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Rostocker Wandbild

Hansa-Fans übermalen Anti-Kriegs-Graffiti

Das 60 Meter lange Wandbild in Gedenken an die syrische Revolution am Rostocker Peter-Weiss-Haus ist gestern übermalt worden. Mit Hansa-Rostock-Slogans. Die Künstler:innen sind enttäuscht. Ob Anzeige erstattet wird, ist noch unklar.

Zwei Wochen ist es her, dass eine Gruppe Rostocker Syrer:innen das Gedenkbild an die Hangmauer des Peter-Weiss-Hauses gemalt hat. Damit wollten sie auf den mittlerweile elf Jahre andauernden Krieg in Syrien aufmerksam machen.

Gestern wurde das Bild von Fußballfans aus der Hansa-Szene übermalt. Die Initiative Pro Bleiberecht, die das Kunstprojekt mit organisiert hatte, äußert sich dazu in den Sozialen Medien: „Das finden wir traurig und ziemlich unverständlich.“ Einer von ihnen habe die Malenden direkt vor Ort angetroffen und darauf angesprochen, ob sie wüssten, was sie da übermalen. Genaue Kenntnis darüber hatten sie offenbar nicht: „Irgendwas mit Ukraine“, „Irgendwas mit Putin und Assad“, sei als Antwort gekommen. Und die Ergänzung, dass das Fußballspiel gegen St. Pauli am kommenden Sonnabend schon sehr wichtig sei.

„Vielleicht täte es allen Beteiligten gut, sich mit dem ‚Irgendwas‘ zu beschäftigen, das sie übermalt haben. Denn niemand will Massenmord auf den Straßen und in den Knästen“, so die Initiative.

Künstler:innen enttäuscht

Bashar Alhmedy war einer der Syrer:innen, die das Bild gemalt hatten. Die Gruppe sei schockiert über den Vorfall, erzählt er. „Der Künstler sowie ich und alle anderen, die an der Aktion teilnahmen, haben gehofft, dass das Graffiti länger an der Hangmauer bleiben würde, damit die Message dahinter mehr Leute hier in Rostock und MV erreicht“, sagt Alhmedy. Anzeige erstatten wollen sie nicht, die Entscheidung darüber wolle man dem Peter-Weiss-Haus überlassen, das das Hausrecht habe. Sie seien aber im Gespräch darüber, ob sie ein neues Graffiti planen wollen.

Autor:in

  • Bild von KATAPULT MV Redaktionsleiterin Martje Rust

    Redaktionsleitung

    Ist in Greifswald geboren, hat in Augsburg studiert und zog für den Lokaljournalismus wieder zurück nach MV.

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