Eigentlich sollte es schon vergangenen Mittwoch losgehen: Eine Schweriner Initiative hatte bei der Landeshauptstadt um die Aufnahme von 65 Kindern und ihren Betreuer:innen aus einem ukrainischen Kinderheim in Kropywnyzky, etwa 300 Kilometer südlich von Kyjiw, gebeten. Alle rechtlichen Grundlagen seien im Voraus geklärt worden, sagt Sprecherin Michaela Skott. In einem Schreiben an den Bürgermeister der ukrainischen Stadt, dass KATAPULT MV vorliegt, garantiert die Stadt Schwerin, dass für eine Unterbringung und Versorgung gesorgt sei. Zuletzt wurde ein Transport organisiert, der die Kinder und Mitarbeiter:innen von der polnisch-ukrainischen Grenze abholen sollte.
Dann aber ruderte der Bürgermeister von Kropywnyzky zurück. Eine Begründung lieferte er laut Skott nicht. Nach weiteren Gesprächen, unter anderem mit der ukrainischen Botschaft, und einer schriftlichen Zusage des zuständigen ukrainischen Ministeriums, sollte es nun heute gelingen, die Kinder abzuholen. Nun verlangt die Stadt eine schriftliche Zusage, dass die Kinder wieder zurückgeschickt werden. Auch dafür gebe es aktuell keine Begründung, so Skott. Bisher bestehe kein weiterer Kontakt. Es sei daher unklar, wo sich die Kinder derzeit befinden, ob sie abgeholt werden oder bereits wurden. Man versuche weiter, mit den Verantwortlichen in Kontakt zu treten. Der Transport, der bereits auf dem Weg sei, will solange an der Grenze aushelfen.
Die Kinder im Alter zwischen drei und sieben Jahren seien vor allem Waisenkinder, erzählt Skott. Die Stadt hatte bereits Kapazitäten zur gemeinsamen Unterbringung bereitgehalten. Wo genau, soll aus Gründen des Kinderschutzes nicht veröffentlicht werden.