Waldumbau

Radikale Maßnahmen im Garzer Stadtwald

Im Garzer Stadtwald am Kanonenberg wurde vom Forstamt Rügen eine umfangreiche „Waldanpassung“ vorgenommen. Laut Revierförster Cornell Kuithan soll diese nicht nur die Widerstandsfähigkeit im Hinblick auf den Klimawandel, sondern auch die Attraktivität des Waldes für den Tourismus erhöhen. Die Stadtvertreter hatten dem Projekt auf Grundlage einer Beschlussvorlage zugestimmt, in der Wege von bis zu vier Metern Breite vorgesehen waren. Nach Beendigung der ersten Arbeitsphase zeigen sie sich überrascht: Die vorgenommenen Veränderungen stellen sich als viel gravierender dar. Während das Forstamt seine Maßnahmen verteidigt und weitere Eingriffe in den Wald plant, reagieren auch Bürger:innen mit Ablehnung.

„Manchmal scheint es, als müsse eine wichtige Naturschutzmaßnahme darin bestehen, den Wald vor Förstern zu schützen.“ Diese Äußerung des Stralsunder Stadtförsters Thomas Struwe während eines Vortrags Anfang November könnte in den Augen vieler Bürger:innen zum Garzer Stadtwald passen. „Entsetzlich, grauenhaft“, „zum Heulen“, „unfassbar und absurd“, „schockierend“, „Quatsch“ – die Reihe der kritischen Äußerungen zu den Umbau­maßnahmen im Stadtwald ließe sich beliebig fortsetzen. Für den Biologen und ehemaligen Leiter der Naturschutzakademie auf der Insel Vilm, Hannes Knapp, ist die Sache ebenfalls klar: „Kanonenberg ist ein Stück aus dem Tollhaus, passt aber ins Bild, wie auf Rügen mit Wald umgegangen wird.“

Auf Grundlage einer Beschlussvorlage hatten die Garzer Stadtvertreter den Arbeiten im Wald am Kanonenberg zugestimmt, die unter anderem Waldwege von bis zu vier Metern Breite vorsahen. Nun, nach Ende der ersten Arbeiten, die das Wegenetz im Hinblick auf den Tourismus verbessern sollten, stehen aber andere Zahlen im Raum. Sämtliche Wege sind nun 10 bis 14 Meter breit und weisen zudem ein großes Lichtraumprofil auf. Dazu kommt ein circa 450 Meter langer, neu in den Wald geschlagener Rückeweg von gleichen Dimensionen. Der Charakter des etwa 34 Hektar großen Waldes hat sich damit radikal verändert.

Konzept nicht ausreichend vorgestellt

Das Exposé von Förster Cornell Kuithan spreche eine völlig andere Sprache als die jetzige Realität im Stadtwald, erläutert der Bürgermeister der Stadt Garz, Sebastian Koesling. Die Stadt fühle sich „überrumpelt“, so Koesling. Und er habe, wie er in einem Gespräch mit den beiden stellvertretenden Bürgermeistern der Stadt und zwei Mitgliedern der Bürgerinitiative Lebenswertes Rügen gestand, als Bürgermeister dahingehend jetzt „Bauchschmerzen“. Die Kluft zwischen Planung und Wirklichkeit sei auch deshalb so erstaunlich, weil Förster Kuithan jede Möglichkeit gehabt habe, die Ziele des Vorhabens im Vorwege zu erläutern. Kuithan habe an drei Sitzungen der Stadtvertreter teilgenommen, verfügt über ein Arbeitszimmer im Gemeindehaus und habe auch selbständig Termine vereinbart, so Koesling weiter. Die Zusammenarbeit sei ihm unangenehm gewesen, sagte Koesling im weiteren Verlauf des Gesprächs. Kuithan sei sehr raumgreifend aufgetreten und habe „die Leute zugequatscht“. Man habe ihn „sich nicht vom Hals halten können“. Das Forstamt dagegen gibt an, nur zehn Minuten für die Vorstellung der Planungen zur Verfügung gehabt zu haben.

Stopp des weiteren Waldumbaus

Nach Aussage des Bürgermeisters streben die Stadtvertreter nun eine rechtliche Klärung des Sachverhalts an. Die Stadt Garz sei die Geschädigte, daher werde eine Schadensersatz­klage gegen die Forstverwaltung erwogen, zumal der Stadt auch erhebliche Folgekosten entstanden seien. Ein Stopp weiterer Waldbaumaßnahmen wurde bereits ausgesprochen, dem Forstamt ein Ende der Zusammenarbeit in Aussicht gestellt. Da das Waldstück im Landschaftsschutzgebiet Südwest-Rügen/Zudar liegt, müsse darüber hinaus geklärt werden, inwieweit das Forstamt gegen Bestimmungen der Landschaftsschutz­verordnung verstoßen habe, so Koesling. Ein fachliches Gutachten, auf dessen Grundlage die Stadtvertreterversammlung über das weitere Verfahren entscheiden soll, sei in Auftrag gegeben.

Kommunikative Versäumnisse oder Eigennutz?

Während einer Ortsbegehung Anfang November räumten Förster Kuithan und seine Amtsleiterin Ricarda Pries gegenüber KATAPULT MV kommunikative Versäumnisse ein. Ein Grund für die wesentlich breiter ausgefallenen Wege seien unter anderem erhöhte Anforderungen an die Funktionalität gewesen, erklären beide. Schließlich müsse die Holzabfuhr den Wald problemlos befahren können. Außerdem brauche die Feuerwehr bei einem Waldbrand Platz für ihre Fahrzeuge. Zudem sei der Wegebau an Vorschriften geknüpft.

Dieser Aussage widerspricht Wolfgang von Diest, Forstwirtschaftler und Leiter des Dezernats Körperschaftsverwaltung der Universität Greifswald. Es gebe in MV keine verbindlichen Regeln zur Gestaltung von Waldwegen. Für die Holzabfuhr reichten bereits sieben Meter Wegbreite – sogar unter Berücksichtigung möglicher Lagerflächen für gefällte Bäume am Wegrand. Für den reinen Lastwagenbetrieb genügt laut von Diest eine deutlich geringere Breite.

Nach Angaben der Stralsunder Feuerwehr benötigen Löschfahrzeuge im Einsatz fünf Meter Wegbreite. Außerdem lösche die Feuerwehr Waldbrände bevorzugt von außen, um der Gefahr einer Umzingelung durch die Flammen vorzubeugen. In einer forstinternen Handreichung zum Landeswald ist überdies von vier Meter breiten Rückewegen die Rede. Die 10 bis 14 Meter breiten Wege und das voluminöse Lichtraumprofil, die das Forstamt hinterlassen hat, stehen dazu in keinem Verhältnis. Zudem bleibt die Frage, warum alle Wege so breit angelegt wurden und nicht nur einzelne für besondere Belange. Die jetzt freigelegten Wegränder dienten der Entwicklung von ökologisch sinnvollen, stufenlosen Waldinnenrändern, erklärt das Forstamt dazu. „Die beidseitig des Wegekörpers befindlichen Freiflächen gehören zur Waldfläche.“

Diese Erklärungen zum radikalen Umbau des Waldes überzeugen viele nicht. Kritische Stimmen vermuten zudem noch andere Beweggründe hinter dem Vorgehen des Forstamtes. Demnach habe es nur deshalb so breite Wege geschlagen, damit möglichst viel Holz verkauft werden kann, vermutet etwa der Revierjagdmeister am Garzer Kanonenberg, Sascha Klären. Fakt ist, dass die Stadt Garz nur 5.000 Euro zu der Maßnahme beisteuern konnte und es dem Forstamt deshalb gestattete, den Rest der Kosten aus Holzverkäufen zu decken. Zu den Gesamtkosten schweigt das Amt. Einen mindestens hohen fünfstelligen Betrag vermutet Sebastian van Schie von der Bürgerinitiative Lebenswertes Rügen.

Holz im Garzer Stadtwald, welches noch für den Verkauf vorgesehen ist (Foto: Klaus Kleinmann)

Waldumbau ohne Genehmigung

Großen Unmut erregt der Waldumbau am Kanonenberg auch, weil sich das Areal in einem Landschaftsschutzgebiet befindet. Dort müssen solche Eingriffe von der Unteren Naturschutz­behörde genehmigt werden. Vor allem dann, wenn sie während der Brut- und Setzzeit in den Monaten Mai und Juni stattfinden, wie im Garzer Stadtwald geschehen. Eine solche Genehmigung hatte das Forstamt jedoch nicht.

So stellte Birger Buhl, stellvertretender Leiter der Unteren Naturschutz­behörde, zunächst mehrere Ordnungswidrigkeiten fest. Ohne Genehmigung sei es „verboten, (…) Plätze aller Art, Straßen, Wege oder sonstige Verkehrsflächen neu anzulegen oder wesentlich zu verändern“. Genau das sei aber geschehen. Mehrere Nester der Roten Waldameise seien beschädigt oder zerstört worden, was gegen das Bundesarten­schutz­gesetz verstoße. In einer Feldhecke seien Bäume und Sträucher „auf den Stock gesetzt“, also abgesägt worden, was in der Brut- und Setzzeit unzulässig ist. Zudem wurden in der Nähe eines Kleingewässers „einige Bäume gefällt“, wofür eine Wieder­herstellung verlangt werden könne. Das abschließende Urteil Buhls zum Waldumbau fällt eindeutig aus: Das Projekt zur touristischen Erschließung sei „sehr fragwürdig“, nicht nur den Tourismus betreffend – „weil keine Waldwege, sondern hässliche, breite Schneisen angelegt wurden“ –, sondern „auch öko­logisch, weil der Wald auf großer Fläche geschädigt wurde, geschützte Arten und Lebens­räume beschädigt wurden, das Waldinnenklima verändert wurde, und das alles ohne Genehmigung“.

Untere Naturschutzbehörde schwenkt um

Ricarda Pries und Cornell Kuithan sehen das anders. Und auch die Untere Naturschutzbehörde will von der Kritik ihres Leiters und den genannten Verstößen mittlerweile nichts mehr wissen. Die Pressestelle des Landkreises formuliert im Sinne des Forstamtes, dass „die eigentlichen Wege als begehbare Flächen“ nicht verändert worden seien, „weder baulich noch in der Breite“. An den Rändern wurden allerdings „durch Fällung und Mulchen Waldinnensäume angelegt, also Flächen, auf denen sich Gehölze und Kräuter mit mehr Lichtbedarf ansiedeln können“.

Revierjagdmeister Sascha Klären bezeichnet das als juristische Spitzfindigkeit ohne Bezug zur Realität. Natürlich sei der Wegekörper nach wie vor der gleiche. Daran sei nichts verändert worden. Dennoch beträgt der Abstand der Bäume über den Weg hinweg jetzt zwölf Meter. Vom Wegekörper ausgehend „haben sie also auf beiden Seiten vier Meter Wald weggehauen. In voller Länge! Wenn das kein Eingriff in den ‚Charakter des Waldes‘ ist.“

Die Untere Naturschutzbehörde ist jetzt zudem der Ansicht, dass an den Seitenrändern der neuen Wege mit der Zeit ökologisch wertvolle Waldinnenränder entstehen. Vorher hätten die Bäume viel zu dicht am Weg gestanden, was der Biodiversität nicht guttue. In der Veränderung der Wegränder – also dem Abholzen der dortigen Bäume – bestehe daher keine Ordnungswidrigkeit. Eine eventuelle Schädigung des Waldes liege ebenso wenig in der Zuständigkeit des Landkreises wie die Veränderung des Waldklimas, weil es hierzu unterschiedliche Auffassungen gebe.

Die Nester der Roten Waldameise seien nicht absichtlich zerstört worden, heißt es weiter. Deshalb sei das auch nicht strafbar. Zudem brauche sich das Forstamt im Wald nicht an das Verbot von Baumfällungen während der Brut- und Setzzeit zu halten. Das sei gesetzlich geregelt. Rückewege darf der Forst ebenfalls ohne Genehmigung anlegen. Das einzige Problem bestehe darin, dass der zusätzlich angelegte Rückeweg nicht gleichzeitig als Reitweg ausgewiesen werden dürfe. Wenn die Stadt Garz eine Genehmigung als Reitweg wünsche, könne sie jedoch – auf eigene Rechnung – eine ökologisch korrekte Waldrand­bepflanzung vornehmen. Das ermögliche eine nachträgliche Genehmi­gung dieses Reitweges. Sonst bleibe Reiten dort verboten. Für Reiter steht damit nur eine Sackgasse zur Verfügung. Dass die „Erhöhung der Attraktivität des Waldes für den (…) Reittourismus“ im Titel des Planungs­konzeptes steht, scheint da bereits vergessen. Außerdem, so Sascha Klären, sei mit normalem Menschenverstand nicht zu begreifen, warum auf einem gut zehn Meter breiten Rückeweg nicht geritten werden dürfe.

Abschließend heißt es vom Landkreis: „Bei fehlerhaftem Verfahren wäre es auch nicht angebracht, wenn eine Behörde eine andere verklagt.“

Weitere Umbaupläne sehen Niederwald vor

Der bisherige Unmut bezieht sich nur auf den aktuellen Stand der Umbauarbeiten. Dem Konzept von Förster Kuithan folgend, soll die eigentliche Arbeit aber erst noch kommen – woraus sich noch viel umfassendere Maßnahmen der „Anpassung“ im Garzer Stadtwald ergeben.

Eine Reihe von Parzellen ist nämlich bisher nur mit Fichten und Douglasien besetzt. Im Sinne der Klimaresilienz sollen diese verschwinden – schrittweise in den nächsten Jahren. Für die freigewordenen Flächen sieht das Konzept die Bepflanzung mit Baumarten vor, die besser an das Klima angepasst sind. So zum Beispiel Ebereschen, Hainbuchen, Feldahorn oder Linden, die das Zeug haben, dem trockener werdenden Klima zu trotzen. So weit, so gut. Auch wenn Sebastian van Schie von Lebenswertes Rügen anmerkt, dass es eigentlich das Beste sei, einen Wald „sich selbst zu überlassen und ihn sich selbst verjüngen zu lassen“, um „einen klimaresistenten Dauerwald“ zu schaffen.

Zudem soll etwa ein Viertel des Garzer Stadtwaldes zu Niederwald umgearbeitet werden. Dafür wurde das vorgesehene Gebiet bereits in zehn Parzellen unterteilt, von denen je eine pro Jahr „auf den Stock geschnitten“ wird. Die Bäume werden dort also bis auf die Wurzelstöcke gefällt. Die Laubbaumarten sollen anschließend wieder austreiben, sodass je nach Sorte in zehn bis dreißig Jahren armdicke Stämmchen nachgewachsen sind, die sich zur Weiterverarbeitung, etwa für Brennholz, eignen. In dieser Form der Waldkultur, die es bereits im Mittelalter gab, ließ man oft auch einige Bäume, bevorzugt Eichen oder Buchen, groß und alt werden, um hochwertiges Bauholz zu gewinnen. Diese Wirtschaftsform wird dann „Mittelwald“ genannt.

Mittelwälder „gehören noch in der heutigen Zeit zu den artenreichen Wäldern und den wertvollen Biotopen“. Dort seien bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu finden. „Dieses historische Bild in Verbindung mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen soll hier in Garz auf dem Kanonenberg entstehen.“ Ein „Bürgerenergiewald für die zukünftigen Generationen“. Laut Sebastian van Schie greift diese Idee deutlich zu kurz.„Ein intakter Wald ist mehr als nur Holz.“ Dazu gehört auch „eine Vielzahl von Ökosystem­dienstleistungen“, findet er. So produziere der Wald Sauerstoff, reinige Wasser und halte es wie ein Schwamm zurück. Er habe Einfluss auf das Klima, sei ein Biotop, biete Erholung und Entspannung und liefere Holz.

Nieder- und Mittelwald nicht sinnvoll

Zudem ist diese Form der Waldwirtschaft ebenfalls umstritten. Professor Hannes Knapp, Biologe und ehemaliger Leiter der Naturschutzakademie auf der Insel Vilm, urteilt: „‚Mittelwald‘ mag historisch eine durchaus sinnvolle Waldnutzungsform gewesen sein, heute halte ich sie für völlig aus der Zeit gefallen und freundlich ausgedrückt für forstliche Spielerei.“ Er könne darüber nur den Kopf schütteln. Waldexperte Johannes Eichler sieht das ähnlich: „Niederwald taugt nichts im Sinne eines stabilen Waldökosystems, der Wald braucht keine neue Lichtdurchflutung, die kommt in Zeiten des Klimawandels ganz von selbst.“

Zu einem ähnlichen Urteil kommt Eckhard Wenzlaff von der Dauerwaldstiftung in Pommern. Die Nieder- oder Mittelwaldwirtschaft sei sehr arbeitsintensiv. Das passe nicht mehr in die heutige Zeit. Es erscheine fraglich, ob eine solche Nutzung über Jahrzehnte hinweg überhaupt aufrechterhalten werden könne, so Wenzlaff. Schließlich setzt sie intensive Pflegearbeit voraus, um Brennholz zu erzeugen. Aus seiner Sicht ist das heute nicht mehr durchführbar. Auch weil nur besserverdienende Bürger überhaupt die Möglichkeit hätten, mit Holz zu heizen.

Außerdem vernichte die Umwandlung von Hochwald in Mittelwald die Strukturen des bestehenden Ökosystems zuerst komplett, nämlich durch die flächendeckende Fällung der Bäume, weiß der Waldexperte. Fragwürdig sei ebenfalls, dass unter dem Siegel des Umweltschutzes sehr viel Energie für die Waldumbau­maßnahmen aufgewendet werde. Die Maschinen – Harvester und Mulcher –, die dafür eingesetzt werden, verdichten überdies den Boden auf Jahrzehnte hinaus und beeinträchtigen das Leben der Mikro­organismen. Und wenn das Holz geerntet ist, gehe das Spiel von Neuem los: Nicht nur die Bäume, auch das Ökosystem werde auf null zurückgesetzt, sagt Wenzlaff.

Hochwald als Dauerwald brauche zwar mehr Zeit zum Wachsen, liefere aber unter dem Strich mehr und vor allem besseres Holz, betont er. Der Anblick von Niederwald sei zudem dürftig: „Eine ärmliche Holzfabrik, dürre Stämmchen, schmale, lichte Kronen – mit dem, was wir unter einem gesunden Wald verstehen, hat das nicht viel zu tun.“ Wenn es um rasche Brennholzproduktion gehe, müsse außerdem kein Hochwald zu Niederwald geholzt werden, ergänzt Sebastian van Schie. Um dauerhaft Nutzholz zur thermischen Verwertung zu gewinnen, gebe es bereits die sogenannten Kurzumtriebsplantagen. Dort könne im Zyklus von 10 bis 15 Jahren mittels Forsterntemaschinen abgeholzt werden.

Bessere Zusammenarbeit der Entscheidungsträger nötig

So steht auch hinter diesem Teil der Planungen des Forstamtes ein dickes Fragezeichen. Sebastian van Schie von der Bürgerinitiative Lebenswertes Rügen stellt abschließend fest, dass es wünschenswert gewesen wäre, das Areal „vor Beginn eines so massiven Eingriffs in ein bestehendes Waldgebiet“ vollständig zu kartieren. Dazu hätte gemeinsam mit der Landesforst „ein ausführliches Umsetzungsmanagement“ erarbeitet werden können. Am Ende stehe auch die Landesforst nicht über geltendem Naturschutzrecht. Für van Schie ist klar, dass gerade die kommunalen und privaten Entscheidungsträger im Hinblick auf den Waldumbau künftig „viel umfassender über die Tragweite der Maßnahmen der Landesforst allgemeinverständlich aufgeklärt und alle naturschutzrechtlichen Belange vorab geprüft werden“ müssen. „Goodwill alleine ist nicht ausreichend.“

Quellen

  1. Ohne direkten Bezug auf die Maßnahmen im Garzer Stadtwald.
  2. Sascha Klären, Revierjagdmeister am Garzer Kanonenberg.
  3. Sebastian Koesling, Bürgermeister der Stadt Garz.
  4. Hannes Knapp, Biologe und ehemaliger Leiter der Naturschutzakademie auf der Insel Vilm, Präsidiumsmitglied der Stiftung Euronatur.
  5. Felix Kremerskothen, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Garz.
  6. Telefonat mit Johannes Eichler, Wohllebens Waldakademie, am 14.11.2022.
  7. E-Mail von Hannes Knapp vom 24.10.2022.
  8. Landesforst MV – Forstamt Rügen (Hg.): Garzer Stadtwald „Kanonenberg“ – Konzept zur Erhöhung der biologischen Vielfalt der Waldanpassung an den Klimawandel durch resilienzsteigernde Maßnahmen bei gleichzeitiger Erhöhung der Attraktivität des Waldes für den Wander-, Rad- und Reittourismus (2021).
  9. Der bewuchsfreie Raum über einem Forstweg.
  10. E-Mail von Sebastian Koesling vom 25.10.2022.
  11. E-Mail vom Forstamt Rügen vom 16.11.2022.
  12. E-Mail von Sebastian Koesling vom 10.11.2022.
  13. Telefonat mit Wolfgang von Diest am 14.11.2022.
  14. Telefonat mit der Stralsunder Berufsfeuerwehr am 14.11.2022.
  15. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei (Hg.): Richtlinie zur Feinerschließung im Landeswald M-V, S. 8, auf: wald-mv.de (März 2004).
  16. E-Mail vom Forstamt Rügen vom 16.11.2022.
  17. E-Mail von Ricarda Pries vom 7.11.2022.
  18. E-Mails von Birger Buhl vom 29.7. und 25.8.2022 liegen der Redaktion vor.
  19. E-Mail vom Forstamt Rügen vom 16.11.2022.
  20. E-Mail der Pressestelle des Landkreises Vorpommern-Rügen vom 16.11.2022.
  21. Ebd.
  22. Ebd.
  23. Ebd.
  24. Landesforst MV – Forstamt Rügen (Hg.): Garzer Stadtwald „Kanonenberg“ – Konzept zur Erhöhung der biologischen Vielfalt der Waldanpassung an den Klimawandel durch resilienzsteigernde Maßnahmen bei gleichzeitiger Erhöhung der Attraktivität des Waldes für den Wander-, Rad- und Reittourismus (2021).
  25. Ebd.
  26. E-Mail von Sebastian van Schie vom 20.11.2022.
  27. Landesforst MV – Forstamt Rügen (Hg.): Garzer Stadtwald „Kanonenberg“ – Konzept zur Erhöhung der biologischen Vielfalt der Waldanpassung an den Klimawandel durch resilienzsteigernde Maßnahmen bei gleichzeitiger Erhöhung der Attraktivität des Waldes für den Wander-, Rad- und Reittourismus (2021).
  28. Willinger, Gunther: Die Wiederkehr der alten Wälder, auf: spektrum.de (2.2.2022).
  29. Stadt Magazin (Hg.): Garz goes back to the roots. Historische Waldnutzung soll mit klimastabiler und zukunftsorientierter Waldplanung kombiniert werden, S. 5 (April 2022).
  30. E-Mail von Sebastian van Schie vom 20.11.2022.
  31. E-Mail von Hannes Knapp vom 24.10.2022.
  32. Telefonat mit Johannes Eichler, Wohllebens Waldakademie, am 14.11.2022.
  33. Telefonat mit Eckhard Wenzlaff am 19.10.2022.
  34. Ebd.
  35. Ebd.
  36. E-Mail von Sebastian van Schie vom 20.11.2022.
  37. E-Mail von Sebastian van Schie vom 16.11.2022.

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