Asylpolitik

Leerstand trotz Wohnraummangels

Nachdem der Landkreis Vorpommern-Greifswald den Ausbau eines ehemaligen Kita-Gebäudes in Greifswald zur Geflüchtetenunterkunft auf Empfehlung der Landesregierung gestoppt hatte, fordert eine Initiative nun eine Stellungnahme des zuständigen Innenministers Pegel. Er solle eine Umsetzung des Vorhabens noch einmal prüfen.

Eine Gruppe ehrenamtlicher Helfer:innen aus Greifswald richtete sich in dieser Woche mit einem offenen Brief an Innenminister Christian Pegel (SPD).

Seit April kümmere sich die Gruppe um die Aufnahme und Unterbringung vor allem ukrainischer Geflüchteter, heißt es darin. Dafür wurde sie sogar mit dem Ehrenamtspreis des Landkreises Vorpommern-Greifswald ausgezeichnet.

Nach wie vor seien die Geflüchteten vor allem privat untergebracht, da in der Hansestadt generell Wohnungsmangel herrsche. In einem Interview mit dem NDR bekräftigte Pegel Anfang November, dass sowohl Land als auch Bund angesichts der Situation geeignete Orte für Gemeinschaftsunterkünfte suchen.

Gegen diese Absicht sprechen laut der Initiative jedoch die Taten: „Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hat auf eine Empfehlung vom Land Mecklenburg-Vorpommern den bereits begonnenen Umbau der leerstehenden Kita Zwergenland im Greifswalder Ostseeviertel in eine Unterkunft gestoppt.“ Irritierend sei, dass darüber offenbar der Innenminister nicht informiert war. In dem Brief bittet die Gruppe Pegel nun, die Machbarkeit der geplanten Unterkunft in Greifswald noch einmal zu überprüfen.

Laut Sergej Babich, dem Unterzeichner des Briefes, gab es bisher noch keine Antwort von Pegel.

Quellen

  1. Stand 8.11.2022, 17 Uhr.

Autor:in

  • Bild von KATAPULT MV Redaktionsleiterin Martje Rust

    Redaktionsleitung

    Ist in Greifswald geboren, hat in Augsburg studiert und zog für den Lokaljournalismus wieder zurück nach MV.