Zum Inhalt springen

Bürgerentscheid im Juni

Greifswald stimmt über Unterbringung von Geflüchteten ab

Von

Lesedauer: ca. 2 Minuten

Artikel teilen

„Sind Sie dafür, dass im Eigentum der Universitäts- und Hansestadt Greifswald stehende Grundstücke zwecks Errichtung von Containerdörfern zur Unterbringung von Geflüchteten an den Landkreis Vorpommern-Greifswald verpachtet werden?“So wird am 18. Juni die Frage lauten, die die Greifswalder:innen im Rahmen eines Bürgerentscheids beantworten können. Darauf verständigte sich die Bürgerschaft der Hansestadt am heutigen Abend. Dabei stimmten 37 Bürgerschaftsmitglieder für und niemand gegen den Entscheid. Drei enthielten sich.

Damit dürfte sich die vom Landkreis als schwierig eingestufte Unterbringungssituation für Geflüchtete nicht gerade entspannen. Die Kapazitätsgrenzen seien bereits jetzt erreicht, äußerte Landrat Michael Sack (CDU) im Rahmen einer Sondersitzung der Greifswalder Bürgerschaft Ende März. Von neuen Flächen in Greifswald, etwa für Containerunterkünfte, hatte sich der Kreis Entlastung versprochen.

In der Hansestadt stehen potenziell vier Grundstücke – der Festspielplatz an der Jungfernwiese, die Wiese in der Lise-Meitner-Straße, der Sportplatz in der Feldstraße und das Philipp-Müller-Stadion – zur Verfügung. Je nach Ausgang des Bürgerentscheids könnten diese dem Landkreis als Standorte für Unterkünfte in Modulbauweise oder aber Containerunterkünfte angeboten werden. Das beschloss die Bürgerschaft bereits auf der Sondersitzung im März.

MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo!

Fußnoten

  1. SPD-Fraktion; Fraktion Die Linke und Tierschutzpartei; Fraktion Bündnis 90/Die Grünen; Huhn, Antonia L.: Beschlussvorlage: Geflüchtete in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, auf: greifswald.sitzung-mv.de (27.3.2023).

Autor:innen

Redakteurin bei KATAPULT MV.

Neueste Artikel

Angriffe auf Unterkünfte von Asylsuchenden und Ausländer:innen 1992: MV-Karte und Verlaufsdiagramm der Anzahl.

19.09.2024

Das versuchte Pogrom von Wismar

Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen im August 1992 war nicht der plötzliche Ausbruch rassistischer Gewalt, für den es immer gehalten wird. Es war Teil alltäglicher Aggressionen unter anderem gegen Asylsuchende und Obdachlose, die stetig eskalierten. Es war nicht ihr Höhepunkt, sondern wirkte wie das Startsignal zu weiteren Angriffen auf Asylunterkünfte in ganz MV. Ein Beispiel dafür sind die siebentägigen Attacken auf eine Unterkunft in Wismar-Friedenshof keinen Monat später.

17.09.2024

Polizist attackiert KATAPULT-MV-Journalisten

Auf dem CSD in Wismar wurde unser Chefredakteur von einem Polizisten mit einem Schlagstock attackiert. Das ist ein gewaltsamer Angriff auf die Pressefreiheit und auch einer auf eine friedliche Person. Was bedeutet das für den Journalismus? Wie sollen Pressevertreter:innen für alle erkennbar ihre Arbeit machen, wenn gleichzeitig Hunderte Rechtsextreme durch die Stadt ziehen?

15.09.2024

Rechtsextreme stören ersten CSD in Wismar

Am 14. September fand zum ersten Mal ein CSD in Wismar statt. Etwa 2.100 Menschen haben für queere Rechte friedlich demonstriert – wurden aber von rund 200 Rechtsextremen dabei gestört.