Was MV über die Bundestagswahl 2025 wissen muss

Alle Personen, die mindestens 18 Jahre alt sind und die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.¹

Weil der Bundespräsident – Frank-Walter Steinmeier (SPD) – am 27. Dezember 2024 den Bundestag auf Bitte des Bundeskanzlers – Olaf Scholz (SPD) – aufgelöst hat, müssen die Abgeordneten neu gewählt werden.² Der neue Bundestag wird maximal 630 Mitglieder aus den 299 deutschen Wahlkreisen haben.³ So soll sichergestellt werden, dass die Belange der Wähler:innen aus jeder Region Deutschlands im Bundestag vertreten werden.

Bei uns im Land gibt es sechs Wahlkreise.⁴ Sie unterscheiden sich allerdings in ihrer Lage und Ausdehnung von den Landkreisen und kreisfreien Städten. Beispielsweise gehören die kreisfreie Stadt Rostock und Teile des Landkreises Rostock zum Wahlkreis 14.

Weil sich die Zahl der Einwohner:innen der Landkreise stark unterscheidet. Die Wahlkreise sind so angelegt, dass in ihnen ungefähr gleich viele Menschen leben. So soll gewährleistet werden, dass alle abgegebenen Stimmen denselben Einfluss auf die Wahl haben.

In MV wird es etwa 2.000 Wahllokale geben. Darin werden rund 15.000 Helfer:innen die Durchführung der Wahl sicherstellen.⁵ In welches Wahllokal ihr müsst, erfahrt ihr in eurer Wahlbenachrichtigung. Diese solltet ihr spätestens am 2. Februar per Post erhalten haben.⁶

Ja, das geht. Dazu müsst ihr in eurer Gemeinde einen Wahlschein für die Briefwahl beantragen. Das ist entweder persönlich oder per Mail bis zum 21. Februar möglich. Eure ausgefüllten Briefwahlunterlagen müssen anschließend per Post verschickt werden – und zwar so, dass sie am 23. Februar vor 18 Uhr in der jeweiligen Stelle ankommen.⁷ Danach beginnt die Auszählung.

In der Nacht vom 23. auf den 24. Februar werden die vorläufigen Ergebnisse vollständig ausgezählter Wahlkreise veröffentlicht. Die bestätigten und endgültigen Ergebnisse werden etwa drei Wochen nach dem Wahltag vom Bundeswahlausschuss bekanntgegeben.⁸

Für die kommende Bundestagswahl rechnet die Landeswahlleitung mit 1.298.769 wahlberechtigten Menschen.⁹

Alle Wahlberechtigten haben zur Bundestagswahl zwei Stimmen.

Mit der Erststimme werden Direktkandidat:innen im jeweiligen Wahlkreis gewählt. Die Person, die in ihrem Wahlkreis die meisten Stimmen bekommt, erhält einen Sitz im neuen Parlament. Ihre jeweiligen Direkt-kandidat:innen haben die Parteien im Vorfeld intern festgelegt.

Die Zweitstimme wird keiner einzelnen Person, sondern einer Partei gegeben. Die Zahl der gewonnenen Zweitstimmen entscheidet darüber, wie viele Sitze eine Partei im neuen Bundestag erhält. Auf den sogenannten Landeslisten haben die einzelnen Parteien im Vorfeld bestimmt, in welcher Reihenfolge ihre Kandidierenden je Bundesland einen Sitz bekommen würden. Je weiter vorne der Listenplatz liegt, desto wahrscheinlicher ist der Einzug in den Bundestag.¹⁰

Mitglieder des Bundestages erhalten eine steuerpflichtige Abgeordnetenentschädigung in Höhe von 11.227,20 Euro im Monat. Hinzu kommt eine steuerfreie Aufwandspauschale von 5.349,58 Euro monatlich, die für Wahlkreisbüros, Zweitwohnsitze, Büromaterialien oder sonstige Wahlkreiskosten genutzt werden muss.¹¹

Der Kanzler oder die Kanzlerin wird vom neuen Bundestag gewählt. Parteien wie CDU/CSU, SPD, FDP, Linke, Grüne, BSW und AfD haben dazu im Vorfeld Kandidat:innen benannt. Nach der Wahl schlägt der Bundespräsident nach Gesprächen mit den Fraktionen eine Person für das Amt des Bundeskanzlers oder der -kanzlerin vor. Für eine erfolgreiche Wahl muss sie die absolute Mehrheit erreichen. Der Kandidat oder die Kandidatin muss also mindestens 50 Prozent der Stimmen plus eine Stimme erhalten. Bei 630 Abgeordneten sind das 316 Stimmen.¹²

Bekommt der Vorschlag des Bundespräsidenten im ersten Wahlgang nicht die nötigen Stimmen, hat der Bundestag 14 Tage Zeit, eine Person zu wählen. Innerhalb dieser Frist sind mehrere Wahlgänge möglich – die absolute Mehrheit muss jedoch erreicht werden.¹³

Sollte auch nach dieser zweiten Phase kein:e Kandidat:in die absolute Mehrheit erreicht haben, findet eine sofortige Abstimmung statt. Diese gewinnt, wer die meisten Stimmen – also die relative Mehrheit – auf sich vereint.¹⁴

Im November 2024 hat die Ampel-Regierung eine Wahlrechtsreform beschlossen, die die Zahl der Parlamentsmitglieder von 736 auf 630 reduzieren soll. Ein Ziel: jährliche Einsparungen von mehr als 100 Millionen Euro. Um das zu realisieren, fallen die sogenannten Überhang- und Ausgleichsmandate weg.¹⁵