Geflüchtetenunterkunft Loitz

120 Männer. 4 Toiletten. 4 Duschen. Eine Waschmaschine

In der Notunterkunft in Loitz wird die Situation immer prekärer. Am Wochenende protestierten deshalb einige Bewohner der Unterkunft, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Etwa die Hälfte soll auch in einen Hungerstreik getreten sein.

KATAPULT MV hatte drei von ihnen bereits im Februar besucht – schon da waren die Umstände schwierig. Zu der Zeit lebten 36 Syrer dort. Seitdem sind noch einmal 84 Geflüchtete hinzugekommen.

Eigentlich sollte die als Notunterkunft eingerichtete ehemalige Grundschule in Loitz bereits Mitte März geschlossen werden, die Geflüchteten nach Greifswald umziehen. Nach Angaben des Landkreises verzögert sich dies allerdings. Man versuche, sie in den kommenden Wochen nach und nach in Greifswald unterzubringen, so ein Sprecher. Auf eine erneute Anfrage zur Situation vor Ort und den Anschuldigungen der Bewohner antwortet der Kreis: „Der Sachverhalt eines möglichen Hungerstreiks wurde geprüft und nach Rücksprache mit unserem Integrationsbeauftragten sowie dem Betreiber der Einrichtung kann ich Ihnen mitteilen, dass hierüber keine Informationen vorliegen.“ Die Bewohner würden dreimal täglich mit Essen versorgt.

Auf die Zustände in der Loitzer Unterkunft macht jetzt auch Landtagsabgeordnete Anna-Konstanze Schröder (SPD) aufmerksam. Sie fordert den Landkreis, aber auch die Verantwortlichen in der Stadt und dem Amt dazu auf, „endlich zu handeln“: „Anstatt die Verantwortung auf andere zu schieben, muss sich jeder überlegen, wie er oder sie persönlich und in seiner Funktion die Situation für alle erleichtern kann“, so die Politikerin.

Quellen

  1. E-Mail des Landkreises Vorpommern-Greifswald vom 21.3.2023.
  2. E-Mail von Anna-Konstanze Schröder vom 21.3.2023.

Autor:in

  • Bild von KATAPULT MV Redaktionsleiterin Martje Rust

    Redaktionsleitung

    Ist in Greifswald geboren, hat in Augsburg studiert und zog für den Lokaljournalismus wieder zurück nach MV.