„Ohne das Know-how der Beschäftigten sind die Werften wertlos. Investoren werden nur kommen, wenn qualifizierte Arbeitskräfte da sind“, betonte Stefan Schad, Geschäftsführer der IG Metall Rostock und Schwerin, zur heutigen Kundgebung in Rostock. Bund und Land müssten jetzt zeigen, dass sie zur maritimen Industrie stehen und mit finanzieller Unterstützung helfen, Perspektiven für die Menschen und Standorte zu schaffen.
Guido Fröschke, der Geschäftsführer IG Metall Stralsund-Neubrandenburg, formuliert es genauer: Man brauche eine Finanzierung „für die ersten vier Monate und möglichst auch darüber hinaus“.
Interessenten für Werftstandorte sind vorhanden
„Die Regierung ist gefordert“, heißt es von der Gewerkschaft IG Metall. Sie müsste einen zweistelligen Millionenbetrag bereitstellen. Nur so kann das Projekt Transfergesellschaft Küste gelingen. In knapp zwei Wochen sollen die Beschäftigten in diese wechseln können. Dann wird das Insolvenzverfahren für die MV-Werften eröffnet. Wichtig sei nun Schnelligkeit, sagte IG-Metall-Geschäftsführer Schad auf Nachfrage von KATAPULT MV. Wenn die Mitarbeiter:innen bis zum 1. März nicht in eine Transfergesellschaft gewechselt sind, müssten sie sich beim Arbeitsamt melden. Dann wären sie für künftige Investoren verloren. Man rechne mit einer hohen Beteiligung der Beschäftigten an der Transfergesellschaft. Allerdings kann die maximal zwölf Monate bestehen, im Falle der MV-Werften soll sie nur vier bis maximal fünf Monate existieren, so Schad. Dann müsse ein neuer Investor gefunden worden sein.
Der Insolvenzverwalter der MV-Werften, Christoph Morgen, betonte jedoch auf der heutigen Kundgebung, dass es bereits mehrere Interessenten gebe, nicht nur für den Standort Rostock. Genaueres könne er aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.
Sowohl zur Frage der Finanzierung als auch möglichen künftigen Investoren erhoffen sich IG Metall und die Mitarbeiter:innen am kommenden Montag mehr Antworten. Dann will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) nach Wismar kommen.