Vor vier Tagen haben wir unsere drohende Insolvenz verkündet. Wenn wir noch eine Chance haben wollen, müssen wir die Altlasten überwinden und den laufenden Betrieb ins Plus bringen. Jetzt. Diesen Prozess haben wir schon vor einigen Wochen begonnen, aber die Ergebnisse kommen erst jetzt zum Tragen.
Hierfür brauchten wir vor allem auch eure Hilfe. Unsere beiden Entwickler haben innerhalb einer Woche ein kleines soziales Insolvenz-Netzwerk namens Kwitter programmiert. Wir haben eure Hinweise dort, aber auch in den anderen sozialen Medien gelesen und ausgewertet. Einige Verbesserungen liegen so sehr auf der Hand, dass wir sie schon jetzt mitteilen können. Andere werden später folgen.
Was ändern wir, um KATAPULT nachhaltig zu betreiben?
Wir verändern uns inhaltlich und strukturell. Wir geben unser Café Karsten auf und lassen die Küche durch eine externe Firma betreiben. Wir geben unser Belletristikprogramm auf. Wir drucken insgesamt weniger und wir geben die Journalismusschule so lange auf, bis das Geld dafür gesichert da ist.
Wir fokussieren uns auf unser Magazin, unsere Lokalzeitung und den rentablen Teil des Buchverlags. Wir konzentrieren uns auf das, was wir können: Karten! Wir fahren politische Polemiken runter. KATAPULT soll wieder überraschender werden.
Wir senken die Auflage und die Kosten der Produktionen, erhöhen den Abopreis, bieten ein E-Paper an, fokussieren uns auf die Finanzplanung und bilden mehr Rücklagen. Wir haben durch die neue Geschäftsführung bereits unsere interne Kommunikation verbessert, werden das weiterhin tun und vor allem: Wir renovieren nie wieder eine ganze Schule.
Die Wirtschaftsberater, die wir bereits jetzt an unserer Seite haben, sind begeistert von unserer schnellen Reaktion auf die Probleme. Das, was wir hier grad machen, haben sie vorher noch bei keinem Unternehmen gesehen. Dazu gehört natürlich auch ihr. Danke!
Manche meinen, KATAPULT sollte endlich aufhören, neue Projekte anzugehen. Das ist verständlich. Andererseits sind Kreativität und Experimentierfreude genau unsere Stärke. Es gibt manchmal mehr Ideen, als das Team stark ist. Deshalb gehen wir einen anderen Weg und lernen, herauszufinden, ab wann wir ein Projekt wirklich umsetzen können. Die neue Geschäftsführung hat sich genau diese Aufgabe gesetzt.
Wir hatten 8 Jahre nur Erfolg. Vielleicht war das zu viel Luxus. Vielleicht mussten wir jetzt einmal auf die Fresse fliegen. Wenn wir unser finanzielles Loch stopfen, sind wir bereit für die Zukunft.
Das Gute: Wir sind jetzt im Aufräummodus – gemeinsam mit euch.