Gas-Infrastruktur vor Rügen

Haushaltsausschuss sperrt Milliarden für LNG-Ausbau

Der Bau des geplanten LNG-Terminals vor der Südostküste Rügens erhält einen Rückschlag auf Bundesebene. Wie der Haushaltsausschuss des Bundestags mitteilte, wird nur ein kleiner Teil der dafür von der Bundesregierung beantragten Mittel freigegeben.

Der Ausschuss bewilligte 240 Millionen Euro für die weitere Planung der Anschlusspipeline von Lubmin in das Küstenmeer, sperrte aber 1,5 Milliarden Euro für den Bau des Terminals.

Der Energiekonzern RWE darf laut Maßgabe erst mit dem Bau beginnen, wenn der Bundestag die Mittel für das Projekt vollständig freigibt. Dafür wäre nun ein neuer Beschluss des Haushaltsausschusses notwendig.

Bislang belaufen sich die Gesamtkosten für die LNG-Projekte in Deutschland nach mehrmaligen Kostensteigerungen auf über 10 Milliarden Euro.

Eine Standortverlagerung des Terminals nach Mukran steht nun im Raum. Doch Einwohner:innen, Initiativen und Politiker:innen auf der Insel sprechen sich vehement gegen jegliche LNG-Projekte vor Rügen aus. So ruft die Initiative Lebenswertes Rügen am Karsamstag um 17 Uhr in den Ostseebädern Sellin, Baabe und Binz zu einer Menschenkette auf, um sich „schützend vor die Insel Rügen und die Ostsee zu stellen“.

Quellen

  1. Deutsche Umwelthilfe (Hg.): Haushaltsausschuss bremst LNG-Pläne vor Rügen und fordert Umrüstung des LNG-Terminalschiffs vor Wilhelmshaven auf Betrieb ohne Chlor-Biozid, auf: duh.de (30.3.2023).

Autor:innen

  • Redakteurin in Greifswald

    Geboren in Berlin, aufgewachsen in Berlin und Brandenburg. Tauschte zum Studieren freiwillig Metropole gegen Metropölchen.

  • Freier Redakteur

    Ist KATAPULT MVs Inselprofi und nicht nur deshalb gern am Wasser. Nutzt in seinen Texten generisches Femininum.