Zum Inhalt springen

Corona

Neue Inzidenzberechnung

Von

Lesedauer: ca. 2 Minuten

Artikel teilen

Für die Berechnung der landesweiten Inzidenz schaut das Landesamt für Gesundheit und Soziales MV (Lagus) von nun an auf die sogenannte „Hospitalisierung“. Festgestellt wird demnach die Zahl der Covid-19-Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Diese Zahl wird, wie schon die der Neuinfektionen, pro 100.000 Einwohner:innen innerhalb von sieben Tagen berechnet.

Mit steigender Impfquote verweist eine höhere Zahl an Neuinfektionen zwangsläufig nicht mehr auf eine höhere Belastung der Krankenhäuser. Deshalb werde die bisherige Sieben-Tage-Inzidenz nun in der Wertigkeit zurückgestuft und genauso wie die Auslastung der Intensivbetten zur Gewichtung des Infektionsgeschehens herangezogen, erklärte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern knapp 61,3 Prozent der Menschen vollständig geimpft, mindestens einmal 64,8 Prozent.

Der neue Hauptindikator „Hospitalisierung“ soll laut Lagus auch als eine Art Frühwarnsystem dienen und eine mögliche Überlastung der Krankenhäuser und vor allem der Intensivstationen verhindern helfen, sollte deren Belegung mit Corona-Patient:innen wieder ansteigen.

Die neue Berechnung wird ebenfalls in den bisher genutzten Ampelstufen Grün, Gelb, Orange und Rot dargestellt. Nach Angaben von Minister Glawe liegt die Hospitalisierung derzeit in der Ampelstufe Grün. Ab einem Wert von acht gehe es in den gelben Bereich. Dann können in der betroffenen Region zusätzliche Schutzmaßnahmen angeordnet werden.

Aktuelle Inzidenz nach neuer Rechnung bei 1,1

Mit der neuen Rechnung liegt die landesweite Inzidenz nach Hospitalisierung bei 1,1. Würde man im alten Verfahren rechnen, dann läge sie aktuell bei 33,6. Insgesamt sind momentan 1.125 Menschen an Covid-19 erkrankt. 35 von ihnen müssen in einem Krankenhaus behandelt werden, 15 davon auf einer Intensivstation.

Nach der bisherigen Rechnung waren Rostock und der Landkreis Nordwestmecklenburg für längere Zeit über einen Inzidenzwert von 50 gestiegen. Deshalb waren dort verschärfte Schutzmaßnahmen, wie eine Maskenpflicht an Schulen und eine Testpflicht für Ungeimpfte etwa bei Theater- und Restaurantbesuchen, verhängt worden. Mit der neuen Berechnung werden auch sie wieder in die grüne Stufe eingeordnet. Damit entfallen die Zusatzmaßnahmen vorerst wieder.


In einer ersten Version der Karte fehlten ein paar Krankenhäuser mit Intensivstationen, die in der Quelle fehlten. Die Karte wurde aktualisiert.

MV braucht mehr als nur eine Zeitung pro Region. Holt euch ein KATAPULT-MV-Abo!

Autor:innen

Neueste Artikel

18.04.2024

Mission Dokumentation

Der Fotograf Martin Maleschka zieht seit zwanzig Jahren durch die ostdeutschen Bundesländer auf der Suche nach Baukunstwerken aus der DDR-Zeit. Er dokumentiert mit seiner Kamera, was noch erhalten wird, macht Fotos, wo einst Kunst war und heute nichts mehr geblieben ist. Auf einer gemeinsamen Spurensuche in Grimmen wird deutlich, was Maleschka antreibt – das kontinuierliche Verschwinden eines Teils seiner Heimat.

17.04.2024

Demokratie beschützen heißt Kultur beschützen

MVs Kulturlandschaft steht einer unmittelbaren Bedrohung gegenüber, wenn antidemokratische Positionen in der Kommunalwahl an Einfluss gewinnen. In Greifswald wurde erst kürzlich gegen mehrere Kultureinrichtungen von antidemokratischen Gruppierungen gehetzt. Diese seien „versiffte Buden“, „Brutstätten linker Subkulturen“ oder „kommunistische Kaderschmieden“. Warum schweigen so viele Kunst- und Kulturschaffende im Land?

17.04.2024

„Einen Blindflug können wir uns nicht leisten“

Elisabeth Mann Borgese und Maria S. Merian sind von Rostock aus auf den Weltmeeren unterwegs. Dabei sind nicht die Wissenschaftlerinnen persönlich auf hoher See, sondern zwei Forschungsschiffe, die nach ihnen benannt sind. Außerdem schippert die „Deneb“ von der Hansestadt aus über die Ostsee. Mecklenburg-Vorpommern ist mit Forschungsschiffen vielfältig aufgestellt. Forschende aus ganz Deutschland unternehmen auf ihnen Fahrten in die entlegensten Winkel der Ozeane. Die Planung der Missionen dauert oft mehrere Jahre.