos)

Autor:innen

Freie Reporterin in Greifswald.

haut als freier Journalist in Schwerin für KATAPULT MV in die Tasten. Manchmal knipst er auch.

Redakteurin bei KATAPULT MV.

Ist in Greifswald geboren, hat in Augsburg studiert und zog für den Lokaljournalismus wieder zurück nach Meck-Vorp.

Neueste Artikel

09.06.2023

Moorbrand in MV - Herausforderung für Natur und Feuerwehr

In einem trockenen Torfabbaugebiet ist am 6. Juni ein Brand ausgebrochen. Es ist in diesem Jahr der bislang größte Flächenbrand in MV und sogar der erste Moorbrand. Moore sind besonders schwer zu löschen, da sich der Brand unterirdisch ausbreiten kann. Wir haben vor Ort über die Herausforderungen der Löscharbeiten und die möglichen Auswirkungen auf die Natur gesprochen.

08.06.2023

Dunkelfeld Antisemitismus erhellt sich langsam

Die im Sommer 2021 ins Leben gerufene Dokumentations- und Informationsstelle für antisemitische Straftaten in Mecklenburg-Vorpommern, die Dia MV, stellte am Mittwoch in Rostock ihren Jahresbericht zu antisemitischen Straftaten im vergangenen Jahr vor. Landesweit wurden 36 antisemitische Vorfälle gemeldet, darunter auch körperliche Angriffe. Die Mehrheit der Straftaten sei rechtsextrem motiviert gewesen. Das Dunkelfeld erhellt sich langsam – nicht zuletzt auch durch das Onlinemeldeportal. Der Dokumentationsstelle fehlt jedoch noch die nötige Bekanntheit.

07.06.2023

Habeck verschwindet, Backhaus bleibt stabil

Nicht verwandt und nicht verschwägert. Café und Robert Habeck(’s) haben nichts miteinander zu tun. Weil sich der Bundeswirtschaftsminister auf Rügen mit seiner LNG-Politik allerdings nicht sehr beliebt gemacht hat, wird das Café Habeck’s in Göhren nun umbenannt.