In Schwerin sind bereits 100 ukrainische Geflüchtete angekommen. Laut Stadtsprecherin Michaela Christen seien es vor allem Frauen und Kinder. „Da wir eine vergleichsweise große ukrainische Community besitzen und Geflüchtete auch durch private Initiativen in die Landeshauptstadt gebracht und dann zum Teil privat untergebracht sind, gehen wir davon aus, dass die Zahl sogar noch höher liegt.“ Unter den Ankommenden gebe es auch viele Durchreisende, die in Schwerin von Verwandten und Bekannten nach kurzer Zeit abgeholt werden.
Weitere Busse werden derzeit organisiert, um in den kommenden Tagen noch mehr Menschen von der polnisch-ukrainischen Grenze abzuholen. Eine weitere Notunterkunft mit 150 Plätzen wird vorbereitet.
In Nordwestmecklenburg seien bislang noch keine offiziell zugewiesenen Geflüchteten angekommen, sagt Landkreissprecher Christoph Wohlleben. Man rechne aber mit etwa 200 Menschen in den kommenden Tagen. Diese sollen vorerst zentral in mehreren dafür bereitgestellten Einrichtungen im Raum Wismar untergebracht werden. Schrittweise werden sie dann auf angemietete Wohnungen im Landkreis verteilt.
Ebenso verhält es sich in den Landkreisen Rostock, Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen. Aktuell werden dort Wohnungen für Geflüchtete vorbereitet. Jedoch bestehe derzeit laut der Rostocker Kreissprecherin Katja Berger noch keine Klarheit darüber, wann und wie viele Menschen im Landkreis eintreffen werden und wie lange sie eine Unterkunft benötigen. Nach Angaben von Achim Froitzheim (Vorpommern-Greifswald) seien einige Geflüchtete bereits in Vorpommern angekommen, die aber bei Freunden, Verwandten und Privatinitiativen wohnen. Sobald weitere Geflüchtete eintreffen, können auch zentral koordiniert Wohnräume vergeben werden.
Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bestätigt zurzeit 31 geflüchtete Personen aus der Ukraine. Sie sind in den Gemeinschaftsunterkünften Markscheideweg und Altentreptow sowie bei Privatpersonen untergebracht.
Ludwigslust-Parchim meldet bislang sieben ukrainische Geflüchtete. Drei davon seien privat untergebracht worden, vier in einer Gemeinschaftsunterkunft, so Sprecher Andreas Bonin. Mit einem Mannschaftsbus des Sportvereins MSV Pampow werden am Freitagnachmittag weitere 35 ukrainische Flüchtlinge erwartet. Auch sie kommen sowohl privat als auch in Gemeinschaftsunterkünften unter.
In der Stadt Rostock halten sich derzeit etwa 60 ukrainische Geflüchtete auf. Weitere mindestens 160 Personen werden am Wochenende erwartet, erklärt Sprecher Ulrich Kunze. Am Mittwoch beschloss die Rostocker Bürgerschaft ein Sonderbudget in Höhe von 500.000 Euro für die Aufnahme von ukrainischen Flüchtenden. Außerdem sollen kurzfristig 300 Betten zur Verfügung gestellt werden. Wann dies passiert und um welches Gebäude es sich handelt, ließ Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) offen.
Für eine bessere Übersicht und um den Hilfebedarf auch in den kommenden Wochen besser einschätzen zu können, bittet das Amt für Jugend, Soziales und Asyl um eine Meldung, wenn Geflüchtete in Rostock angekommen sind, auch wenn sie zunächst privat unterkommen. Dabei müssten nur Name und Alter der Personen angegeben werden.
Quellen
- NDR (Hg.): Vom Hilfskonvoi zum Flüchtlingskonvoi, auf: ndr.de (4.3.2022).↩
- Das Amt ist zu den Bürozeiten unter der Telefonnummer 0381 381-5009 sowie unter der E-Mail-Adresse aufnahme@rostock.de zu erreichen.↩